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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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sehr krank. Sie lässt fragen, ob ich ihre Tochter Ella eine Weile zu mir nehmen kann, weil sie sich nicht in der Lage fühlt, sich um sie zu kümmern.«
    »Verstehe. Wie alt ist Ella?«
    »Vierzehn. Luca bringt sie in zwei Tagen her.«
    »Die Arme«, seufzte Stephen.
    »Ja. Ich habe sie Jahre nicht gesehen, seit sie neun oder zehn war. Jetzt ist sie fast erwachsen.«
    »Dann hast du immerhin Gesellschaft. Wie lange wird sie bleiben?«, erkundigte sich Stephen.
    »Keine Ahnung. Das hat Luca mir nicht gesagt. Würde es dir was ausmachen, sie vom Flughafen abzuholen?«
    »Immer gern zu Diensten«, wiederholte Stephen schmunzelnd, um die Stimmung aufzulockern, doch Rosanna, in Gedanken bei ihrer kranken Schwester, schenkte ihm keine Beachtung. Obwohl Luca sich nicht weiter über Carlottas Zustand geäußert hatte, ahnte Rosanna, dass es schlecht um sie stand.
    »Luca und ich hatten gehofft, dass Carlotta sich erholen würde, aber …« Rosanna traten Tränen in die Augen.
    »Es tut mir ja so leid, Rosanna«, sagte Abi. »Ich wünschte, ich könnte dableiben und dir helfen, doch ich muss zurück nach London. Mein Buch kommt übernächste Woche raus. Ihr seid selbstverständlich zu der Party eingeladen, aber ich kann’s verstehen, wenn ihr’s nicht schafft. Ach, und sag Luca bitte, falls er dann noch da ist, dass er auch kommen soll«, fügte sie hinzu.
    Während Abi ihre Tasche holte, setzte Stephen sich neben Rosanna und nahm ihre Hand. »Tut mir leid für dich, Liebes. Ich weiß auch nicht, wie ich dir helfen soll.«
    »Luca meint, Carlotta schickt Ella weg, damit sie nicht zuschauen muss, wie ihre Mutter stirbt. Und mich will sie nicht sehen.« Rosanna seufzte. »Irgendwie verletzt mich das.«
    »Sie hat bestimmt ihre Gründe. Und sie scheint dir zu vertrauen. Sonst würde sie dir nicht ihre Tochter schicken.«
    »Ja«, pflichtete Rosanna ihm bei. »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    Kurz darauf verabschiedeten sie sich draußen von Abi.
    »Ciao, Rosanna. Danke für alles. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, weißt du, wo du mich findest. Ach, und liebe Grüße an Luca.« Sie ließ den Motor an und lenkte den Wagen mit einem letzten Winken die Auffahrt hinunter.
    Zwei Tage später verbrachte Rosanna, gefolgt von Nico, der einen großen Staubwedel herumschleppte, den Vormittag damit, das Haus von oben bis unten zu putzen. Das tat sie immer, wenn sie angespannt war.
    »Heute kommt deine Cousine, Nico. Sie heißt Ella. Kannst du Ella sagen?«
    »Lala«, wiederholte Nico, als Rosanna die Kissen in einem der Gästezimmer aufschüttelte und eine Vase mit Blumen aufs Fensterbrett stellte.
    »Ella«, sagte Rosanna noch einmal.
    »Lala«, plapperte Nico nach.
    »Fertig. Und jetzt gehen wir runter und essen was.«
    Als Nico sein Nachmittagsschläfchen machte, hielt Stephens Wagen vor dem Eingang. Rosanna beobachtete vom Wohnzimmerfenster aus, wie er den Motor ausschaltete, und dann, wie Luca ausstieg und die Tür auf der hinteren Beifahrerseite öffnete. Eine groß gewachsene, gertenschlanke junge Frau mit dichtem dunklem Haar kletterte heraus. Rosanna hastete zur Tür.
    »Luca, Ella … es ist so schön, euch beide zu sehen.« Sie umarmte Luca und küsste ihre Nichte auf beide Wangen. Ella, die sehr blass war und deren dunkle Augen riesig wirkten, sah ihre Tante unsicher an.
    » Come va , Tante Rosanna? Danke, dass ich bei dir bleiben darf«, sagte sie schüchtern lächelnd auf Italienisch.
    Irgendwie kam Rosanna dieses Lächeln bekannt vor. Sie legte tröstend den Arm um Ellas Schultern und führte sie ins Haus. »Wie war die Reise?«
    »Aufregend. Ich bin das erste Mal geflogen. Es hat mir gefallen.«
    »Bestimmt hast du Hunger. Ich habe Scones und Marmelade, die kannst du essen, damit du’s bis zum Abendessen aushältst.«
    »Entschuldigung, was sind Scones?«, fragte Ella Rosanna, als sie alle zusammen ins Wohnzimmer gingen.
    »Kleine englische Gebäckstücke. Ich glaube, die schmecken dir. Setz dich mit Luca hin, dann mach ich uns einen Kaffee.«
    »Danke, Tante Rosanna.«
    »Sag einfach Rosanna zu mir. ›Tante‹ klingt so alt.« Rosanna verließ das Zimmer. Warum, fragte sie sich, verunsicherte die Anwesenheit ihrer Nichte sie so? Stephen folgte ihr in die Küche.
    »Ella scheint ein nettes Mädchen zu sein, auch wenn sie während der Fahrt nicht viel geredet hat. Ich kann nicht beurteilen, wie viel Englisch sie versteht. Sie wirkt ein bisschen eingeschüchtert«, erklärte er, nahm ein Scone vom Teller und biss

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