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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Mattie konnte nicht schnell genug bremsen. Das Auto quietschte und schlitterte, rammte einen Gegenstand und kam dann zum Stillstand. Schluchzend brach Mattie über dem Lenkrand zusammen.
Bitte, lass es nicht ihn sein, den ich getroffen habe.

33. KAPITEL
    M attie stieg aus dem Auto und sah Jameson direkt auf sich zukommen. Er ließ ihr keine Zeit, etwas zu sagen. Stattdessen packte er sie so kräftig an den Armen, dass sie fast den Halt verlor. "Was zur Hölle ist los, Mattie? Bist du in Ordnung? Du hast gerade mit meinem Wagen diesen Mercedes gerammt."
    "Ich habe ihn nicht gesehen. Und dich habe ich auch nicht gesehen." Sie konnte nicht mehr als flüstern. "Ich werde für den Schaden aufkommen – oder meine Versicherung. Für beide Autos."
    Gott, hielt er sie fest. Seine Hände waren wie Anker. Sie wusste nicht, ob er wütend war oder entschlossen, sie vor einem Zusammenbruch zu bewahren. Egal, es tat gut. Mattie brach tatsächlich gerade zusammen.
    "Geht es dir gut?" Sein heißer Atem streifte ihr Gesicht. "Wohin wolltest du fahren?"
    Unfähig zu antworten, schüttelte sie den Kopf. Sie wartete darauf, dass die Parkwächter auftauchen würden. Der Zusammenstoß hatte für sie wie ein Donnerhall geklungen. Vielleicht hatte der Partylärm den Krach übertönt.
    "Lass uns hineingehen", sagte er. "Ich hole dir einen Drink, und wir unterhalten uns."
    "Nein, ich muss hier verschwinden. Können wir fahren? Bitte? Ich erkläre dir alles auf dem Weg."
    Jameson zögerte keine Sekunde. Sobald er Mattie zum Beifahrersitz geleitet und seine Visitenkarte unter den Scheibenwischer des Mercedes' geklemmt hatte, fuhren sie los.
    Der Zusammenstoß hatte nicht mehr als einen kleinen Blechschaden verursacht. Aber er hatte Mattie einen Höllenschrecken eingejagt, besonders nachdem sie Jameson im Rückspiegel gesehen hatte.
    Als sie an den Toren des Anwesens vorbeikamen, hatte sie sich so weit gesammelt, dass sie mit ihm reden konnte. "Du warst verschwunden", sagte sie. "Ich habe dich nirgendwo auf der Party gesehen."
    "Ich hatte ebenfalls einen Unfall."
    Mattie hob den Kopf. Ein seltsamer Geruch stieg ihr in die Nase. "Wonach riecht es hier? Du bist es", stellte sie fest und sah ihn an. "Du riechst nach …"
    "Margaritas? Die Dame vor mir jonglierte mit vier Gläsern davon, ich machte den Fehler, meine Hilfe anzubieten. Jetzt trage ich immer noch zwei davon."
    Mit schmerzvoller Miene zupfte er an seinem Hemd. Es klebte ihm an der Brust.
    Mattie lachte leise. Hätte sie es nicht gerochen, sie hätte ihm die Geschichte kaum geglaubt. "Darum bist du verschwunden? Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"
    "Du und Frank, ihr scheint euch prächtig unterhalten zu haben. Ich wollte nicht stören."
    Als Jameson südlich auf den Highway 131 bog, fragte sich Mattie, wohin er fuhr. Die Dunkelheit war so undurchdringlich, dass sie die Straße nicht von den Hügeln oder dem Himmel unterscheiden konnte. Es war, als hätte jemand einen schwarzen Umhang über das Auto geworfen. Das einzige Licht kam vom Armaturenbrett, und es strahlte Jamesons Gesicht auf eine Weise an, die Mattie verblüffte.
    Sein Profil lag halb im Schatten. Es erinnerte sie an sein Haus: zur einen Hälfte beleuchtet, zur anderen Hälfte dunkel. Nicht dass ihr sein Aussehen nicht vorher schon aufgefallen wäre. Nur erlaubte sich Mattie nicht, darüber nachzudenken, besonders nicht jetzt. Soweit sie wusste, konnte er der Teufel in Person sein. Wahrscheinlich war er
ihr
Teufel.
    Er schien zu spüren, wie sie ihn musterte. Sein fragender Blick verursachte ihr ein eisiges Gefühl im Bauch. Sie verstand nicht, warum Jameson überhaupt in ihr Leben getreten war. Jetzt ahnte sie, dass er sie wieder mit zu sich nach Hause nehmen wollte.
    "Ich treffe mich morgen mit Frank", erzählte sie ihm. "Er ist nicht nur bereit, sich mit mir über das Video zu unterhalten, er scheint es sogar gern zu tun."
    "Also war es nicht Frank, der dich erschreckt hat?"
    Mattie sah keinen Grund, es ihm zu verheimlichen. "Es war seine Frau Lane. Wir waren zusammen in Rowe, sie war nicht gerade eine Freundin für mich." Lane Davison hatte an jenem Tag im Büro der Direktorin am härtesten zugeschlagen. Sie hatte die Zähne gebleckt wie ein Tier und Mattie so fest in die Rippen getreten, dass sie brachen.
    "Sie hat dich so erschreckt?", fragte Jameson. "Was hat sie getan?"
    "Sie hat nichts getan." Mattie beugte sich nach vorn und fegte sich die Erde von den Schuhen. Sie hatte es nicht eilig, Jameson alles zu

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