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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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pausbäckige Gesicht und Augenbrauen in verschiedener Höhe, die sie aussehen ließen, als seien ihre Stirnen ständig gerunzelt; nur einer der vier hatte einen Schnurrbart. Sie beschimpften den Chinesen, nannten ihn bei seinem christlichen Namen und erwähnten die Guzmanns und Zorro. Sie spotteten über die Automatik des Chinesen und zeigten ihm eine Art Quittung.
    Der Chinese wandte sich an Coen, der noch im Flur stand. »Pole, sie sagen, sie seien mit der Gringa verheiratet. Und sie haben Papiere, mit denen sie es beweisen können. Stell dir das mal vor, ein legales Verhältnis, eine geviertelte Ehe.« Er schob Coen ins Wohnzimmer. Die Mexikaner wichen zurück. »El Polonés«, flüsterten sie und deuteten auf Coen. Sie packten ihre Habe, flitzten an Coen vorbei und drängten sich in den schicken Aufzug.
    »Was zum Teufel …«, sagte Coen.
    »Pole, jetzt hast du deinen Ruf weg. Mexiko gehört dir. Die kommen eine Woche lang nicht mehr nach Hause.« Er zerbrach einen Drops und steckte sich die Hälften unter die Zunge.
    Coen kochte. »Du widerwärtiger Chinese, bist du den ganzen Nachmittag durch die Stadt gerannt und hast Geschichten über mich verbreitet? Was hast du rumerzählt? Hält man mich für Zorros neusten Killer? Den größten Würger aller Zeiten? Reiße ich Leuten den Kopf ab?«
    Ein Mädchen in einem hochgeschlossenen olivgrünen Bademantel kam aus dem Schlafzimmer. Ihre Augen waren schlafverklebt. »Wo ist Miguel? Wo ist Jacobo der Rote?«
    Der Chinese tat die Frage mit einem Achselzucken ab. »Das kann ich dir nicht sagen, Schätzchen. Sie sind überstürzt aufgebrochen. Jacobo hat gesagt, ›kümmere dich um meine Frau‹.«
    Noch immer benommen stieß sich das Mädchen die Zehen an einem dicken Couchbein an. Sie hielt sich den Fuß und kam dem Chinesen nah, um Coen auszuweichen; beinah wäre sie auf ihn gefallen. Das Hopsen musste ihrer Schläfrigkeit ein Ende bereitet haben. Als sie Coens Abzeichen sah, fauchte sie ihn an. »Sie sind also der Heini, der für meinen Vater arbeitet. Odette hat mich vor Ihnen gewarnt. Der jiddische Bulle, der sich für Millionäre prostituiert.« Dann untersuchte sie das Abzeichen genauer und stellte fest, dass Coen den Stern eines Feuerwehrmannes aus Acapulco trug. Sie ignorierte ihn und lachte dem Chinesen ins Gesicht. Sie musste sich auf den Boden setzen, um sich den Bauch zu halten.
    Coen kauerte sich vor sie hin. »Carrie«, sagte er. »Caroline. Bitte, steh auf.« Der Chinese fand, Coen sei zu nett zu ihr. Er hätte sie einfach an den Haaren gepackt und ihr gezeigt, wo’s langgeht. Er hielt nichts von reichen kleinen Mädchen, von denen, die einen anspucken und sich dann zwischen den Knien ihres Papis verstecken. Doch er musste sich zusammenreißen. Er durfte Señor Blue Eyes nicht beleidigen.
    »Lassen Sie sich nicht von dem Stern auf seinem Hemd täuschen, Miss Child. Der Kerl ist echt. Detective Coen. Ich und er, wir können es nicht mitansehen, dass du mit Kanaken lebst.«
    Caroline zog ihre vier Eheringe ab und warf zwei nach dem Chinesen, zwei nach Coen. »Ich gehe nicht mit euch weg. Wo ist Miguel?«
    Um sich nicht mit Coen zu verkrachen, packte er sie behutsam an den Ellbogen und führte sie ins Schlafzimmer. Sie weinte jetzt. »Wo ist Miguel?«
    »Chino«, sagte Coen, »was tust du da?«
    »Lass mich mit ihr reden, Pole. Da drinnen. Ich werde sie überzeugen. Ganz vorsichtig.«
    Coen horchte an der Schlafzimmertür. Er hörte sie sagen: »Daddy hat mit schrecklichen Leuten zu tun.« In einem einfachen Leinenkleid kam sie mit Chino aus dem Schlafzimmer, eine Siebzehnjährige mit ungeschmückten Händen und einem kantigen Gesicht, nicht länger die Mätresse und Ehefrau der Darwin Street. Coen hatte Mitleid mit ihr und verabscheute seine eigene Rolle als Hirtenhund ihres Vaters. Der Chinese versuchte, ihn aufzuheitern. »Pole, sie wollte sich erst umziehen, als ich die Augen zugemacht habe.« Er hielt Coen ihre Arme hin. »Sieh dir die Stiche an. Die Kerle haben ihr Heroin gefixt.«
    »Er ist verrückt«, sagte Caroline. »Man hat mir Allergiespritzen verpasst. Ohne Injektion ist mir dauernd die Nase gelaufen.«
    »Heroin«, sagte der Chinese.
    Sie schmuggelten sie im Hotel an der Rezeption vorbei. Coen ging im Bad auf und ab. »Wie kriegen wir sie raus? Sie braucht ein Ticket für den Rückflug, irgendetwas, womit sie ihre Staatsbürgerschaft beweisen kann.«
    Der Chinese lächelte. »Keine Sorge, das hat Zorro arrangiert.« Er holte zerknitterte

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