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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Potenzial besitzt.«
    Roberto blieb auf den Stufen stehen. »Versprechen Sie mir, dass Sie sie in ihrer ersten Hauptrolle mit mir besetzen.«
    Am liebsten hätte Paolo ihn umarmt. »Darüber habe ich bereits mit Ihrem Agenten geredet, Roberto. Sie und Rosanna sollen als Rodolfo und Mimì die neue Saison eröffnen.«
    »Toll! Wir harmonieren perfekt.«
    Als Paolo das Funkeln in Robertos Augen bemerkte, runzelte er die Stirn. »Ja«, sagte er nur.
    Nach der Vorstellung gingen Rosanna und Abi nach Hause. Rosanna war noch immer ganz aufgeregt darüber, dass sie mit Roberto gesungen hatte, während Abi ungewöhnlich ruhig wirkte.
    »Kaffee?«, fragte Rosanna, als sie die Wohnung betraten.
    »Nein, danke. Ich glaube, ich geh heute früh ins Bett.«
    »Abi, warum bist du denn so niedergeschlagen? Ist es wegen Roberto?«
    »Nein … doch.« Abi sank weinend aufs Sofa.
    Rosanna setzte sich neben sie und legte den Arm um sie. Abis Geständnis, dass sie sich mit Roberto eingelassen hatte, war ein ziemlicher Tiefschlag für Rosanna gewesen, doch Abi zuliebe hatte sie es geschafft, ihre eigenen Gefühle für Roberto beiseitezuschieben, indem sie sich einredete, dass ihr Interesse an ihm rein beruflicher Natur sei. Und sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Liebe nicht an einen Schürzenjäger wie ihn verschwenden durfte. Trotzdem war Abis Affäre mit Roberto ein heikles Thema.
    »Ich dachte, er hat dich glücklich gemacht, Abi. Was ist passiert?«
    »Nichts, das ist es ja. Anfangs war es sehr schön. Wenn er in Mailand war, hat er mich nach der Vorstellung in seine Wohnung mitgenommen. Aber seit Ostern zeigt er mir die kalte Schulter.« Abi wischte sich die Tränen weg.
    »Du hast doch gewusst, wie er ist, und selber gesagt, du würdest dich einfach so lange daran freuen, wie es hält.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ich bin dumm. Ich hatte mir geschworen, mich nicht in ihn zu verlieben wie alle Frauen, aber genau das ist passiert. Rosanna, glaubst du, er hat eine andere?«
    »Keine Ahnung.« Rosanna konnte sich durchaus vorstellen, dass die Vermutung ihrer Freundin stimmte. »Bitte versuch, dir keine Gedanken zu machen. Du wirst ihn bald vergessen und jemand anders kennenlernen.«
    »Ich bitte dich, Rosanna, du warst doch noch nicht mal in jemanden verliebt. Du weißt nicht, wie sich das anfühlt.«
    »Stimmt. Auf der Bühne ist er wunderbar, aber in Herzensdingen scheint er ein richtiges Schwein zu sein!«
    Abi schmunzelte. »Was für eine Ausdrucksweise!«
    »Einmal wird Gott mir meine Wortwahl schon verzeihen. Abi, ich weiß, dass ich in Sachen Beziehung nicht gerade eine Expertin bin, aber du wirst über Roberto hinwegkommen. Erst vor ein paar Monaten hast du behauptet, meinen Bruder Luca zu lieben. Und jetzt scheinst du ihn bereits vergessen zu haben«, erinnerte Rosanna sie.
    »Meinst du?« Sie schüttelte den Kopf. »Sieht mir ähnlich, wieder an jemanden zu geraten, den ich nicht haben kann.« Als Abi Rosannas Miene sah, fügte sie hinzu: »Wahrscheinlich hast du recht. Bestimmt vergesse ich Roberto bald. Und egal, was du denkst: Für Roberto empfinde ich nicht das Gleiche wie für deinen Bruder. Ich fühle mich benutzt, und mein Stolz ist verletzt, das ist alles. Mit Roberto kann man keine dauerhafte Beziehung haben. Er ist ein Scheißkerl, aber er gibt einem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.«
    »Das bist du auch, und zwar ohne Roberto. Ich mache uns jetzt einen Kaffee, ja?«
    »Danke, Rosanna.«
    »Keine Ursache. Schließlich sind wir Freundinnen.«
    Später im Bett zwang Rosanna sich, über technische Fragen des Gesangs nachzudenken, statt davon zu träumen, wie sie am Nachmittag mit Roberto gesungen hatte.
    Als sie am folgenden Donnerstag zu den Proben in die Oper kam, stand Roberto auf der Bühne.
    »Signor Rossini ist der Meinung, dass es Ihnen hilft, wenn er mit Ihnen übt.« Riccardo bemerkte Rosannas Verunsicherung. »Ist das ein Problem für Sie?«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist sehr nett von Signor Rossini, mir seine Hilfe anzubieten«, erklärte sie steif.
    »Gut, fangen wir an!«
    Zwei Stunden später verstaute Rosanna die Noten in ihrer Tasche.
    »Gehst du raus?«, erkundigte sich Roberto.
    »Ja. Ich möchte vor der Vorstellung heute Abend noch etwas essen.«
    »Darf ich dich begleiten?«
    »Nein. Ich bin verabredet. Wenn Sie mich entschuldigen würden.«
    Roberto sah Rosanna verblüfft nach. Es war lange her, dass er von einer Frau einen Korb bekommen hatte. Warum, fragte er sich, faszinierte ihn

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