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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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bin dann auch in das Restaurant gegangen. An der Garderobe habe ich den Koffer mit den vielen Aufklebern stehen sehen. Ich bin zur Garderobiere gegangen und habe ihr gesagt, dass Mr. Swanton mich geschickt hat, weil er dem Restaurant noch zehn Pfund schuldet. Ich hatte zehn Ein-Pfund-Münzen in der Hand, und als ich sie ihr gab, habe ich mich absichtlich so ungeschickt angestellt, dass mir die Hälfte davon aus der Hand gefallen ist. Während die Frau sich gebückt hat, um das Geld aufzuheben, habe ich schnell mit meiner lichtstarken Kamera ein Bild von dem Koffer geschossen. Das habe ich dann in der Park Crescent entwickeln lassen.«
    »Und jetzt haben Sie den Abzug dabei.«
    »Ja.«
    »Her damit.«
    Paula reichte Tweed das Foto und kramte aus ihrer Schultertasche eine Handlupe hervor, die sie ebenfalls Tweed gab. Der sah sich damit den Abzug genau an.
    »Da sind Hotelaufkleber aus Brüssel, Berlin, Paris und Stockholm zu sehen. Genau die Städte also, von denen Ihnen der angetrunkene Aubrey erzählt hat, dass sein Vater sie in letzter Zeit besucht hat.«
    »Richtig.«
    »Aber hier ist eine Stelle, die so aussieht, als ob jemand einen Aufkleber entfernt hätte.«
    »Und zwar einen, der erst kürzlich draufgeklebt wurde«, sagte Paula. »Wenn diese Dinger erst mal eine Zeit lang festkleben, kriegt man sie kaum wieder runter.«
    »Wahrscheinlich wäre aus dem Aufkleber hervorgegangen, von wo aus er heute zurückgeflogen ist. Wozu diese Geheimniskrämerei auf einmal?«
    »Das habe ich mich auch gefragt«, sagte Paula, während Tweed den Abzug in die Nachttischschublade legte. »Und? Sie haben hoffentlich nicht schon wieder gearbeitet, oder?«
    »Doch, ich habe einen weiteren Namen auf die Liste gesetzt.
    Rhinozeros.«
    Monsieur Bleu hatte inzwischen Frankreich verlassen, weil er bei der Verfolgung von Louis Lospin sehr zu seinem Erstaunen hatte feststellen müssen, dass seine Zielperson ganz woanders hingefahren war, als er vermutet hatte: zum Flughafen Charles de Gaulle.
    Nachdem Lospin seinen Wagen dort in einem überfüllten Parkhaus abgestellt hatte, war er zum Schalter von Air France gegangen und hatte für einen Flug nach Korsika eingecheckt.
    Achselzuckend hatte sich Bleu gedacht, dass Lospin vermutlich Urlaub machen wollte.
    Er selbst hatte keine gesteigerte Lust aufs Fliegen, der Flughafen wimmelte nämlich vor Sicherheitspersonal, weil die Maschine des Staatspräsidenten erwartet wurde. Also ließ Bleu sein Motorrad im Parkhaus stehen und nahm ein Taxi zum Gare du Nord.
    Dort bestieg er den Schnellzug nach Amsterdam. Wenn man mit der Bahn fuhr, gab es keine Tickets und Passagierlisten, anhand deren sich später eine Reiseroute nachverfolgen ließ.
    Nicht einen Augenblick lang hatte Bleu daran gedacht, in Paris auf Lospins Rückkehr zu warten, damit hätte er vermutlich nur den Argwohn der französischen Behörden auf sich gezogen.
    In Amsterdam angekommen, ließ sich Bleu von einem Taxi zu einem Hotel in der Nähe des Flughafens Schiphol bringen.
    Nachdem er dort unter einem seiner zahlreichen falschen Namen eingecheckt hatte, ging er auf sein Zimmer und erkundigte sich telefonisch danach, wann am nächsten Tag das erste Flugzeug nach Großbritannien ging. Zu seinem Erstaunen erfuhr er, dass es sogar noch am Abend einen Flug gab. Also verließ er das Hotel bereits wenige Minuten nach seiner Ankunft und nahm ein Taxi zum Flughafen.

13
    Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Tweed erlitt zwar einen kleinen Rückfall, aber danach ging es ihm mit jedem Tag besser. Auch Lisa erholte sich langsam von ihrer Gehirnerschütterung. Ende Juni war Tweed wieder vollständig genesen, und er bestellte für den nächsten Tag das ganze Team in die Park Crescent. Als er dort ankam, waren die anderen bereits vollständig versammelt. Tweed setzte sich kerzengerade hinter seinen Schreibtisch.
    »Herzlich willkommen«, begrüßte ihn Paula.
    »Hört, hört«, sagte Newman.
    »Kommen wir zur Sache«, sagte Tweed. »Ich habe mir während meiner Abwesenheit viele Gedanken gemacht, und inzwischen habe ich ein sehr viel klareres Bild als zuvor. Noch immer ein bisschen undeutlich zwar, aber trotzdem. Wir haben viel zu tun…«
    Tweed brach ab, weil die Tür aufging und Lisa hereinkam.
    Newman, Paula, Mark Wendover, Butler und Nield starrten sie ebenso an wie Monica und Marier, niemand hatte nämlich gewusst, dass sie schon aus dem Krankenhaus entlassen war.
    Lisa wirkte gesund und energiegeladen und schaute Tweed strahlend in die

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