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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie, dass der kleine Mann soeben aus dem Ford stieg, der sechs Autos hinter ihr stand. Flink wie ein Wiesel schlängelte er sich an den wartenden Fahrzeugen vorbei auf sie zu. Lisas Auto war ein älteres Modell ohne Zentralverriegelung. Leider hatte sie in der ganzen Hektik vergessen, die hintere Tür wieder zu verriegeln, nachdem sie vorhin ihre Sachen dort hineingeworfen hatte. Der Dünne musste sie also nur aufreißen, um ihr dann sein Metzgermesser in den Leib zu rammen. Lisa tastete nach ihrer Beretta, die sie sich in den Hosenbund gesteckt hatte, aber weil sie darüber ihren Mantel trug, kam sie an die Waffe nicht heran. Nervös flogen ihre Blicke zwischen dem Rückspiegel und der roten Ampel hin und her.
    »Grün!«,
flehte sie leise. »Werde doch endlich grün…«
    Der kleine Mann kam immer näher, aber die Ampel blieb beharrlich auf Rot. Jetzt war nur noch ein Auto zwischen ihnen, aber Lisa hatte immer noch nicht die Hand an ihre Beretta bekommen. Der kleine Mann steckte die Hand unter seine Windjacke und verzog das Gesicht zu einem widerwärtigen Grinsen.
    »Grün! Bitte!«,
beschwor Lisa die Ampel.
    Der Dünne war jetzt am Kofferraum ihres Wagens angelangt, und Lisa glaubte in seinen Augen ein triumphierendes Funkeln voll teuflischer Vorfreude erkennen zu können. In diesem Augenblick sprang die Ampel auf Grün, und der Wagen vor Lisa fuhr an. Während sie ihm folgte, sah sie im Rückspiegel, dass der Dünne die Hand wieder aus der Jacke zog und, vom Verkehr umbrandet, mitten auf der Fahrbahn stehen blieb.
    »Fahrt den Dreckskerl über den Haufen«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    In einer Tiefgarage nahe der Waterloo Station stellte Lisa den Wagen ab und eilte mit ihrem Koffer in der Hand hinauf in den Bahnhof. Sie war sich sicher, dass sie ihre beiden Verfolger abgeschüttelt hatte. Die Bahnhofshalle wimmelte von Pendlern, die gerade mit den Vorortzügen angekommen waren, um mit der U-Bahn weiter zu ihrem Arbeitsplatz zu fahren, was Lisa gerade recht war. In der Menge konnte sie sich gut vor etwaigen Verfolgern verstecken.
    In einer Doppelreihe von Telefonzellen suchte sie sich eine freie Kabine und rief von dort aus die Autovermietung an, bei der sie den Wagen geliehen hatte. Sie sagte, wo sie ihn abgestellt habe und dass sie ihn nicht mehr benötige.
Das wird ihnen gefallen,
dachte sie, während sie den Hörer auflegte.
    Schließlich hatte sie die Miete für zwei weitere Wochen im Voraus bezahlt.
    Als Nächstes nahm sie die Karte, die Tweed ihr gegeben hatte, aus ihrer Handtasche und wählte die Nummer darauf. Als sich eine Frauenstimme meldete, sagte sie hastig: »Hier spricht Lisa Trent. Ich muss unbedingt mit Mr. Tweed sprechen. Ich habe ihn auf einer Einladung kennen gelernt, und er hat mir gesagt, dass ich ihn jederzeit anrufen könne.«
    »Tut mir Leid, aber Mr. Tweed ist nicht im Büro. Kann sein, dass er längere Zeit fort ist.«
    »Könnte ich dann bitte mit Paula Grey sprechen? Sie war mit Mr. Tweed zusammen auf besagter Gesellschaft.«
    »Leider geht auch das nicht, Miss Grey begleitet nämlich Mr. Tweed. Kann ich ihm vielleicht etwas ausrichten?«, fragte die Frau am anderen Ende.
    »Nein, eigentlich nicht. Ich muss mit Mr. Tweed persönlich sprechen. Bitte sagen Sie ihm, dass ich ihm etwas Dringendes mitzuteilen habe. Ich rufe später noch einmal an.«
    Lisa legte auf und wollte gerade die Telefonzelle verlassen, als ihr fast das Blut in den Adern gefror. Der Dicke und der Dünne steuerten durch die belebte Bahnhofshalle geradewegs auf sie zu.
    Monica saß gerade vor dem Computer, als Harry Butler ins Büro kam und sich mit dem Rücken gegen einen Stuhl lehnte.
    Er nahm den Schal ab, der ihn vor der bitteren Kälte draußen geschützt hatte.
    »Ich habe den Kombi in die Reparatur gegeben, Monica«, sagte er. »Und zwar bei einer Werkstatt, die die Einschusslöcher in der Scheibe nicht der Polizei meldet. Tweed wollte kein Aufsehen erregen. Leider war ich nicht direkt hinter Newmans Wagen, als es passiert ist, sonst hätte ich mir die Typen geschnappt. Was schreiben Sie denn so eifrig?«
    »Tweeds Bericht über den angeblichen Selbstmord von Jeremy Mordaunt.« Monica schaltete das Diktiergerät aus.
    »Tweed hat ihn mir auf Band gesprochen. Er sagt, dass er dabei besser nachdenken kann. Wollen Sie hören, zu welchen Schlüssen er kommt?«
    »Ich schätze, Sie werden es mir ohnehin sagen.«
    Butler war ein kleiner Mann mit breiten Schultern, der über große

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