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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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fragte Paula.
    »Möglicherweise – es sei denn, der Feind legt sich ausgerechnet in einem Maisfeld in den Hinterhalt.«
    »Mir kommt der Mais wie gerufen«, sagte Marier. »Er könnte für uns sogar Schlacht entscheidend sein.«
    Ein Personenwagen kam ihnen auf der anderen Fahrbahn der Autobahn entgegen. Er war das erste Fahrzeug seit langem.
    »Wie weit ist es noch bis Flensburg?«, rief Lisa von hinten.
    »Noch ziemlich weit«, antwortete Tweed. »Über eine Stunde Fahrt, würde ich sagen. Wir sind hier mitten in der Pampa.«
    »Die einzige menschliche Behausung, die ich bisher gesehen habe, war ein kleiner Ba uernhof«, sagte Lisa.
    Paula betrachtete weiterhin die Felder, die fast bis an den Standstreifen der Autobahn heranreichten. Die hohen Maisstauden trugen große Blätter und standen so dicht, dass man zwischen ihnen nicht hindurchblicken konnte. Paula, die noch niemals derart große Felder gesehen hatte, kamen sie wie ein endloses grünes Meer vor.
    »Delgado lässt sich aber Zeit«, bemerkte sie.
    »Gedulden Sie sich«, sagte Tweed. »Die kommen schon.«
    In einem Abstand von fünfzehn Minuten folgte der cremefarbenen Limousine die blaue. Am Steuer des mit getönten Scheiben ausgestatteten Mercedes saß Harry Butler, die Uzi griffbereit auf dem Beifahrersitz. Ständig beobachtete er den Rückspiegel, aber bisher war darin kein Fahrzeug aufgetaucht.
    Jetzt aber sah er dort eine n schwarzen Punkt auftauchen, der zusehends größer wurde. Es dauerte nicht lange, bis Butler erkannte, dass es ein Landrover Discovery war, der ihn mit hoher Geschwindigkeit aufholte. Dem Geländewagen folgte ein zweiter vom gleichen Typ, dann ein dritter und schließlich ein vierter.
    Butler behielt die Geschwindigkeit bei und ließ sich von dem Konvoi überholen. Dabei schaute er sich die Insassen des ersten Wagens an und erkannte Delgado, der in Tarnjacke und schwarzem Barett am Steuer saß.
    Als alle Landrover, die ohne Ausnahme mit zwielichtigen Schlägertypen besetzt waren, an ihm vorbei waren, rief Butler über sein Handy Marier an.
    »Hier Harry«, sagte er. »Vier Landrover voller übler Gestalten haben mich gerade überholt. Sie fahren verdammt schnell, und im ersten sitzt Delgado am Steuer…«
    »Danke, Harry«, sagte Marier mit ruhiger Stimme. »Wann, glauben Sie, werden die bei uns sein?«
    »Ich schätze mal, in fünf Minuten. Vielleicht schon etwas früher…«
    Marier gab Butlers Warnung an die anderen im Wagen weiter.
    Während er das tat, sah sich Tweed die Umgebung an. Rechts der Autobahn tauchte gerade einer der wenigen Parkplätze auf, die es in dieser Gegend gab. Um den Parkplatz herum befand sich ein kleines Kiefernwäldchen, dahinter erstreckte sich wiederum ein riesiges Maisfeld.
    »Fahren Sie auf den Parkplatz«, sagte er zu Newman. »Und lassen Sie den Wagen dort so stehen, dass er von der Autobahn aus gesehen werden kann. Sobald wir anhalten, verteilen Sie sich im Maisfeld und bilden drei Abteilungen, so wie wir es besprochen haben…«
    Paula wischte sich mit dem Papiertaschentuch noch einmal die Hände trocken. Innerlich war sie eiskalt. Newman bremste ab und steuerte die Limousine auf den Parkplatz. Sofort stiegen alle aus und rannten in das hohe Maisfeld. Als Paula den Wagen verließ, hatte sie das Gefühl, dass sie sich in einen Backofen begab, so heiß war die Luft draußen.
    Newman und Marier sicherten die rechte Flanke und waren damit der Autobahn am nächsten. Tweed und Paula bildeten die Mitte der Front, während Nield und Lisa links von ihnen Position bezogen. Kaum hatte Paula sich zwischen den hohen Maispflanzen versteckt, da hörte sie auch schon einen Hubschrauber, der aus Richtung Hamburg kam.
    »Da ist ein Hubschrauber!«, sagte sie zu Tweed.
    »Ein Hubschrauber!«, rief Tweed so laut, dass alle es hören konnten. »Er hat uns gesehen und wird bestimmt Delgado informieren.«
    Verborgen im mannshohen Mais, sah Paula, wie der Hubschrauber über dem Feld Kreise zog, um sie ausfindig zu machen. Dann hörte sie die Motoren der Landrover, gefolgt von lautem Bremsenquietschen.
    Paula konnte es zwar nicht sehen, aber Delgado hatte die vier Geländewagen auf dem Parkplatz direkt neben dem cremefarbenen Mercedes anhalten lassen und befahl seiner Truppe auszusteigen.
    Tweed rüttelte ein paar Maispflanzen, um die Aufmerksamkeit der Angreifer auf sich zu lenken. Das Manöver gelang, denn sofort drangen zwanzig schwer bewaffnete Männer vom Parkplatz her in das Maisfeld ein.
    Paula hörte, wie der

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