Das italienische Maedchen
das passende Wort zu finden, »… als würde ich von innen heraus strahlen!« Er schob sie lachend über die belebte Straße, und sie machten sich Arm in Arm auf den Heimweg.
Als Luca, atemlos von den vielen Stufen, die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss, nahm er sich vor, sie zu streichen, weil die Farbe daran abblätterte. »Geh duschen, solange es warmes Wasser gibt, Rosanna. Ich koche uns in der Zwischenzeit etwas Schönes.«
Rosanna blickte sich in dem kleinen Wohnzimmer um. Luca hatte alle ihre Sachen verstaut, und über dem durchgesessenen Sofa in der Ecke lag eine bunte Decke, die es gemütlich und einladend aussehen ließ. Der wacklige Tisch am Fenster war unter einem rosafarbenen Fransentuch verborgen, und darauf standen ein blau-weiß gestreifter Krug mit frischen Blumen sowie zwei Kerzen in Untertellern.
»Du warst fleißig, danke schön!«, rief sie aus. Trotz der fleckigen Wände und der schmutzigen Fenster, die Luca noch nicht hatte putzen können, wirkte die Wohnung nun freundlich und behaglich.
»Es ist ein besonderer Abend – für uns beide«, sagte Luca aus der winzigen Küche, aus der der köstliche Duft von frischem Knoblauch und Kräutern drang.
»Ja, Luca, das stimmt«, pflichtete Rosanna ihm mit leuchtenden Augen bei. »Ich beeile mich, dann kann ich dir helfen.« Sie holte ein Handtuch und ihren Kulturbeutel aus ihrem Zimmer, lehnte die Wohnungstür an und ging den dunklen Flur entlang zum Etagenbad.
Nach dem Pilzrisotto und dem Salat, die Rosanna köstlich fand, beobachteten sie, ihre Weingläser in der Hand, wie sich die Abenddämmerung über die Dächer von Mailand senkte.
Nach einer Weile gähnte Rosanna. »Ich bin hundemüde.«
»Das kann ich nach all der Aufregung gut verstehen. Geh ins Bett.«
»Ja. Weißt du, ich hätte nicht gedacht, dass ich nach dem Tod von Mamma noch einmal so glücklich sein könnte«, bemerkte sie nachdenklich.
»Ich auch nicht, Rosanna, ich auch nicht.«
Das schmiedeeiserne Tor öffnete sich lautlos, und Roberto lenkte seinen Fiat im Schritttempo die von Bäumen gesäumte Auffahrt zum Haus hinauf. Nachdem er um den riesigen Springbrunnen herumgefahren war, der in einem Schmuckteich vor sich hinplätscherte, hielt er den Wagen an.
Obwohl er schon oft in Como gewesen war und sogar zweimal am See gepicknickt hatte, war er bisher nicht in der Lage gewesen, hinter dem grünen Laub der hohen Bäume mehr als die Kamine der schönen Villen zu erkennen.
Vor ihm erhob sich ein großer Palazzo mit anmutiger weißer Fassade, in deren Fenstern, jedes davon mit einem zierlichen Balkon aus Schmiedeeisen, sich die Sonne spiegelte. In der Mitte, über dem Eingang, befand sich ein rundes Buntglasfenster, darüber eine elegante Kuppel.
Roberto stieg aus seinem Fiat und schloss die Tür hinter sich, bevor er die Stufen zu der riesigen Tür zwischen Säulen aus Angera-Stein hinaufstieg. Er konnte keine Klingel entdecken und hatte das Gefühl, dass sich Klopfen hier nicht schickte. Während Roberto noch überlegte, ob es einen anderen Eingang gab, öffnete sich die Tür.
» Caro , freut mich, dass Sie kommen konnten.«
Donatella hatte nur einen dünnen weißen Bademantel an. Ihre Haare waren feucht, und sie trug kein Make-up. Sie sah fantastisch aus. »Ich habe nach einer Runde im Pool geduscht. Sie sind ein bisschen zu früh dran.«
»Tut mir leid, ja«, entschuldigte sich Roberto und gab sich alle Mühe, nicht auf ihren üppigen Busen zu starren, den der Bademantel nur dürftig verdeckte.
»Folgen Sie mir.«
Roberto ging mit seiner Gastgeberin durch den großzügigen, mit Marmor ausgelegten Eingangsbereich und eine breite Treppe empor.
Oben öffnete Donatella eine Tür und führte Roberto in ein riesiges Zimmer mit hoher Decke.
»Machen Sie es sich bequem, während ich mich anziehe.« Donatella deutete auf ein Sofa am Fenster und verschwand in einem anderen Raum.
Roberto trat ans Fenster und blickte hinaus auf die gepflegten Gärten, die sich bis zum Comer See erstreckten. Donatella Bianchi und ihr Mann schienen schwerreich zu sein.
»Nun, caro , wie geht es Ihnen?«, erkundigte sich Donatella, als sie in einer engen weißen Jeans und einem schwarzen Top zurückkehrte, das ihren wohlgeformten Busen bestens zur Geltung brachte.
»Gut, danke.«
Donatella setzte sich neben ihn und schlug die langen Beine unter. »Prima. Schön, dass Sie mich besuchen. Champagner?« Sie nahm die Flasche aus dem Eiskübel auf einem niedrigen Tischchen und schenkte zwei Gläser
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