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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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bogen ab und liefen über den Bürgersteig, kamen aber nur ein paar Schritte weit, bevor Pete plötzlich stehen blieb.
    Am Ende des Blocks kamen vier junge Männer aus einem Haus. Sie feixten und lachten, die Arme vollgeladen. Einer schien einen Fernseher zu tragen, ein anderer hatte eine elektrische Gitarre in den Händen.
    Bevor Barbara erkennen konnte, was die anderen trugen, sagte Pete: »Oh-oh.«
    »Lasst uns abhauen«, flüsterte Barbara. Sie wirbelte herum und sah direkt vor sich die Katze, die sie anstarrte. Barbara täuschte einen Tritt an und rannte los.
    Susie flitzte vor ihnen her, als sie in das Gässchen hetzten.
    Sie sprinteten an einer Hecke vorbei, an Mülltonnen, Garagen und Gartenzäunen. Beim Rennen blickte Pete immer wieder über seine Schulter. Bald verlangsamte er sein Lauftempo. »Ich glaube nicht, dass sie uns folgen«, keuchte er.
    Stolpernd kam Heather zum Stehen. Sie beugte sich vor, stützte die Hände auf ihren Knien ab und schnappte nach Luft.
    Barbara ging mit in den Hüften abgestützten Händen langsam im Kreis. Mit zurückgelegtem Kopf versuchte sie ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie war tropfnass. »Besser, wir … bewegen uns nur durch die Gässchen vorwärts.«
    »Ja«, stimmte Pete zu. »Ja, Mann.« Er wischte sich das Gesicht mit seinem T-Shirt ab. »Diese Typen … das müssen Plünderer gewesen sein, oder?«

    »Sah ganz danach aus.«
    »Mann.«
    Heather, immer noch gebückt und keuchend, hob ihren schweißtropfenden roten Kopf. »Was, wenn … sie kommen?«
    »Das werden sie nicht«, sagte Pete.
    »Aber wenn …«
    »Dann wären sie schon hier«, sagte Barbara. »Wahrscheinlich. Außerdem hatten sie … ihre Hände voll.«
    »Wir sollten uns verstecken.«
    Barbara schüttelte den Kopf. Schweißtropfen flogen aus ihrem Haar. »Wir kommen nie nach Hause, wenn … wir uns verstecken. Wir müssen …«
    »Wir kommen auch nicht nach Hause, wenn … Typen wie die … uns auflauern.«
    »Hierher«, rief Pete. Er deutete auf einen zurückgesetzten überdachten Parkbereich hinter einem Apartmenthaus. Von einigen kleineren Rissen im Stuck abgesehen wirkte das Gebäude, als ob ihm das Erdbeben nichts hatte anhaben können.
    Es gab Parkbuchten für sechs Fahrzeuge.
    Vier davon waren leer.
    Ein Pick-up und ein Kombi standen nebeneinander. Pete schob sich in die schmale Lücke zwischen den Fahrzeugen. Barbara eilte hinter ihm her, Heather folgte ihr. »Wir ruhen uns hier mal ein, zwei Minuten aus«, sagte Pete.
    Sie setzten sich. Der Betonboden fühlte sich angenehm kühl an. Barbara wollte sich zurücklehnen, aber hinter ihr befand sich der Vorderreifen des Pick-ups. Sie war schmutzig genug. Wie bequem könnte so ein Autoreifen schon sein? Sie setzte sich im Schneidersitz,
beugte sich vor und stützte ihre Ellenbogen auf die Knie.
    Ihre Bluse stand wegen der ausgerissenen Knopflöcher weit offen. Ihr Brustkorb glänzte schmutzig. Der weiße BH war dreckverschmiert. Ihr Schweiß hatte die Körbchen ein wenig durchsichtig werden lassen. Sie konnte die Farbe ihrer Haut darunter erkennen, aber die Bluse klaffte noch nicht so weit, dass man ihre Nippel hätte sehen können.
    Pete hatte wahrscheinlich genug gesehen.
    Da kann man nichts machen, sagte sie sich. Ich könnte höchstens noch die Bluse mit der Rückseite nach vorne tragen, aber das würde ziemlich bescheuert aussehen.
    Pete hatte auch nicht gerade gewirkt, als ob ihn der Anblick umgehauen hätte.
    Warum auch? Im Vergleich zu Heather gibt es bei mir nichts zu sehen. Zwei kleine Höcker. Ich habe Hügel, sie hat Berge. Aber vielleicht hat Pete ja momentan ein paar andere Dinge im Kopf als das, was ich oder Heather vor der Hütte haben. Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir es bis nach Hause schaffen. Vielleicht gibt es unser Zuhause gar nicht mehr. Wenn er jetzt an Möpse denkt, hat er sie nicht mehr alle.
    Aber ich denke an Möpse.
    Sie lachte leise.
    »Was?«, fragte Pete.
    »Nichts. Der Schatten tut gut«, flüsterte sie.
    »Wenn jemand kommt«, sagte Pete, »schleichen wir uns vor den Pick-up.«
    »Ich möchte nur nicht zu lange bleiben. Wir kommen nie nach Hause, wenn wir dauernd anhalten.«

    »Das hätte dir einfallen müssen«, sagte Heather, »bevor du die ganze Zeit mit Wie-hieß-sie-nochmal verschwendet hast.«
    »Mrs. Klein«, sagte Pete.
    »Ja, genau.«
    »Fangen wir nicht wieder damit an«, sagte Barbara. »Ich war dafür zu gehen, nachdem wir sie in ihr Haus gebracht hatten. Du warst diejenige,

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