Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
sein.«
    »Könnte
Dan
möglicherweise für Danzer stehen, den Chauffeur von einem der Partner, die die Zürcher Kredit Bank kontrollieren?«
    »Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Und von welchem Partner soll er der Chauffeur sein? Von dem mit der Goldrandbrille?«
    Paula wäre um ein Haar stehen geblieben. Ihrem Erkenntnisstand nach konnte Lisa überhaupt nicht wissen, wer die beiden Männer waren. Außerdem hatte Paula Milo nur bei zwei Gelegenheiten mit Goldrandbrille gesehen, und zwar bei dem zufälligen Treffen vor dem Aufzug und als er im Restaurant Fischereihafen die Rechnung beglichen hatte.
    »Keine Ahnung, von welchem Partner Danzer der Chauffeur ist«, sagte Paula. »Aber das ist ja auch nicht weiter wichtig.«
    Während sie und Lisa schweigend zum Auto gingen, kamen Paula ihre alten Zweifel über Lisas Zuverlässigkeit wieder in den Sinn. Es machte ihr mehr zu schaffen, als sie gedacht hatte.
    Obwohl der große Sikorsky-Hubschrauber erst in einer halben Stunde von einem abgelegenen Teil des Hamburger Flughafens abheben sollte, waren seine vier Passagiere schon alle an Bord.
    Während die Piloten noch auf ihre Starterlaubnis warteten, machten es sich die Fluggäste auf den ledergepolsterten Sesseln im luxuriös ausgestatteten Inneren der Maschine bequem. Gavin Thunder bestellte sich einen Brandy bei einem der bewaffneten Leibwächter, der von einem fahrbaren Barwagen aus Drinks servierte.
    Thunder saß neben dem amerikanischen Außenminister, einem untersetzten Mann mit hoher Stirn und einem harten, aber hochintelligenten Gesicht. Mehrere Reihen weiter vorn hatten der französische Premierminister und der deutsche Außenminister nebeneinander Platz genommen.
    »Sie kommen mir ein bisschen nervös vor, Gavin«, bemerkte der Amerikaner.
    »Ich fliege nicht allzu gern mit Hubschraubern.«
    »Ich schon. Ich benutze die Dinger ziemlich häufig. Auf Kurzstrecken sind sie nicht zu schlagen. Wieso haben Sie eigentlich Ihren Aktenkoffer die ganze Zeit auf dem Schoß? Ist da etwas so Wichtiges drin?«
    »Das kann man wohl sagen. Es ist der komplette Operationsplan.«
    Thunder öffnete den Koffer und entnahm ihm ein paar mit einer Büroklammer zusammengeheftete Blätter, von denen er das erste herauszog und seinem Sitznachbarn reichte.
    »Das hier ist die Zusammenfassung.«
    Der Amerikaner überflog die eng bedruckte Seite, die in mehrere Abschnitte aufgeteilt war. Er war ein schneller Leser.
    »Gefällt mir. Sie denken in dieselbe Richtung wie ich, Gavin.
    Dass Sie Ihr Land in sechs Kontrollzonen aufgeteilt haben, die je einem Gouverneur mit umfassenden Befugnissen unterstellt sind, hat eine Menge für sich. Ebenso das Netz geheimer Informanten, die den Gouverneur ständig über gefährliche Dissidenten auf dem Laufenden halten sollen. Und geradezu genial finde ich den Einfall, das Parlament de facto das Kriegsrecht einführen zu lassen, ohne es als solches zu deklarieren. Aber sagen Sie mal, der oberste Gouverneur, den Sie da vorschlagen, dieser Brigadegeneral Barford – wer ist denn das?«
    »Ein erfahrener und hoch dekorierter Soldat, der auch schon Leiter der Special Branch war – unseres Äquivalents zu Ihrem FBI. Er denkt genauso wie Sie und ich.«
    »Alles, was jetzt noch fehlt, damit der Elite Club die Macht übernehmen kann, ist der Ausbruch von Unruhen, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat. Soviel ich weiß, sind die Vorbereitungen dazu schon weit fortgeschritten.«
    »Sehr weit sogar. Mit diesen Krawallen werden wir die Bevölkerung unserer Staaten so lange in Angst und Schrecken versetzen, bis sie alles akzeptieren, was den Terror auf den Straßen stoppt. Hitler ist nur an die Macht gekommen, weil der Mittelstand in Deutschland die ständigen Straßenschlachten zwischen Nazis und Kommunisten satt hatte. Ich habe übrigens den Verantwortlichen, der für die ersten Krawalle zuständig war, abgelöst, weil ein Mann, auf dessen Urteil ich viel gebe, mir klar gemacht hat, dass sie dilettantisch organisiert waren.
    Dieser Mann ist es auch, der in Zukunft die Unruhen organisieren wird.«
    »Ist es jemand, den ich kenne?«
    »Ich glaube nicht. Er heißt Oskar Vernon und ist ein genialer Stratege. Wenn er und Lord Barford die Operation leiten, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.«

31
    »Da ist ja eine Windmühle«, sagte Paula. »Und die Hügel drehen sich sogar.«
    »Tja, schließlich weht ja zum ersten Mal, seit wir in Deutschland sind, auch ein Wind«, sagte Tweed. »Aber versprechen Sie sich

Weitere Kostenlose Bücher