Das ist nicht wahr, oder?
getackert. Sehen wir nicht glücklich aus? Das können wir wieder sein. Lass einfach keine nassen Handtücher mehr auf dem Boden liegen. Mehr will ich nicht. Ich bin ziemlich pflegeleicht. Und der Kater muss unbedingt eine Diät machen. Es kann dochnicht sein, dass ich so viel auf eine Katze schreiben kann und immer noch Platz übrig habe.
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NACHWORT
Victor verzieh mir und wir lebten glücklich miteinander bis an Ende unserer Tage, mit Ausnahme des Katers, dessen Bein amputiert werden musste, aber nicht wegen der Entzündung, sondern wegen der schlechten Durchblutung, weil er so dick war. Er ist irgendwie selbst schuld. Aber jetzt hat er abgenommen. Um ein ganzes Bein.
(
DEMENTI:
Das meiste in diesem Kapitel ist übertrieben, nur nicht das mit dem nassen Handtuch, das Victor auf dem Boden liegen gelassen hat. Das ist leider die absolute Wahrheit und ich habe es immer noch nicht ganz verarbeitet.)
DÜSTERE UND ERSCHRECKENDE GEHEIMNISSE DER PERSONALABTEILUNG, DIE NIEMAND WISSEN DARF
Ich habe fast fünfzehn Jahre lang in den Personalabteilungen verschiedener Unternehmen gearbeitet, darunter auch eine kirchliche Organisation, in der es zu meinen Pflichten gehörte, den Mitarbeitern ein angemessenes und professionelles Verhalten beizubringen. Die Ironie ist mir durchaus klar, doch.
Die PA ist der Ort, an dem sich Mitarbeiter beschweren und/oder Leute erschießen, wenn sie endgültig die Schnauze voll haben. Es ist dort, als arbeite man in der Beschwerdeabteilung der Hölle, nur noch viel frustrierender, weil in der Hölle sind sich wenigstens alle einig, dass der Teufel ein Mega-Arschloch ist, das gehört da sozusagen zur Unternehmenspolitik. In die PA kommen Leute, um zu sagen: »DAS IST WIRKLICH DIE TOTALE SCHEISSE«, und die Referenten nicken nachdenklich und professionell und denken sich im Stillen: »Wow, das ist wirklich die totale Scheiße. Ich wünschte, diese Person würde wieder gehen, damit ich das den anderen im Büro erzählen kann.«
Wenn zu meiner Zeit jemand wegen eines wirklich ätzenden Problems in die PA kam, entschuldigte ich mich immer und holte eine Kollegin, die sich Notizen machen sollte. Der Angestellte beruhigte sich dann ein wenig und dachte: »Endlich nimmt man mich hier ernst.« Aber wir tun das gewöhnlich nur,damit man, wenn der Angestellte geht, eine zweite Meinung darüber einholen kann, wie bescheuert das ganze Gespräch war. »War das jetzt wirklich ein solcher Schwachsinn?«, frage ich danach. Jawohl, immer. Leider hat die PA in einem Unternehmen sehr wenig zu sagen, es sei denn die eigentlichen Manager sind in Urlaub, dann heißt es aufgepasst, denn dann werden auf einmal eine Menge Arschlöcher gefeuert.
Es gibt drei Typen von Menschen, die in einer PA arbeiten: sadistische Arschlöcher, die wahrscheinlich schon in der Schule gepetzt haben, einfühlsame (und schnell desillusionierte) Idealisten, die glauben, sie könnten im Leben anderer etwas bewirken, und schließlich die, die wissen, dass sie hier den besten Überblick über die interessantesten Katastrophen bekommen, die in einem Unternehmen passieren.
Menschen, die nicht in einer PA arbeiten, halten die Mitarbeiter einer PA für die größten Pedanten und Arschlöcher, weil die PA doch dafür sorgen soll, dass sich alle an die Regeln halten. Sie übersehen dabei, dass man nur in dieser Abteilung dafür bezahlt wird, sich Pornografie anzusehen. Natürlich geschieht das unter dem Deckmantel der Überprüfung von Internet-Chroniken, um sicherzustellen, dass die anderen keine Pornografie ansehen, aber das tun sie immer, deshalb müssen wir es auch tun, damit wir die entsprechenden Bilder für die anschließenden Ermittlungen ausdrucken können. Deshalb gibt es in der PA auch immer Farbdrucker, die niemand anders benutzen darf. Denn wir lassen ständig irgendwelche Pornoseiten liegen, die wir gerade kopiert haben. Das ist nur eins der vielen Geheimnisse der PA, die niemand wissen darf, und wenn ich diese Geheimnisse jetzt ausplaudere, werde ich wahrscheinlich aus dem Verband der Personaler ausgeschlossen, der sehr viel mit dem Verband der Zauberer gemein hat (insofern, als ich beiden nicht angehöre, weil mich kein Club als Mitglied habenwill, und weil ich auch nicht sicher bin, ob es diese Verbände überhaupt gibt). Jedenfalls habe ich gleich nach Beginn meiner Arbeit in der PA angefangen, Tagebuch über das abartige Zeug zu führen, das Leute, die nicht in einer PA arbeiten, nie glauben würden. Im Folgenden bringe ich
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