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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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»Johnny, schau mal, wer uns da beehrt!« Sie wandte sich wieder Stephen zu. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie deine Freundin ist.«
    Ein korpulenter, eierköpfiger Mann mit rotem Gesicht und Glatze gesellte sich zu ihnen.
    »Wer ist denn unser Überraschungsgast, Trish?«
    Sie wandte sich aufgeregt ihrem Mann zu. »Keine andere als Rosanna Rossini. Erinnern Sie sich noch an uns, meine Liebe? Wir waren immer bei Ihren Premieren an der Met. Einmal haben wir uns bei einer der Partys hinterher mit Ihnen unterhalten. Damals waren Sie noch mit Roberto zusammen. Jetzt, wo er hier in der Stadt lebt, haben wir uns angefreundet, und …«
    Rosanna wurde blass.
    Das bemerkte John St. Regent. »Trish, du bringst das arme Mädchen in Verlegenheit.« Er schob sich an seiner Frau vorbei zu Rosanna. »John St. Regent. Willkommen.«
    »Hallo.« Rosanna rang sich ein Lächeln ab, als John zuerst ihre, dann Stephens Hand schüttelte.
    »Schön, dass du kommen konntest. Wir unterhalten uns später«, sagte John zu Stephen und hielt Rosanna den Arm hin. »Kommen Sie, meine Liebe.«
    Rosanna hakte sich bei ihm unter und ließ sich von ihm in das prächtige Wohnzimmer führen, während Stephen sich von Trish eine neu erworbene Skulptur zeigen ließ.
    »Champagner?«, fragte er und winkte eine Bedienstete mit einem Tablett herbei.
    »Danke.« Rosanna nahm ein Glas und trat mit John an die deckenhohen Fenster.
    »Einen besseren Ausblick finden Sie nirgendwo auf der Welt«, sagte er und deutete auf den von Lampen erhellten Central Park unter ihnen.
    »Ja, ziemlich spektakulär.«
    John beugte sich zu ihr hinunter. »Nehmen Sie’s meiner Frau nicht übel. Manchmal führt sie sich auf wie die Kellnerin, die sie früher mal gewesen ist. Sie hat eine Schwäche für Klatsch.«
    Als er ihr verschwörerisch zuzwinkerte, begann Rosanna sich für ihn zu erwärmen und sich ein wenig zu entspannen.
    »Von Ihrem Ex wird nicht mehr die Rede sein, dafür sorge ich schon. Okay?«
    »Danke.«
    »Mit Stephen sind Sie bedeutend besser dran. Ich kenne ihn seit zehn Jahren. Er ist ein anständiger Mensch.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete sie ihm bei, als Trish und Stephen den Raum betraten.
    »Ist das nicht gemütlich? Nur wir vier. Ich liebe solche kleinen Essenseinladungen. Da kann man sich wenigstens mal richtig unterhalten«, zwitscherte Trish, als die Bedienstete Stephen ein Glas Champagner reichte.
    Rosanna, die ahnte, dass es ein langer Abend werden würde, seufzte stumm.
    Nach dem Essen zogen sich Stephen und John in Johns Arbeitszimmer zurück, um übers Geschäft zu sprechen. Trish setzte sich neben Rosanna aufs Sofa und nahm ihre Hände in die ihren. »Mein Mann hat mich zwar gebeten, nicht mehr über Roberto zu reden, aber manchmal tut’s gut, wenn man seine Sorgen loswird.« Trish blickte Rosanna erwartungsvoll an. Als diese nicht reagierte, meinte sie: »Wir sehen ihn oft. Donatella Bianchi und ich, wir sind befreundet, und … Sie wissen doch über ihn und Donatella Bescheid, oder?«
    »Ja.« Rosanna starrte ihre neuen Schuhe an. Am liebsten hätte sie das Penthouse der St. Regents auf der Stelle verlassen, doch Trishs texanische Direktheit hatte etwas seltsam Entwaffnendes. Das Wochenende entwickelte sich allmählich zu einem Kraftakt, zu einem Test ihrer psychischen Stärke. Aber vielleicht, dachte sie, als sie der Frau lauschte, hatte das Ganze ja auch eine reinigende Wirkung.
    »Ach, verstehe. Sie lieben ihn immer noch, stimmt’s? Ich dachte, jetzt, wo Sie mit Stephen zusammen sind …«
    »Nein, es ist vorbei«, sagte Rosanna mit fester Stimme. »Wenn ich wieder in England bin, lasse ich mich von Roberto scheiden.«
    Rosanna überraschten die Worte, die sie soeben ausgesprochen hatte, mehr als Trish.
    »Ich habe Sie aus der Fassung gebracht«, meinte Trish. »Johnny hat recht, ich kann einfach nicht den Mund halten.«
    »Nein, nein. Manchmal hilft Reden tatsächlich«, erklärte Rosanna.
    »Ehrlich, Schätzchen, ohne ihn sind Sie besser dran. Ich weiß, dass er Donatella nicht treu ist, aber das scheint sie nicht zu stören. Die zwei passen zusammen. Doch ein zartes Pflänzchen wie Sie braucht einen altmodischen, treuen Mann. Lassen wir das Thema Roberto. Wann haben Sie vor, wieder zu singen? Sie fehlen uns an der Met«, erklärte Trish.
    »Ich weiß es nicht, Trish. Vielleicht wenn mein Sohn älter ist.«
    »Solange es nur Ihr Kleiner ist, der Sie davon abhält, und nicht Ihr Schon-bald-Exmann … Sie besitzen eine Gabe, und die

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