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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Körperkräfte verfügte. Er hatte einen rundlichen Kopf und ein ausdrucksloses Gesicht und war mit Worten normalerweise so sparsam, als würde ihn jedes einzelne bares Geld kosten.
    »Tweed zweifelt nicht daran, dass Mordaunt ermordet wurde.
    Die Selbstmordhypothese findet er absurd. – Hach, können Sie mir vielleicht mal sagen, wieso dieses Telefon immer dann läutet, wenn ich gerade dabei bin, jemandem etwas zu erklären?«
    Monica hob den Hörer ab und sagte: »General and Cumbria Versicherung… ach, Sie sind’s, Professor Saafeld. Tweed ist leider nicht da, aber er ist schon sehr gespannt auf Ihren Autopsiebericht.«
    »Den kann er haben«, erwiderte Saafeld mit barscher Stimme.
    »Er liegt vor mir auf dem Schreibtisch und zwar in mehreren Exemplaren.«
    »Dann schicke ich Ihnen gleich einen Kurier, der ihn abholt«, antwortete Monica und fügte ein wenig zögerlich hinzu:
    »Könnten Sie mir vielleicht schon verraten, zu welchen Schlüssen Sie gekommen sind?«
    »Es war kaltblütiger Mord. Daran besteht nicht einmal der Hauch eines Zweifels. Genau dasselbe werde ich auch auf der gerichtlichen Untersuchung aussagen. Die Einzelheiten stehen alle in dem Bericht.«
    Saafeld legte auf, und Monica rief einen ihrer Kuriere an, damit er den Autopsiebericht bei Saafeld abholte und in die Park Crescent brachte.
    »Auch Saafeld ist der Meinung, dass es Mord war«, sagte sie dann zu Butler. »Jetzt kann niemand mehr Tweed widersprechen.«
    »Wer kriegt denn die Kopien des Autopsieberichts?«, fragte Butler.
    »Eine davon geht an Gavin Thunder. Der wird vor Ärger in die Luft gehen.«
    Butler stand auf. »Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, wer wohl hinter dem Anschlag auf Tweed steckt. Newman hat mir erzählt, dass Tweed gestern bei Lord Barford eingeladen war. Haben wir eigentlich eine Akte über den?«
    »Ja, im Safe. Die Kombination ist siebenundachtzig, vierundzwanzig, fünfundneunzig. Wieso interessieren Sie sich für Barford?«
    »Aus reiner Neugier.«
    Butler ging zu dem großen Safe, der erst kürzlich in eine der Wände des Büros eingebaut worden war, und stellte an dem geriffelten Metallrad die Kombination ein. Nachdem die schwere Tür geöffnet war, suchte er sich in den alphabetisch unterteilten Metallfächern die Akte von Lord Barford heraus und machte den Safe dann wieder zu.
    »Lord Barford ist doch über jeden Zweifel erhaben«, sagte Monica. »Er ist einer der angesehensten Männer in ganz Großbritannien.«
    »Das war Robert Maxwell auch. Zumindest eine Zeit lang.«
    Monica nickte. Sie wusste, dass Butler niemandem ganz vertraute und sich von keinem beeindrucken ließ, bevor er sich nicht persönlich von dessen Integrität überzeugt hatte.
    »Monica, könnten Sie bitte mitstenografieren, was ich Ihnen vorlese. Vielen Dank. Ich fange jetzt an:
    Brigadegeneral Bernard Barford. Diente im Golfkrieg als Nachrichtenoffizier. Wurde mit dem Military Cross ausgezeichnet. Soll später lukrative Waffengeschäfte mit verschiedenen Ländern im Nahen Osten und in Asien vermittelt haben. Darunter war angeblich auch Indonesien, ein Land, an das die britische Waffenindustrie große Mengen militärischer Ausrüstung geliefert hat. Diese Gerüchte wurden allerdings nie bestätigt. Vor dem Golfkrieg war Barford Oberst in der Fernmeldetruppe. Er pendelt mit einem Sikorsky-Hubschrauber zwischen dem London City Airport und seinem Landsitz hin und her.«
    »Das war’s«, sagte Butler. »Das sind jedenfalls die Auszüge, die ich interessant finde. Ich frage mich nämlich schon seit längerem, warum die Regierung kürzlich ein eigenes Rüstungsministerium geschaffen und diesen Bereich aus dem Verteidigungsministerium ausgegliedert hat.«
    »Das war wieder so ein Schachzug der Politiker. Auf diese Weise muss sich das Außenministerium keine Kritik wegen des britischen Waffenhandels anhören. Und was da über Barford steht, sind eigentlich bloß Gerüchte.«
    »Außer der Information über den Hubschrauber.«
    »Und was ist daran so interessant?«
    »Dass uns ein Hubschrauber von den Downs bis nach London hinein verfolgt hat.«
    »Aber Paula hat doch gesagt, dass dieser seltsame Mr. Rondel auch einen Hubschrauberlandeplatz hat«, sagte Monica.
    »Ich hatte aber eher den Eindruck, dass der Helikopter aus der Nähe von Barfords Anwesen gekommen ist«, sagte Butler. »Wo sind Tweed, Newman und Paula eigentlich hin?«
    »Tweed ist auf die Idee gekommen, Jeremy Mordaunts Witwe aufzusuchen. Sie wohnt am Eaton Square. Er

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