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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Steinvilla mit terrakottarotem Dach und leuchtend orangefarbenen Blumen, die sich die Wände emporrankten.
    »Wir sind da, principessa . Das ist die Villa Rodolpho, mein liebster Ort auf der Welt.«
    Eine alte Frau trat aus dem Haus, watschelte mit ausgestreckten Armen auf Roberto zu und drückte ihn.
    »Nana, das ist meine frischgebackene Ehefrau Rosanna.«
    »Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Signora Rossini«, sagte die Frau, und ein Lächeln breitete sich auf ihrem faltigen nussbraunen Gesicht aus.
    »Nana kümmert sich in meiner Abwesenheit um die Villa und um mich , wenn ich da bin. Sie wohnt mit ihrem Mann Jacques dort drüben.« Roberto deutete auf ein weißes Häuschen in einiger Entfernung und legte den Arm um Rosannas Schultern. »Siehst du den Pfad den Hügel hinunter?«
    »Ja.«
    »Der führt zu unserem Privatstrand. Komm.« Roberto ging mit ihr aufs Haus zu. »Gefällt es dir?«
    Rosanna blieb am Eingang stehen, um den Geruch von Harz und salzigem Meerwasser einzuatmen. »Ich habe nie einen schöneren Ort gesehen.«
    »Schau dir auch das Innere an. Es ist gemütlich, aber nicht luxuriös.« Er schob sie in den großen gefliesten Eingangsbereich und schaltete das Licht ein.
    »Da ist das Schlafzimmer«, erklärte Roberto und deutete auf einen getünchten Raum zu ihrer Rechten, in dem Rosanna einen Blick auf ein großes Bett mit einer bunten Patchwork-Tagesdecke erhaschte. »Und das die Küche.« Er führte sie durch den Gang und öffnete ihr die Tür, so dass Rosanna den gemütlichen Holzofen und den langen polierten Tisch mit den unterschiedlichen Stühlen sehen konnte. Anschließend stiegen sie eine schmale Holztreppe ins obere Stockwerk hinauf. »Das ist der Wohnbereich. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick.«
    Rosanna blieb am oberen Ende der Treppe stehen. Auf dem Kiefernholzboden lagen bunte Kelims, dazu kamen ein abgewetztes Ledersofa mit Kissen sowie ein Regal voller Bücher. In einer Ecke stand ein altes Klavier, und Glastüren führten auf eine Terrasse. Roberto öffnete sie und zog Rosanna hinaus in die laue Abendluft. Der Blick auf die gezackte Küstenlinie war in der Tat atemberaubend. Die allerletzten orangeroten Strahlen der Sonne spiegelten sich im Meer, am Himmel waren die ersten Sterne zu sehen.
    »Wem gehört die Villa?«, fragte sie.
    »Mir. Ich habe sie vor drei Jahren gekauft. Hier können wir ungestört in völliger Abgeschiedenheit leben. Jacques und Nana besorgen alles, was wir brauchen, aus dem Ort.«
    »Roberto, es ist wunderschön.«
    » Principessa , bestimmt bist du müde. Ich bringe dir ein Glas Wein, und anschließend kannst du duschen. Wir essen bei Kerzenschein auf der Terrasse.«
    Später im Bett ließ Rosanna die Ereignisse der vergangenen Woche Revue passieren. Merkwürdig, dachte sie, dass man, wenn man endlich berühmt war, nur noch seine Ruhe wollte.
    Rosanna und Roberto verbrachten drei wunderbare Wochen in der Villa Rodolpho. Sie schliefen lange, schwammen, lasen und liebten einander. Sie aßen frischen Fisch auf der Terrasse mit Blick aufs Meer und tranken herben korsischen Wein.
    »Hoffentlich ist meine Bräune bis zur Premiere von La Bohème in ein paar Wochen wieder weg. Schließlich soll ich eine Schwindsüchtige spielen«, bemerkte Rosanna eines Abends, als sie nach dem Essen von der Terrasse aus die mondhelle Landschaft unter ihnen betrachteten.
    Roberto holte tief Luft. » Cara , wir müssen über die Zukunft reden.«
    »Muss das wirklich sein? Können wir nicht einfach hierbleiben und …«
    »Nein, du weißt, dass das nicht geht.«
    »Aber was gibt es da zu besprechen? Am Sonntag fliegen wir nach Neapel zu Papà und sagen ihm alles. Anschließend geht’s nach London.«
    »Inzwischen wissen sicher alle Bescheid.«
    »Meinst du?«
    »Rosanna, ich kann dich nicht nach Neapel begleiten, und ich werde auch nicht den Rodolfo in Mailand singen.«
    Rosanna sah ihn ungläubig an. »Wie bitte? Ich verstehe nicht.«
    »Du hast mich gebeten, dich niemals anzulügen. Aber die Wahrheit wird dir wehtun.«
    Ihre Augen nahmen einen ängstlichen Ausdruck an.
    »Setz dich, dann erkläre ich dir alles, cara . Ich bitte dich, mich nicht zu verachten, wenn du mich angehört hast.«
    Rosanna nahm mit einem flauen Gefühl im Magen Platz. Roberto setzte sich ihr gegenüber.
    »Vor fünf Jahren, ich war noch ein unbedeutender Solist an der Scala, habe ich eine Affäre mit einer sehr reichen verheirateten Frau angefangen, die weiterging, wann immer ich in

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