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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hielt den Atem an.
    »Sehen Sie den Mann da drüben?«, fragte sie Tweed. »Er hat zwar keine Uniform an, aber ich könnte schwören, dass es Danzer ist.«
    »Wo?«
    »Jetzt ist er hinter einem Baum verschwunden. Ich habe ihn nur ganz kurz gesehen.«
    »Haben Sie sich auch nicht getäuscht? Wieso sollte Danzer ausgerechnet hier sein?«
    »Ich habe ihn ganz deutlich gesehen«, sagte Paula trotzig. »Er hatte dasselbe schwarze Haar, dieselbe Figur, dieselbe Art, sich zu bewegen. Was wollen Sie denn noch?«
    »Ein Foto von ihm.«
    »Wenn wir früher hier gewesen wären, hätte ich eines schießen können.«
    »Ist ja gut«, beruhigte sie Newman, der sich inzwischen zu den beiden gesellt hatte. »Und schauen Sie lieber nach unten. Da gibt es eine Menge zu sehen.«
    Der große Hubschrauber ging ganz langsam auf einer Lichtung am Fuß des Hügels nieder, während zwischen den Bäumen auf einmal etliche Männer hervortraten. Manche trugen amerikanische Uniformen, andere waren in Zivil. Sie warteten, bis die Rotoren des Hubschraubers zum Stillstand gekommen waren, dann liefen sie auf die Maschine zu. Paula spürte, wie auf einmal der warme Wind aus dem Süden wieder einsetzte.
    »Ich frage mich, ob es den Deutschen sonderlich gefällt, dass eine Truppe uniformierter Amerikaner in ihrem Land herumläuft«, bemerkte Newman. »Aber vielleicht sind sie ja mit Billigung der Regierung hier. Übrigens haben die Jungs alle Schnellfeuergewehre. Am besten bleiben wir da, wo wir sind.«
    Tweed und Paula richteten ihre Ferngläser auf den Helikopter, wo jetzt die Tür aufging und automatisch eine Treppe aus Aluminium ausfuhr. Dann verließ ein Mann mit einem Aktenkoffer hastig die Maschine. Auf der Treppe geriet er ins Stolpern, und der Aktenkoffer fiel ihm aus der Hand. Er knallte so heftig auf den Boden, dass er aufging und der Wind die Papiere, die in ihm waren, hoch in die Luft wirbelte. Eines davon trug er sogar bis zu dem Gebüsch hinauf, hinter dem Tweed und seine Leute sich versteckten.
    »Schnappen Sie es sich«, sagte Tweed, und Butler spurtete los. Neben der Straße, auf der sie zu dem Wäldchen gekommen waren, gab es einen Graben, der wohl bei Regen das Wasser ableiten sollte. Butler legte sich flach in den Graben und robbte auf das Blatt Papier zu. Nachdem er es von den Zweigen des Busches gepflückt hatte, kroch er auf demselben Weg wieder zurück und gab es Tweed, der es unbesehen zusammenfaltete und in die Tasche steckte. Dann schaute er mit dem Fernglas wieder hinunter zu dem Hubschrauber.
    »Der Mann mit dem Koffer ist Gavin Thunder«, sagte er.
    »Und hinter ihm steigt gerade der amerikanische Außenminister aus dem Hubschrauber, gefolgt vom deutschen Außenminister und dem französischen Premier. Der Elite Club scheint komplett zu sein.«
    »Da fährt jetzt eine Limousine heran«, sagte Newman.
    »Wahrscheinlich soll sie die Herrschaften abholen. Und am Ende des Zuges sehe ich eine Rampe. Bestimmt fährt die Limousine gleich dort hinauf.«
    »Thunder sagt gerade etwas zu einem kleinen, untersetzten Mann in Zivil«, sagte Tweed. »Er deutet hinauf in unsere Richtung.«
    Nachdem die vier Männer eingestiegen waren, setzte sich die Limousine in Richtung Rampe in Bewegung, während der untersetzte Mann ein paar Soldaten herbeiwinkte und auf den Hügel deutete, wo sich Tweed und seine Leute verbargen. Die Soldaten, zu denen sich nun auch ein paar bewaffnete Zivilisten gesellten, begannen den Abhang hinaufzusteigen. In diesem Augenblick startete der Pilot des Hubschraubers die Rotoren.
    »Sie kommen zu uns herauf«, rief Newman durch das laute Geknatter. »Ich gehe schon mal zum Wagen.«
    »Jetzt wäre eine gute Gelegenheit zu verschwinden«, sagte Paula. »Bei dem Lärm, den der Hubschrauber macht, können sie den Automotor nicht hören.«
    Während die Amerikaner schnell näher kamen, rannten Tweed und die anderen zu dem Mercedes, der ihnen rückwärts entgegenkam. Nachdem sie alle eingestiegen waren, gab Newma n Gas.
    »Fahren Sie zur Windmühle«, sagte Tweed. »Da können wir uns verstecken.«
    Wenn sie überhaupt ein Versteck fanden, dann hier, dachte Paula. Am Fuß des Hügels breitete sich rechts ein weite, flache Ebene aus, die vermutlich bis nach Dänemark reichte, und links lag das bräunlichgraue Wattenmeer.
    »Was ist, wenn in der Windmühle jemand wohnt?«, gab Newman zu bedenken. »Die Flügel bewegen sich nicht, obwohl jetzt ein starker Wind weht.«
    »Tun Sie, was ich sage«, erwiderte Tweed. »Ich habe

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