Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Nachdem er angehalten hatte, fuhr der Streifenwagen an ihm vorbei und stellte sich so vor seinen Wagen, dass die beiden Stoßstangen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Ein sehr junger Polizist stieg aus und kam auf Marier zu, der bereits sein Fenster heruntergekurbelt hatte.
    »Bisschen schnell unterwegs, Sir, oder?«
    »Wir sind hier nicht in einer Ortschaft.«
    Ein zweiter Polizist, der nicht viel älter war als sein Kollege, war an den Wagen getreten. Es handelte sich um einen untersetzten Mann, der so aussah, als ob er sich fürchterlich wichtig nähme. Er hielt etwas in der Hand und beugte sich zu Marier hinunter.
    »Bitte stellen Sie den Motor ab.«
    Marier tat, was der Polizist verlangte, und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
    »Haben Sie etwas getrunken, Sir?«
    »Ja, das hier.«
    Mit diesen Worten griff Marier nach der Mineralwasserflasche und zeigte sie dem Beamten.
    »Sind Sie mit einem Alkoholtest einverstanden, Sir? Falls nicht, müsste ich Sie bitten, uns auf die Wache zu begleiten.«
    Marier holte tief Luft und nahm das Röhrchen, das ihm der untersetzte Polizist hinhielt. Nachdem er mit voller Kraft hineingeblasen hatte, gab er es an den Polizisten zurück. Der betrachtete es eingehend, konnte aber keine Verfärbung feststellen.
    »Vielen Dank, Sir. Wenn wir unseren Wagen weggefahren haben, können Sie weiterfahren.«
    »Dürfte ich Ihnen einen guten Rat geben? Setzen Sie sich sofort mit Ihren Vorgesetzten in Dorchester in Verbindung. Hier wurden illegale Einwanderer angelandet…«
    »Gute Fahrt, Sir.«
    Als Marier um drei Uhr früh zurück in die Park Crescent kam, wunderte er sich, dass es schon so spät war. Gleichfalls verwunderlich fand er es, dass Paula, Newman, Butler, Meld und Mark Wendover noch immer in Tweeds Büro waren, wo sie alle Kaffee tranken. Monica brachte auch ihm eine Tasse, die er dankend annahm.
    »Sie haben gute Arbeit geleistet«, sagte Tweed. »Und vielen Dank auch, dass Sie mich auf der Rückfahrt vom Wagen aus angerufen haben. Die Polizei dort unten war ja nicht gerade besonders kooperativ.«
    »Ich hätte die Blödmänner erwürgen können.«
    »Machen Sie sich nichts draus. Gleich nach unserem Gespräch habe ich Roy Buchanan in Scotland Yard angerufen und ihm die Sache erklärt. Er hat dann sofort den Chief Constable in Dorchester angerufen und ihm genaue Instruktionen gegeben. Sie haben sogar zwei Hubschrauber losgeschickt, um nach den Bussen zu suchen.«
    »Ich glaube nicht, dass die sie noch finden werden. Von Bridport aus hätten sie vier oder fünf verschiedene Straßen nehmen können.«
    »Stimmt. Wenn Sie wollen, erzähle ich Ihnen jetzt, was in der Zwischenzeit hier passiert ist.«
    Marier lehnte sich wie üblich mit dem Rücken an die Wand und zündete sich, nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, eine Zigarette an.
    »Das Ganze scheint sich zu einem internationalen Problem zu entwickeln«, sagte Tweed. »Erst hatten wir die Unruhen hier in Europa, und jetzt gehen sie auch in den Vereinigten Staaten los.«
    »Wir haben es uns im Fernsehen angeschaut«, mischte Monica sich ein. »Die Bilder aus Washington waren schrecklich, und die Regierung glaubt, dass noch weitere Städte angegriffen werden sollen. Man fragt sich nur, welche.«
    »Keith Kent müsste eigentlich jeden Augenblick hier sein«, sagte Tweed. »Sie wissen schon, Kent ist unser Finanzexperte und ein anerkannter Spezialist für das Aufspüren von geheimen Geldtransaktionen, bei denen auf illegale Weise riesige Summen verschoben werden. Ich frage mich nämlich, wer das Geld für diese bestens organisierten Krawalle zur Verfügung gestellt hat.
    Randalierer wie die, mit denen wir es zu tun hatten, machen ihre schmutzige Arbeit nicht umsonst, auch wenn sie Parolen wie ›Nieder mit dem Kapitalismus‹ schreien. Außerdem wurden sie über weite Entfernungen hierher und in die anderen Hauptstädte gebracht, was schließlich auch eine Stange Geld kostet. Wie gut organisiert das alles vonstatten geht, haben uns ja Mariers Beobachtungen eindringlich vor Augen geführt. Wer also stellt das Geld für diese riesige Organisation zur Verfügung? Und warum?«
    Das Telefon klingelte, und Monica sagte Tweed, dass Keith Kent unten sei. Tweed bat sie, ihn heraufkommen zu lassen.
    »Der arme Kerl«, sagte Mark Wendover. »Es ist mitten in der Nacht.«
    »Keith ist eine Nachteule«, sagte Tweed. »Meistens arbeitet er um diese Zeit sowieso noch.«
    Keith Kent trat ein. Er war mittelgroß und

Weitere Kostenlose Bücher