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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Roberto«, erklärte Luigi strahlend.
    »Sie haben sie zu einer gemacht, Luigi. Wie schön, Sie wiederzusehen.« Roberto umarmte seinen früheren Lehrer.
    »Du warst heute Abend auch wunderbar. Mit dem Alter wirst du immer besser.«
    »Ich interpretiere das mal als Kompliment«, erwiderte Roberto.
    »War ich schrecklich?« Rosanna sah die drei besorgt an. »Ich erinnere mich an nichts.«
    »Rosanna.« Luigi ergriff ihre Hände. »Nein, ganz im Gegenteil. Du solltest dich freuen. Ein besseres Debüt kann man sich nicht wünschen.«
    »Wirklich?«
    Luigi nickte. »Ja. Ich bin sehr stolz auf dich, Paolo und Riccardo.«
    »Ich auch, meine kleine Butterfly. Ich habe selten ein so entzücktes Publikum erlebt.« Roberto nahm Rosannas Hände und zog sie zu sich heran. »Ich bin nur gekommen, um dir zu gratulieren«, sagte er leise. Als ihm bewusst wurde, dass Luigi und Paolo ihn beobachteten, fügte er hinzu: »Und um dir zu sagen, dass ich einen Tisch im Il Savini reserviert habe. Nach der Signierstunde möchte ich euch alle zur Feier des Tages zum Essen einladen.«
    »Gute Idee«, meinte Luigi.
    Obwohl Rosannas Körper deutlich auf Roberto reagierte, hörte sie auf ihren Selbsterhaltungstrieb. »Das ist sehr großzügig, aber ich geh lieber nach Hause. Ich bin hundemüde.«
    »Wie du meinst«, sagte Roberto überrascht und sah Paolo an. »Sie erobert die Scala im Sturm, und hinterher will unsere Butterfly nach Hause ins Bett.«
    »Es war ein langer Tag für Rosanna. Kommen Sie, Roberto, lassen wir Rosanna und Luigi ungestört reden.«
    Roberto küsste Rosannas Hand ein klein wenig länger, als es die Höflichkeit erforderte. »Gute Nacht, meine Kleine. Träum was Schönes.« Er ging zur Tür, Paolo im Schlepptau. »Wir sehen uns in meiner Garderobe, Luigi. Dann stoßen wir drei eben allein auf den abwesenden Star an.«
    Luigi nickte. Als Rosanna mit ihm allein war, sank sie gähnend auf einen Stuhl. »Hoffentlich hält er mich jetzt nicht für unhöflich. Ich bin wirklich zu erschöpft, um noch etwas zu unternehmen«, erklärte sie.
    »Das kann ich verstehen.« Insgeheim begrüßte Luigi es, dass Rosanna früh nach Hause wollte. Wie Paolo war ihm die außergewöhnliche Chemie zwischen Roberto und seiner Partnerin nicht entgangen, und sie erzeugte ein ungutes Gefühl in ihm.
    »Luigi, nun mal ehrlich: War mein Auftritt heute Abend in Ordnung?«, fragte Rosanna.
    »Bist du auf Komplimente aus? Ja, dein Auftritt war sehr viel mehr als nur in Ordnung. Natürlich gibt es immer Kleinigkeiten, die sich noch verbessern lassen, Kniffe, die man mit der Zeit und der Erfahrung lernt, aber ich kann dir sagen, dass du sogar den großen Signor Rossini an die Wand gesungen hast.«
    »Wirklich?«
    »Ja, und trotzdem will er dich zum Essen einladen!«
    »Er hat mir sehr geholfen.«
    »Das ist ungewöhnlich für diesen Mann. Er scheint eine Schwäche für dich zu haben.«
    »Keine Ahnung.« Wieder gähnte Rosanna.
    »Ich lasse dich jetzt allein. Ich bin bis morgen in Mailand. Essen wir doch miteinander zu Mittag, dann gebe ich dir eine genauere Analyse deines Auftritts, ja?«, schlug Luigi mit leuchtenden Augen vor.
    »Gern.«
    »Gut. Wir treffen uns morgen um zwölf im Biffi Scala.«
    Luigi verließ die Garderobe, und endlich war Rosanna allein.
    Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und versuchte, ihren Auftritt Revue passieren zu lassen.
    Doch das Einzige, woran sie sich erinnerte, war Robertos Blick, als er von seiner Liebe zu ihr gesungen hatte.

18
    Paolo legte den Hörer auf die Gabel und blickte schlecht gelaunt aus dem Fenster.
    All die sorgfältigen Vorbereitungen, die stundenlangen Diskussionen mit Riccardo, und nun waren seine Pläne für Rosanna wegen einer Scharlacherkrankung in Schall und Rauch aufgegangen.
    Manche behaupteten natürlich, das, was jetzt geschehen war, sei besser. Rosannas unerwartetes Debüt in einer so schwierigen Rolle hatte eine Flut hervorragender Besprechungen zur Folge gehabt. Die Kritiker waren sich einig gewesen: Ihre Stimme sei atemberaubend schön, vor ihr liege eine große Zukunft.
    Paolo hatte gehofft, dass Rosanna den Rest der Saison weiter unbeachtet kleine Solorollen singen und dann wie geplant die neue Saison mit La Bohème eröffnen würde, doch nun war sie der neue Star am Opernhimmel, den ganz Mailand sehen und hören wollte. Die Nachricht von ihrem sensationellen Debüt hatte sich ausgebreitet wie ein Lauffeuer; die Kasse der Scala hatte sich vor Anfragen nach Karten für ihren nächsten

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