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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Haar fast vollständig unter dem Kopfverband verschwunden war.
    »Sehen Sie, die Patientin ist schon wieder bewusstlos«, zischte Schwester Vandel. »Und jetzt machen Sie, dass Sie hier rauskommen.«
    Als Lisa die Stimme hörte, öffnete sie ihre blauen Augen und erkannte Tweed sofort. Sie hob eine schlaffe Hand und winkte ihn näher an sich heran. Tweed, der seine Besorgnis nur mühsam verbergen konnte, lächelte sie an und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett.
    »Es wird alles wieder gut«, sagte er leise.
    Lisa lächelte matt und streckte Tweed ihre Hand hin. Tweed nahm sie und drückte sie sanft. Lisa lächelte und öffnete den Mund, als ob sie etwas sagen wollte.
    »Sie darf nicht sprechen«, raunzte Schwester Vandel von der anderen Seite des Bettes.
    Tweed warf der Schwester einen so grimmigen Blick zu, dass sie sich irritiert abwandte.
    Tweed schaute wieder zu Lisa und erkannte an ihren Augen, dass sie ihm unbedingt etwas mitteilen wollte. Abermals öffnete sie den Mund, hatte aber Schwierigkeiten mit der Artikulation.
    »Ham… Dan…«, brachte sie mit Mühe hervor. »Vier… Ja…«
    Weiter kam sie nicht. Sie schloss die Augen und gab Tweeds Hand wieder frei. Tweed stand auf und ließ sich widerstandslos von Schwester Vandel aus dem Zimmer scheuchen. Draußen sagte er Master, dass man die Rechnung für Lisas Behandlung in die Park Crescent schicken solle. Dann wandte er sich an Schwester Vandel.
    »Ihre Patientin ist eine wichtige Zeugin, Schwester«, sagte er.
    »Es ist nicht ausgeschlossen, dass jemand versuchen wird, in ihr Zimmer einzudringen. Ich werde deshalb rund um die Uhr eine Wache auf dem Gang postieren.«
    »Das ist gegen die Vorschriften…«
    »Sehen Sie sich mal das hier an, Schwester«, sagte Tweed und zeigte ihr seinen Ausweis als stellvertretender Direktor des SIS. »Wenn Sie mir weiter Schwierigkeiten machen, muss ich ein ernstes Wort mit Dr. Master reden.«
    »Das ist nicht nötig, ich habe schon verstanden«, beeilte sich die Schwester zu sagen.
    Tweed winkte Butler herbei. »Ich möchte, dass Sie hier im Gang Wache halten, Harry«, sagte er. »Lassen Sie niemanden außer dem Krankenhauspersonal zu Lisa hinein.«
    »Verstanden«, sagte Harry und sah Schwester Vandel geringschätzig an.
    »Falls es ihr wieder besser geht, müssen wir sie aber in den Röntgenraum bringen«, sagte die Schwester.
    »In Ordnung. Aber Mr. Butler wird sie begleiten. In ein paar Stunden werde ich ihn von einem anderen meiner Leute ablösen lassen. Bis dahin wäre es sehr freundlich, wenn Sie ihm etwas zu essen und zu trinken besorgen würden.«
    »Ich hätte gern eine große Tasse Tee mit Milch und viel Zucker«, sagte Butler. »Außerdem wäre ein Sandwich nicht schlecht – mit Schinken, falls Sie so was haben.«
    »Wir sind hier kein Hotel«, sagte Schwester Vandel empört.
    »Dann muss ich wohl doch mit Dr. Master sprechen…«
    »Ach, ich will mal sehen, was ich auftreiben kann…«
    Die Schwester stürmte den Korridor entlang und verschwand.
    Butler holte sich einen Stuhl und stellte ihn unmittelbar neben die Tür von Lisas Krankenzimmer. Dann öffnete er den Reißverschluss seiner Windjacke und zeigte Tweed den Griff der Walther-Pistole, die er im Hosenbund trug.
    »Ich lasse niemanden außer den Leuten vom Krankenhaus da rein. Diese Wandal scheint ein ziemlicher Drache zu sein.«
    »Vand
e
l«, verbesserte Tweed.
    »Ich finde, Wandal passt besser zu ihr. Erinnert mich irgendwie an die Wandalen.«
    »Ich schicke Ihnen sobald wie möglich Pete Nield als Ablösung.«
    »Kein Grund zur Eile…«
    Auf dem Weg nach draußen traf Tweed noch einmal Master und dankte ihm für seine Bemühungen.
    »Eines macht mir noch Sorgen«, sagte er. »Schwester Vandel hat gesagt,
falls
sich Lisa wieder erholt. Hat sie mir damit nur Angst machen wollen, oder steht es wirklich so schlecht um Lisa?«
    »Man kann natürlich nie hundertprozentig sicher sein«, antwortete Master, »aber ich glaube, Schwester Vandel hat damit gemeint,
wenn
Lisa sich wieder erholt. Ich werde sie mir gleich mal vorknöpfen. Seien Sie versichert, dass Ihre Patientin bei uns in besten Händen ist.«
    Draußen wartete Newman bereits hinter dem Steuer von Tweeds Wagen.
    »Ich dachte, ich schaue mich mal hier auf der Straße ein wenig um«, erklärte er, als Tweed sich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte. »Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass die Typen von vorhin diese Gegend hier unsicher machen, aber man kann ja nie wissen. Wie geht es

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