Das italienische Maedchen
klingelte, als Roberto mit einem Lustschrei zum Höhepunkt kam und auf Donatella sank.
» Caro , das war himmlisch«, keuchte sie.
Roberto rollte von ihr herunter, legte sich neben sie und schloss die Augen.
»Liebling, ich hab Neuigkeiten, sehr gute Neuigkeiten.« Sie streichelte zärtlich seine Schulter.
»Ja?«
»Im August kann ich dich nach London begleiten. Oder besser gesagt: In Zukunft kann ich überallhin mitkommen.«
Roberto, der sich nicht erinnerte, jemals den Wunsch geäußert zu haben, dass sie ihn begleitete, wandte sich ihr zu. »Wie meinst du das?«
»Ich verlasse Giovanni. Ich habe es ihm gesagt, es ist beschlossene Sache. Ich kann zu dir ziehen, wann immer du möchtest. Von jetzt an können wir ganz offiziell zusammen sein.«
Roberto sah sie ungläubig an.
»Schau nicht so. Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen. Ich bin sehr glücklich.«
»Habe ich richtig gehört? Du hast Giovanni gesagt, dass du ihn verlässt?«
»Ja.«
»Aber warum?«
»Musst du das wirklich fragen? Weil ich dich liebe, caro , weil die Beziehung mit meinem Mann schon vor Jahren zu Ende war, weil …«
Roberto fiel ihr ins Wort. »Und er lässt sich darauf ein?«
»Er kann mich nicht daran hindern. Ihm bleibt keine andere Wahl.«
Roberto räusperte sich. »Weiß er über mich Bescheid?«
»Noch nicht, aber natürlich wird er es erfahren.« Donatella zog sein Gesicht zu sich heran. »Kein Grund zur Sorge, caro . Ich habe dafür gesorgt, dass er keinem von uns an den Karren fahren kann. Und ich habe eigenes Geld, viel Geld, genug für den Rest unseres Lebens.«
Allmählich begann Roberto zu dämmern, was das bedeutete. Er sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett und nahm seinen Morgenmantel von der Rückenlehne eines Stuhls.
»Wo willst du denn hin?«
»In die Dusche. Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute früher in die Oper muss.«
»Aber wir müssen reden. Ich hol dich nach deinem Auftritt ab, dann fahren wir mit dem Auto hierher.«
» NEIN ! Ich hab schon was vor.« Als er Donatella, die so verführerisch auf dem Bett lag, von der Tür zum Bad aus betrachtete, merkte er, dass sie ihn anwiderte. »Donatella, du kannst nicht einfach mein Leben organisieren, ohne mich zu fragen!«
»Aber ich denke doch nur an dich. Deswegen verlasse ich Giovanni, damit wir zusammen sein und eines Tages heiraten können und …«
»Donatella, bitte geh jetzt!«
Als er sah, wie sie das Gesicht im Kissen vergrub, sank er mit schlechtem Gewissen auf einen Stuhl, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und holte tief Luft. »Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Das kommt alles … ein bisschen plötzlich. Denk dir nur, was das für einen Skandal gibt, Donatella. Giovanni ist ein einflussreicher Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Frau kampflos ziehen lässt.«
»Doch. Er muss. Tut mir leid, Roberto, ich hätte dir früher Bescheid sagen sollen. Ich gehe jetzt.« Sie stand auf und zog sich an.
» Cara , ich brauche Zeit zum Nachdenken, das ist alles.« Er begleitete sie zur Tür. Als er sie küssen wollte, wandte sie den Kopf ab. »Ich ruf dich am Abend an, ja?«
Ohne einen Blick zurück ging sie zum Lift.
Roberto schwirrte der Kopf. Schon seit Wochen bereitete er sich gedanklich auf die Trennung von Donatella vor, und nun erklärte sie ihm, dass sie ihrem Mann gesagt habe, sie wolle sich von ihm scheiden lassen, um mit ihm zusammen sein zu können.
Das Ganze war so absurd, dass Roberto fast gelacht hätte. Wie konnte Donatella nur auf die Idee kommen, er würde sie heiraten? Sie war fast fünfzig, nicht gerade im besten gebärfähigen Alter.
Da klingelte das Telefon wieder. Roberto ging ran.
» Pronto ?«
»Ich bin’s, Paolo.«
»Was gibt’s?«, fragte Roberto, in Gedanken mit Donatellas Eröffnung beschäftigt, ziemlich unhöflich.
»Covent Garden hat Rosanna Menici gebeten, Sie nach London zu begleiten«, antwortete Paolo.
»Das hat Chris mir gestern gesagt.« Roberto riss sich zusammen. Er musste an seine Karriere denken. »Ich freu mich drauf. Wir harmonieren sehr gut, finden Sie nicht?«
»Ja, Roberto, das weiß ich. Bitte versprechen Sie mir etwas.«
»Was?«
»Rosanna ist noch nie aus Italien herausgekommen. Die Aussicht, in ein ihr fremdes Land zu reisen, macht sie nervös. Ich möchte, dass Sie für mich auf sie aufpassen.«
»Das versteht sich von selbst, Paolo. Sie wissen doch, wie gern ich Rosanna habe. Ich werde sie beschützen, das verspreche ich.«
»Gut.
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