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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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zum Aufzug gingen.
    »Danke. Gute Nacht, John.«
    Kurz darauf fuhren sie auf dem Rücksitz einer Stretchlimousine gemächlich die Fifth Avenue entlang.
    »Wie findest du die Zeichnung?«, fragte Stephen Rosanna.
    »Wunderschön. Ist sie wirklich von Leonardo?«
    »Sie sieht jedenfalls so aus, aber ich müsste sie genauer untersuchen, um mir sicher zu sein. Offen gestanden, kann ich’s gar nicht erwarten, genau das zu tun. Wenn es sich tatsächlich um einen Leonardo handelt, ist das der Fund des Jahrhunderts.«
    »Spielt das eine Rolle? Niemand außer John und ein paar ausgewählten Gästen wird die Zeichnung je zu Gesicht bekommen.«
    »Eines Tages schon. John will seine gesamte Sammlung dem Metropolitan Museum of Art vermachen. Die Leute werden staunen, wenn sie diese kleine Zeichnung sehen.«
    Rosanna unterdrückte ein Gähnen. »Entschuldige.«
    »Du bist müde.« Stephen wandte sich ihr zu. »Hat es dir in New York gefallen? Ich weiß, es war nicht leicht für dich.«
    »Ja, danke.«
    »Ich wäre fast im Erdboden versunken, als Trish mit Roberto angefangen hat.«
    »Nicht so schlimm. Ich weiß ja, dass ich endlich über ihn hinwegkommen muss. Dieses Wochenende hat mir dabei geholfen.«
    »Tut mir leid, dass ich dich mit Trish allein lassen musste, doch es war wichtig. Schau.« Stephen zückte seine Brieftasche und nahm einen Scheck heraus. »Fünfzehntausend Dollar. Peanuts für John, aber für mich sind das ein paar Monate Galeriemiete.«
    »Freut mich für dich. Du scheinst ein Talent für die Entdeckung unbekannter Künstler zu haben.«
    »Danke. Hoffentlich geht’s so weiter. Hat Trish dich ausgefragt, als ihr allein wart?«
    »Klar.«
    »War’s schlimm?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass ich mich von Roberto scheiden lassen will, sobald ich wieder in England bin.« Rosanna wandte den Kopf ab und sah zum Fenster hinaus.
    »Tatsächlich?«, fragte Stephen erstaunt.
    Rosanna nickte. »Ja.«

40
    Auf der Heimfahrt nach Manor House sah Stephen, dass Rosanna die Hände rang. »Kein Grund zur Nervosität. Mit Nico ist sicher alles in Ordnung. Wenn nicht, hätte Abi uns angerufen.«
    »Ja. Ich weiß, ich mach mir wieder mal zu viele Sorgen.«
    Abi erwartete sie bereits mit Nico an der Haustür, und als Rosanna aus Stephens Jaguar stieg, begannen Nicos Augen zu leuchten.
    »Mamma! Mamma!« Er streckte die Ärmchen nach ihr aus, und Rosanna rannte zu ihm, um ihn an sich zu drücken.
    »Hallo, Schatz, bist du artig gewesen?«
    »Ja, war er. Wir hatten sogar richtig Spaß miteinander, stimmt’s, Nico?«
    »Sieht so aus«, stellte Rosanna fest und küsste ihn auf die Stirn.
    »In meiner Obhut ist er weder erstickt noch an einem Stromschlag gestorben, und ich hab ihn auch nicht verstümmelt«, erklärte Abi und wandte sich Stephen zu. »Sorg dafür, dass die Frau nicht immer so nervös ist. Wenn sie mir nicht vertraut, mag ich in Zukunft vielleicht nicht mehr Kindermädchen spielen.«
    »Entschuldige, Abi. Es war das erste Mal, dass ich länger als ein paar Stunden von ihm getrennt gewesen bin.«
    Die Frauen gingen hinein, während Stephen sich dem Kofferraum zuwandte.
    »Und, war’s schön?«
    »Ja. Du wirst staunen, was ich alles mitgebracht habe.«
    Abi warf einen Blick auf Stephen, der die Taschen und Koffer aus dem Wagen hievte. »Du scheinst halb New York aufgekauft zu haben.«
    »Kannst du die Sachen ins Wohnzimmer stellen, Stephen? Ich will Nico gleich seine Geschenke geben«, rief Rosanna.
    »Immer zu Diensten, Verehrteste«, antwortete Stephen und tippte sich an seine imaginäre Mütze.
    Eine halbe Stunde später tranken sie Tee und beobachteten, wie Nico mit seiner neuen Plüsch-Micky-Maus und seinem Chevrolet-Spielzeugauto spielte.
    »Du verwöhnst den Kleinen zu sehr, Rosanna«, rügte Abi sie.
    »Lass mich doch, ich mach das eben gern.« Rosanna strich über seinen dunklen Haarschopf.
    »Hast du Abi schon von deiner großen Entscheidung erzählt?«, fragte Stephen.
    »Was für eine große Entscheidung?«, erkundigte sich Abi.
    »Dass ich mich so bald wie möglich von Roberto scheiden lassen möchte«, antwortete Rosanna so unbekümmert wie möglich.
    »Toll! Ihr zwei scheint eine ziemlich gute Zeit in New York gehabt zu haben«, meinte Abi mit einem vielsagenden Blick.
    Als das Telefon im Arbeitszimmer klingelte, ging Rosanna ran. Zehn Minuten später kehrte sie mit blassem Gesicht zurück.
    »Schlechte Nachrichten, Schatz?«, fragte Stephen.
    Rosanna nickte und setzte sich. »Meine Schwester Carlotta ist

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