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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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liebe und brauche. Du bist in meinem Herzen und wirst bis zum Tag meines Todes dort bleiben. Versprich mir, nicht zuzulassen, dass jemand einen Keil zwischen uns treibt.«
    »Solange du mir in die Augen sehen kannst wie jetzt und mich niemals anlügst, werden wir immer zusammenbleiben.« Rosanna schmiegte sich an ihn. » Caro , können wir nach den Flitterwochen, bevor wir nach London zurückkehren, nach Neapel fahren? Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil ich meiner Familie nichts von unserer Hochzeit gesagt habe. Vielleicht verzeihen sie uns, wenn wir sie gemeinsam besuchen. Außerdem könnten wir bei Paolo in Mailand vorbeischauen.«
    »Ich … Ja, wenn Zeit ist.«
    »Und sehen wir uns morgen Paris an? Ich bin noch nie hier gewesen!«
    »Ja, wenn es uns gelingt, uns so zu verkleiden, dass die verdammten Papàrazzi uns nicht erkennen.« Mit sanfterer Stimme fügte er hinzu: »Und anschließend bringe ich dich an einen Ort, an dem niemand uns findet. Schlaf gut, amore mio .«
    Roberto schaltete das Licht aus. Obwohl er müde war, konnte er nicht einschlafen. Als er Rosannas regelmäßigen Atem hörte, stand er auf und trat ans Fenster, öffnete es und ließ die kühle Nachtluft herein. In Paris herrschte auch um zwei Uhr morgens noch reges Treiben.
    »Solange du mich niemals anlügst …«
    Roberto war unruhig. Jedes Mal, wenn Rosanna von einer Rückkehr nach Italien redete, beschleunigte sich sein Puls.
    Außerdem musste er ihr noch etwas gestehen, bevor sie es auf anderem Weg erfuhr. Ein heißer Sommerabend vor langer Zeit in Neapel … Roberto schüttelte den Kopf. Dafür würde sie ihn noch viel mehr hassen als für das, was er Abi angetan hatte.
    Er konnte nur hoffen, dass seine Dummheit von damals nicht die Zukunft mit der Frau, die er liebte, zerstörte.
    Am folgenden Nachmittag, als die beiden händchenhaltend in den Tuilerien spazieren gingen, erkannte ein aufmerksamer junger Fotograf Roberto trotz des Huts und der Sonnenbrille. Hinter einem Busch hervor richtete er das Zoom auf die beiden, gerade als Rosanna die Arme um Roberto schlang und ihn küsste. Es klickte zwölfmal, bevor die beiden sich voneinander lösten. Der Fotograf folgte ihnen in sicherem Abstand. Obwohl Roberto Rosanna vor den Papàrazzi gewarnt hatte, merkten sie nichts.
    Als der junge Fotograf die Bilder später im Labor entwickelte, machte er vor Freude fast einen Luftsprung. An Rosanna Menicis Finger steckte ein Ring. Eine Überprüfung im Bildarchiv der Zeitung ergab, dass dieser sich drei Wochen zuvor in London noch nicht dort befunden hatte. Er rannte aufgeregt mit den noch feuchten Fotos zum Büro des Nachrichtenredakteurs und klopfte.
    Zwanzig Minuten später wurde ein Journalist nach London geschickt, um Nachforschungen anzustellen.

24
    Donatella starrte die Schlagzeile ungläubig an.
    »Nein!«, stöhnte sie.
    Sie las den Artikel noch einmal und stieß einen Wutschrei aus. Anschließend betrachtete sie Rosannas Gesicht auf der Suche nach einem Makel genauer. Ihr Zorn wuchs, als sie keinen fand. Rosanna war schön, mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet und vor allen Dingen jung. Dafür hasste Donatella sie.
    Die Affäre musste vor der Abreise der beiden aus Mailand begonnen haben. Das erklärte den Verkauf der Wohnung und Robertos Weigerung, ihre Anrufe entgegenzunehmen. Als Donatella ihm von ihren Plänen, mit ihm zusammenzuziehen, erzählte, hatte Roberto die Weichen für seine Zukunft mit Rosanna offenbar bereits gestellt.
    Hin- und hergerissen zwischen Wut und Verzweiflung, verbrachte Donatella den Tag damit, sich systematisch zu betrinken. Als Giovanni nach Hause kam, schlief sie auf dem Sofa.
    Er hob die Zeitung auf, die auf dem Boden neben seiner Frau lag, betrachtete das Foto auf der Titelseite und las den Text darunter.
    Roberto Rossini war ein vernünftiger Mann, das musste man ihm lassen.
    Im Priesterseminar wurde Carlotta in einen kleinen Raum geführt, an dessen weiß gestrichenen Wänden lediglich ein Kruzifix hing. Das eine winzige Fenster hatte Gitter wie eine Gefängniszelle. Obwohl es draußen warm war, roch es in dem kühlen Zimmerchen feucht. Carlotta setzte sich fröstelnd auf einen der einfachen Holzstühle. Fünf Minuten später ging die Tür auf.
    »Luca!« Carlotta fiel ihrem Bruder weinend um den Hals.
    Er strich ihr über die Haare. »Ganz ruhig. Was ist denn los?«
    Carlotta löste sich von ihm und wischte sich mit einem matten Lächeln die Tränen aus dem Gesicht. »Tut mir leid,

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