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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Ohr legen, wenn’s recht ist.«
    »Auch Harry braucht Schlaf«, meinte Tweed. »Holen Sie ihn, und dann ab ins Bett.«
    Als Nield die Suite verlassen hatte, wandte Tweed sich an Paula. »Haben Sie etwas auf dem Herzen?«
    »Erinnern Sie sich noch daran, wie Lisa in der Klinik versucht hat, uns etwas mitzuteilen? Sie hat
Ham… Dan… Vier…Ja
gesagt. Wir haben erst kürzlich darüber spekuliert, ob mit
Dan
vielleicht Danzer gemeint sein könnte, der Chauffeur von Rondel und seinem Partner. Aber ich glaube das jetzt nicht mehr. Ich habe von der Rezeption diese Broschüre hier mitgenommen. Sehen Sie mal.«
    Sie zeigte Tweed den Prospekt, den sie in der Hand hielt. Auf der Titelseite waren groß die Buchstaben DAN zu sehen. Dann klappte Paula die erste Seite auf, und aus dem DAN wurde das Wort DANMARK.
    »Das ist das dänische Wort für Dänemark«, sagte sie. »Ich glaube, Lisa wollte uns sagen, dass in Dänemark etwas Wichtiges vorgeht.«
    »Sie können Lisa ja fragen, wenn Sie morgen mit ihr zusammen im Wagen sitzen. Vielleicht haben Sie ja Recht.
    Dänemark liegt nördlich von hier, und Milo hat gesagt, dass sich sein Hauptquartier im hohen Norden befindet.«
    Kaum hatte Tweed das gesagt, klopfte es an der Tür, und Marier erschien. Er sah so gut erholt aus, als ob er gerade den halben Tag lang geschlafen hätte, aber Tweed wusste, dass er seit vielen Stunden ohne Unterlass auf den Beinen war.
    »Hatten Sie schon Zeit, über unseren Schlachtplan nachzudenken? Gibt es irgendwelche Bedenken dagegen?«
    »Nein. Schließlich handelt es sich ja um einen flexiblen Plan, der allen Möglichkeiten Raum lässt. Ich rechne damit, dass die Gegenseite zwischen fünfzehn und dreißig Mann zur Verfügung hat, vorausgesetzt, wir haben es mit Delgados Truppe zu tun.
    Wir hingegen sind nur zu sechst.«
    »Zu siebt«, korrigierte ihn Marier. »Vergessen Sie Lisa nicht.
    Ich habe ihr eine Beretta mit einer Menge Munition gegeben.
    Sehen Sie mich nicht so an, Tweed. Ich war mit ihr auf einem Schießstand hier in der Gegend, wo sie auf Anhieb sechsmal ins Schwarze getroffen hat. Bei der nächsten Runde fünfmal, wobei der eine Schuss auch nur knapp daneben lag. Die Frau schießt wirklich nicht schlecht. Ich war ziemlich baff.«
    »Sie sind der Leiter der Aktion, Marier. Tun Sie, was Sie für richtig halten.«
    Tweed sah Paula bei diesen Worten nicht an, weil er wusste, dass sie ein skeptisches Gesicht machen würde. Es klopfte wieder, und als Paula öffnete, stand Nield vor der Tür.
    »Raten Sie mal, wen Harry und ich gesehen haben, als wir vom Hotel Atlantic losgefahren sind«, sagte er.
    »Nun spucken Sie’s schon aus«, sagte Tweed ungeduldig.
    »Lord Barford. Er ist gerade aus dem Atlantic gekommen und hat sich schnurstracks auf den Weg hierher gemacht.«
    »Vielleicht hat er heute mal seinen Drink in einer anderen Hotelbar genommen.«
    »Und wozu braucht er in der Bar die altmodische Aktentasche, die er mit sich herumgeschleppt hat?«
    Nachdem Nield wieder gegangen war, trat Tweed hinaus auf den Balkon. Paula folgte ihm und sah, dass er, wie so häufig in den letzten Tagen, ins Leere starrte. Dann trank er seinen Scotch aus und zündete sich eine Zigarette an.
    »Sieht wirklich so aus, als hätte ich das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt«, sagte er schließlich. »Und was den morgigen Tag anbetrifft – bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor.«

28
    Obwohl die Autobahn praktisch leer war, hielt sich der cremefarbene Mercedes mit Newman am Steuer strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Kurz hinter Hamburg waren noch einige Lastwagen und ein paar Pkws unterwegs gewesen, aber jetzt, auf dem flachen Land, war die überlange Limousine weit und breit das einzige Fahrzeug.
    Neben Newman saß Marier, während auf der mittleren Sitzbank Tweed und Paula Platz genommen hatten. Ganz hinten hatten es sich Nield und Lisa bequem gemacht. Paula wischte sich mit einem Papiertaschentuch die schwitzenden Hände trocken, damit sie im Ernstfall ihre Browning auch gut zu fassen bekam.
    Die Sonne brannte so erbarmungslos aus einem wolkenlosen Himmel herab, dass es trotz aufgedrehter Klimaanlage im Inneren des Mercedes sehr warm war. Paula schaute hinaus auf die grünen Felder neben der Autobahn, die sich bis zum Horizont zu erstrecken schienen.
    »Das ist Mais«, sagte Tweed. »Unzählige Hektar Mais. Wenn die Hitze anhält, kann er bald geerntet werden. Er steht schon erstaunlich hoch für diese Jahreszeit.«
    »Ist das ein Vorteil für uns?«,

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