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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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getroffen habe. Den anderen habe ich es schon telefonisch mitgeteilt und ihnen gesagt, sie sollen sich möglichst bald aufs Ohr legen.
    Morgen haben wir einen langen Tag vor uns.«
    »Dann gehe ich jetzt auch ins Bett«, sagte Paula und gähnte.
    »Kommt Lisa eigentlich mit uns?«
    »Ja. Wir können sie ja schlecht hier lassen.«
    Paula erzählte ihm, dass Lisa gewusst hatte, dass Rondels Partner eine Goldrandbrille trug.
    »Woher hat sie das bloß?«, fragte sie abschließend.
    »Auch das passt in mein Bild von den zwei im Widerstreit liegenden Kräften. Aber ich werde Ihnen jetzt nicht erklären, wie. Also, ab ins Bett mit Ihnen!«
    Bevor Paula die Tür öffnete, wandte sie sich noch einmal an Tweed und drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Sie brauchen aber auch Ihren Schlaf.«
    Sie warf ihm eine Kusshand zu und verschwand. Tweed nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. Paula hatte Recht. Auch er musste morgen wenigstens halbwegs ausgeschlafen sein.
    Beim Abendessen in
Haus Inselende
saß Lord Barford am Tisch der FBI-Männer, deren Aufgabe es war, das Gelände zu bewachen. Sein Tischnachbar war der Chef der Gruppe, ein intelligenter und interessanter Mann namens Cordell. Nach dem Essen tranken die beiden noch zusammen Kaffee und plauderten. Cordell hatte es offenbar nicht eilig, den Tisch zu verlassen.
    »Es ist ganz schön stressig, zusätzlich zum Außenminister noch drei weitere Politiker zu bewachen«, sagte er. »Besonders hier in einem fremden Land. Mir persönlich wäre es sehr viel lieber, wenn das Treffen zu Hause in unserer gewohnten Umgebung stattfinden würde.«
    Cordell war ein mittelgroßer, gut gebauter und perfekt durchtrainierter Mann mit harten Gesichtszügen, die aber manchmal von einem liebenswürdigen Lächeln erhellt wurden.
    Lord Barford war ihm irgendwie sympathisch.
    »Na ja, bald haben Sie es ja hinter sich«, sagte der Engländer.
    »Wie lange dauert denn das Treffen noch?«
    »Darüber lassen sich die Herren nicht aus. Aus Gründen der Sicherheit, wie sie sagen. Aber ich nehme mal an, dass sie wohl in ein, zwei Tagen wieder abreisen werden.« Er hielt inne und zündete sich eine Zigarette an. »Ich habe gehört, dass sie die Einsatzreserve losschicken wollen, um irgendwelche armen Schweine zu jagen.«
    »Das stimmt. Hört sich so an, als ob Sie das für keine allzu gute Idee halten.«
    »Ehrlich gesagt, ich mag die Reserve nicht besonders. Für mich ist das eine Schlägertruppe, die üble Sachen macht. Ich habe mal gehört, dass zwei von ihnen sich einen Bankier vorgeknöpft haben, der nicht richtig pariert hat. Sie haben seine Gewohnheiten ausgekundschaftet, und als er eines Tages zum Mittagessen ging, haben sie ihn in der Drehtür seines eigenen Bankhauses erschossen. So etwas würden wir vom FBI nie tun.
    Das ist kaltblütiger Mord.« Cordell hielt inne und sah Barford an. »Aber ich kann mich doch darauf verlassen, dass Sie das, was ich Ihnen gerade erzählt habe, nicht weitersagen, oder?«
    »Von mir wird niemand ein Sterbenswörtchen erfahren.
    Versprochen.«
    »Jetzt muss ich aber nach draußen, um meinen Leuten mal wieder auf die Finger zu schauen…«
    Lord Barford wartete noch ein paar Minuten, bevor auch er den Speisesaal verließ. Draußen im Gang wäre er um ein Haar mit Gavin Thunder zusammengestoßen.
    »Wir hatten ein sehr konstruktives Arbeitsessen«, sagte der Rüstungsminister. »Das Treffen hier ist bisher wirklich ein voller Erfolg.«
    »Könnte ich Sie noch einmal unter vier Augen sprechen?«
    »Warum nicht? Gehen wir doch in das Zimmer, in dem wir uns vorhin schon unterhalten haben.«
    Als sie in dem Raum waren, holte Thunder die Flasche Brandy und zwei Gläser aus dem Barschrank. Barford lehnte dankend ab, weil er nicht noch mehr trinken wollte, aber Thunder, der blendend gelaunt war, goss sich ordentlich ein.
    »Auf den Erfolg unseres großen Vorhabens«, sagte er und hob das Glas. Erst jetzt sah er den bedrückten Ausdruck auf Barfords Gesicht. »Was ist denn mit Ihnen los?«, sagte er. »Sie sehen ja nicht gerade glücklich aus.«
    »Das bin ich auch nicht. Und zwar deshalb, weil Sie die Reserve der Amerikaner zum Einsatz bringen wollen. Dem kann ich unmöglich zustimmen.«
    »So, dem können Sie nicht zustimmen?«, wiederholte Thunder mit lauter Stimme. »Dann will ich Ihnen mal was sagen, Barford. Auf Ihre Zustimmung pfeife ich, damit Sie ganz klar sehen. Die Entscheidung ist gefallen, ob Sie nun Ihre Zustimmung findet oder nicht. Und noch etwas: Ich

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