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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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aufgeregt habe. Ich habe mich wohl getäuscht.«
    »Das tun wir doch ständig alle«, sagte Tweed versöhnlich.
    »Mir jedenfalls passiert das häufig. Aber jetzt schweben wir in großer Gefahr. Wenn ich unser Feind wäre, würde ich nichts unversucht lassen, um uns möglichst schnell zu vernichten. Und zwar für immer.«
    »Befürchten Sie das aus einem bestimmten Grund?«
    »Ja.« Tweed leerte seine Tasse und stellte sie zurück auf den Tisch. »Und der ist, dass sie Lord Barford auf ihrer Seite haben.
    Ich glaube, dass er für den Angriff im Maisfeld verantwortlich ist, der war nämlich generalstabsmäßig vorbereitet. Erinnern Sie sich noch daran, wie fünf der Angreifer uns in den Rücken fallen wollten? Wäre Harry Butler nicht im letzten Augenblick mit seiner Uzi aufgetaucht, dann hätten sie uns höchstwahrscheinlich erledigt.«
    »Dann glauben Sie also, dass uns ein weiterer Angriff bevorsteht?«
    »Davon gehe ich aus. Und wenn er kommt, werden wir ihn vielleicht nicht so leicht zurückschlagen können wie den letzten.«
    Haus Inselende
war ein großes, abseits gelegenes Gebäude an der Westküste von Sylt. Es bestand aus zwei Teilen mit reetgedeckten Dächern, die durch einem kreisrunden Mittelbau miteinander verbunden waren. Das Anwesen war der ideale Ort für ein geheimes Treffen, weil es auf der einen Seite vom schier endlosen Wattenmeer begrenzt wurde und auf der anderen von einem weglosen Moor.
    Trotzdem wurde das Gelände streng bewacht. Überall lagen mit Schnellfeuergewehren bewaffnete FBI-Männer im Heidekraut verborgen, und zusätzlich patrouillierten uniformierte amerikanische Soldaten ständig um das Haus. An der einzigen Straße, die auf das Gelände führte, war ein Kontrollpunkt eingerichtet worden, an dem sämtliche Fahrzeuge angehalten wurden.
    Auf dem Meer weiter draußen kreuzten amerikanische Schnellboote, und mit Maschinengewehren bewaffnete Hubschrauber überflogen ständig das Haus und leuchteten nachts das umliegende Gelände mit ihren Suchscheinwerfern ab.
    Selbst der Präsident der Vereinigten Staaten wäre nicht besser bewacht worden.
    Im Inneren von
Haus Inselende
war gerade die Konferenz der vier Politiker für das Abendessen unterbrochen worden.
    Während drei der Teilnehmer tatsächlich zu Abend aßen, traf sich Gavin Thunder mit Lord Barford in einem schalldichten Nebenzimmer zu einem persönlichen Gespräch.
    »Ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie«, begann Barford.
    »Tweed und seine Leute sind trotz unseren Anstrengungen noch immer am Leben.«
    »Und ich dachte, Sie hätten das Ungeziefer längst vernichtet«, schnarrte Thunder enttäuscht. »Ich kenne Tweed und weiß, dass er der Einzige ist, der uns jetzt noch in die Suppe spucken kann.«
    »Da gebe ich Ihnen Recht«, sagte Barford. »Auch ich kenne ihn gut. Wir müssen alles tun, um ihn auszuschalten – bevor er uns ausschaltet. Aber uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Vermutlich haben Sie keine Ahnung, wo er ist«, bemerkte Thunder sarkastisch.
    »Doch. Er ist in Tønder.«
    »Und wo ist das, verdammt noch mal?«
    »Nicht allzu weit entfernt von hier. Auf dem Festland. Es ist eine kleine Stadt in Dänemark.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass Tweed wirklich dort ist?«, fragte Thunder.
    »Weil ich gut organisiert bin. Barton hat mich vor einer Stunde angerufen und es mir berichtet. Ich weiß sogar den Namen des Hotels, in dem sie abgestiegen sind. Es heißt Hostrups.«
    »Warum hat Barton Sie angerufen und nicht Oskar Vernon?«
    »Weil Vernon schon einen neuen Angriff auf Tweed plant und nicht will, dass wir ihm dazwischenfunken.«
    »Aber war Vernon nicht auch für den Angriff auf der Autobahn nach Flensburg verantwortlich, der zu diesem totalen Fiasko wurde?«
    Barford fand es klug, Thunder nicht zu sagen, dass er selbst den Schlachtplan dazu entworfen hatte. Der Rüstungsminister war nicht gerade dafür bekannt, dass er Fehler wie einen solchen verzieh.
    »Nein, das war Delgado. Er hat mir noch aus Flensburg gemeldet, dass er Tweed und sein Team dort gesehen hat, aber seitdem ist Delgado wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Das gefällt mir nicht.« Thunder stand auf, ging an den Barschrank und kehrte mit zwei Gläsern Brandy zum Tisch zurück.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, wiederholte er, während er sich wieder setzte. »Tweed taucht mit seinen Leuten überall in Norddeutschland auf. Erst in Hamburg, dann in Flensburg, und jetzt wurde er sogar jenseits der dänischen Grenze gesehen.
    Die Amerikaner

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