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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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zuckte mit den Schultern. »Aber ich bin nicht hier, um über Ihre Schuld oder Unschuld zu entscheiden. Wie gesagt, ich kann der Polizei berichten, was ich weiß, und sie wird versuchen, die Sache zu klären, oder …«
    »Oder?«
    »… Sie überlegen es sich anders und verschweigen Rosanna, wer Ellas Vater ist. Dann können wir alle so weiterleben wie bisher.«
    »Sie erpressen mich!«, rief Donatella empört aus.
    »Ich glaube nicht, dass ich mich strafbar mache, Signora Bianchi, während das bei Ihnen eindeutig der Fall war. Ich liebe meine Schwester, das ist alles.«
    Donatella leerte ihr Glas und knallte es auf den Tisch. »Und aus Liebe wollen sie ihr ein Kind aufhalsen, von dem sie nicht weiß, dass ihr Mann es gezeugt hat? Das nennen Sie Liebe?«, zischte sie.
    Luca musterte sie schweigend.
    Donatella überlegte eine Weile stumm, wie sie ihren perfekten Plan, Robertos Leben zu ruinieren, noch retten könnte. Doch ihr fiel nichts ein. Am Ende sah sie Luca seufzend an. »Na schön, Sie haben gewonnen. Ich will nicht Gefahr laufen, in etwas verwickelt zu werden, schon gar nicht so kurz vor meiner Rückkehr nach Mailand. Also erkläre ich mich bereit, Ihrer geliebten Rosanna nichts von der unehelichen Tochter ihres Mannes zu erzählen.«
    »Ich muss Sie um die Kopie des Briefes bitten, die sich in Ihrem Besitz befindet.«
    Donatella öffnete widerwillig ihre Handtasche, nahm einen Umschlag heraus und reichte ihn Luca.
    »Ist das die einzige?«
    »Ja, das schwöre ich.«
    »Danke.«
    »Wieder einmal kommt Roberto ungeschoren davon. Aber Sie sind nicht so dumm zu glauben, dass Ellas tatsächliche Herkunft ewig ein Geheimnis bleibt, oder? Oder dass Roberto Rosanna treu sein wird? Wenn ja, machen Sie sich etwas vor.«
    »Signora Bianchi, ich kann nur das tun, was ich im Augenblick für das Beste halte. Alles andere liegt in Gottes Hand.«
    Donatella stand auf. »Ich gehe, bevor Roberto zurückkommt. Sein selbstgefälliges Grinsen könnte ich nicht ertragen. Ich kenne ihn besser als jeder andere, sogar als seine geliebte Frau. Das Schicksal hat uns füreinander bestimmt, wissen Sie«, murmelte sie wehmütig.
    »Da könnten Sie recht haben, Signora Bianchi. Sie sind aus demselben Holz geschnitzt. Auf Wiedersehen.«
    Als Luca Donatella nachsah, wollte sich die Erleichterung darüber, dass sie sich auf den Kuhhandel eingelassen hatte, nicht einstellen. Er war nur unendlich traurig.
    Roberto gesellte sich mit hoffnungsvollem Blick wieder zu ihm.
    Luca nickte. »Alles in Ordnung. Sie ist weg«, erklärte er mit leiser Stimme.
    »Du hast sie überzeugt?«
    »Ja. Hier.« Luca gab ihm den Umschlag.
    »Gott sei Dank.« Roberto wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Luca, darf ich dir einen Drink spendieren? Ich bin dir zu ewigem Dank verpflichtet.«
    »Nein.« Luca schüttelte den Kopf und erhob sich. »Ich muss los. Kümmere dich um meine Schwester und deinen Sohn. Auf Wiedersehen.«
    Fünfundvierzig Minuten später traf Luca bei Abi ein, die ihn frisch geduscht und noch im Bademantel empfing.
    »Hallo, caro «, begrüßte sie ihn.
    Luca blieb schweigend an der Tür stehen. Er war blass, sein Blick wirkte gehetzt.
    »Was ist denn?«, fragte sie. »Setz dich, Luca.« Sie berührte seine eiskalte Hand. »Wo warst du? Was ist los?«
    Er blieb mit hängenden Schultern, wo er war. Abi legte den Arm um ihn und strich ihm übers Haar. »Bitte, Luca, so schlimm kann es doch nicht sein.«
    Sie führte ihn ins Wohnzimmer, drückte ihn aufs Sofa und nahm seine Hände in die ihren.
    »Erzähl mir, was dich so aus der Fassung gebracht hat. Du weißt, dass ich dich liebe. Mir kannst du alles sagen.«
    Luca schaute sie an. »Abi, es ist kompliziert; mir schwirrt der Kopf. Mir ist …«
    »… nach einem Brandy.« Abi stand auf und holte eine Flasche und zwei Gläser aus der Küche. Sie schenkte ihnen ein, reichte eines Luca und setzte sich. »Trink aus, dann reden wir, ja?«
    Luca leerte das Glas mit einem Zug und erzählte. Abi lauschte mit großen Augen.
    »Heute habe ich für Roberto den Weg zurück zu Rosanna geebnet, obwohl ich die perfekte Gelegenheit gehabt hätte, ihn ihr endgültig vom Hals zu schaffen.«
    »Luca, sie liebt ihn. Egal, was er getan hat oder noch tun wird: Daran wird sich nichts ändern. Liebe ist irrational!« Abi sah ihn mit einem traurigen Lächeln an. »Davon kann ich ein Lied singen. Du darfst dir deswegen keine Vorwürfe machen. Du hast getan, was du für richtig hältst.«
    »Ja. Man könnte es aber auch

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