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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Steinbänken endete.
    Einen Moment setzte sich Mattie und hoffte, dass die Klarheit dieses Ortes ihre Enttäuschung lindern würde. Von dem Besuch hätte sie sich wahrscheinlich nichts erhoffen sollen. Trotzdem konnte Mattie sich nicht vorstellen, dass das Krankenhaus die Akten seiner Patienten zwanzig Jahre lang aufbewahrte. Private Kliniken wie diese waren die Brutstätte eifersüchtig bewachter Geheimnisse. Das waren die Aktien, mit denen sie handelten. Wenn sie keine Geheimhaltung gewährleisten konnten, würden sie nicht die Klientel erreichen können, die ihre Rechnungen bezahlte. Zu dumm, das es hell am Tag war und Mattie nicht einfach einbrechen und suchen konnte.
    Sie erhob sich, um zu gehen, und stellte fest, dass ihr das Knie nicht mehr wehtat. Dafür sollte ich dankbar sein, dachte sie und schüttelte den Kopf.
    Auf dem Rückweg fiel Mattie ein wettergegerbtes Gesicht auf. Er trug einen alten Strohhut, schmutzige Jeans sowie Gummistiefel und kniete in einem Beet mit riesigem rosafarbenem Oleander. Alessandro? Wenigstens konnte sie kurz anhalten und ihm ein Kompliment für seine Blumen machen. Sie bezweifelte, dass er sich an eine Patientin von vor so langer Zeit erinnerte. Doch Mattie hatte gelernt, auch die kleinste Möglichkeit wahrzunehmen, gerade bei schwierigen Fällen.
    "
Bella fiores",
sagte sie, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Er zog den Hut vom Kopf und warf ihr einen misstrauischen Blick zu. Die Gartenschere in seiner Hand sah bedrohlich aus, als er auf die Füße kam.
    "Was wollen Sie?", fragte er mürrisch mit starkem Akzent auf Englisch.
    Mattie sah auf ihre Uhr. Sie hatte noch ein bisschen Zeit. "Ich bin auf der Suche nach Informationen über meine Mutter", sagte sie, in der Hoffnung, dass er ihre Geschichte glaubte.
    "Ist sie hier? Waren Sie in die Büro?"
    Bei Alessandro wollte Mattie einen leicht veränderten Kurs einschlagen. Der Mann sah so weise und welterfahren aus wie ein Schutzheiliger.
    "Da war ich", erwiderte sie langsam, damit er ihr folgen konnte, "aber sie konnten mir nicht helfen. Keiner erinnert sich an sie. Es ist vierundzwanzig Jahre her, seit sie hier war. Ich kannte sie selbst nicht. Sie hat mich als Baby zur Adoption freigegeben."
    Sie wartete, bis sie sicher war, dass er sie verstanden hatte. Als er nickte, fuhr Mattie fort. "Sie war einige Tage in der Klinik, aber das war das letzte Mal, dass jemand sie lebend gesehen hatte. Mir wurde gesagt, dass sie bei der Geburt eines Kindes starb. Die Leichen wurden nie nach Amerika überführt, weder ihre noch die des Babys."
    "Sie stirbt hier? Ihre Mama?"
    "Ja", sagte sie, erfreut darüber, dass er ihre Geschichte verstanden hatte. "Am siebten August", fügte sie hinzu, als ihr das Detail aus Breezes Nachricht wieder einfiel.
    "Il sette agosto?"
Fragend zog er die Augenbrauen hoch. "Sie ist eine amerikanische Frau wie Sie?"
    "Ja, eine Amerikanerin. Erinnern Sie sich an sie?"
    Er ließ die Gartenschere in den Eimer mit Werkzeugen fallen und winkte Mattie zu, damit sie ihm folgte. Der Gärtner ging so schnell auf den Abhang zu, dass es Mattie schwer fiel, mit ihm Schritt zu halten.
    "Il sette agosto",
sagte er und deutete auf eine alterwürdige Zypresse, die nahe am Rande der Klippen stand. "Ich erinnere mich genau an den Tag, weil ich sie gefunden habe."
    Mattie verstand nicht. "Sie haben sie dort beim Baum gefunden?"
    "Nein, wo sie gefallen war von den Klippen. Ich finde sie auf den Steinen da unten."
    "War es ein Unfall?", fragte Mattie, gespannt auf Details.
    "Einige sagen ja, aber ich, ich habe es nie geglaubt."
    "Hat jemand sie geschubst, oder ist sie gesprungen?"
    Mattie war viel zu sachlich für eine trauernde Tochter. Alessandro schien es nicht zu bemerken. Als hätte er all die Jahre darauf gewartet, dass jemand fragte, brannte er offenbar darauf, diese Last loszuwerden.
    "Ihre Mama, sie geht jeden Tag zu den Klippen. Ich sehe sie immer. Sie öffnet die Arme, als ob sie fliegen könnte. Als ich sie am Morgen fand, waren ihre Arme geöffnet und es war Frieden in ihrem Gesicht."
    "Also ist sie gesprungen?"
    Er erklärte es ihr geduldig. "Wenn man fällt, man guckt nicht friedlich. Aber Ihre Mama, sie hat gemacht Entscheidung, sie sieht friedlich aus."
    Die Achtundvierzig-Stunden-Frist war bereits abgelaufen, als Mattie am Abend in San Francisco landete. Ein Flug war abgesagt worden, ein anderer hatte Verspätung, doch sie hätte Jamesons Deadline sowieso nicht einhalten können. Natürlich wartete diesmal kein Fahrer

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