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Das Jahr der Kriesen

Das Jahr der Kriesen

Titel: Das Jahr der Kriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sollten wir so tun, als sei nicht die Rassenzugehörigkeit die Streitfrage? Sie ist es, wirklich. Ich bin ein Neger. Verne Engel handelt faktisch korrekt. Die wirkliche Frage war: Ein wie großer Prozentsatz der Wählerschaft unterstützte CLEANs Ansichten? Sicher, CLEAN verletzte seine Gefühle nicht. Er konnte nicht verletzt werden: Er hatte in seinen Jahren als Nachrichtenclown bereits zuviel durchgemacht. In meinen Jahren, dachte er bitter bei sich, als amerikanischer Neger.
    Ein kleiner Junge, weiß, erschien mit einem Kugelschreiber und einem Papierblock in der Nische. »Mr. Briskin, kann ich Ihr Autogramm bekommen?«
    Jim unterschrieb, und der Junge flitzte zu seinen Eltern an der Tür der Gaststätte davon. Das Paar, gut gekleidet, jung und offenbar aus der Oberschicht, winkte ihm fröhlich zu. »Wir sind für Sie!« rief der Mann.
    »Danke«, sagte Jim, nickte ihnen zu und versuchte – allerdings nicht erfolgreich – seinerseits fröhlich zu klingen.
    »Du bist schlecht gelaunt«, kommentierte Pat.
    Er nickte. Stumm.
    »Denk an all diese Leute mit lilienweißer Haut«, sagte Sal, »die für einen Farbigen stimmen werden. Meine Güte. Es ist ermutigend. Beweist, daß nicht alle von uns Weißen untendrunter schlecht sind.«
    »Habe ich je gesagt, daß ihr das seid?« fragte Jim.
    »Nein, aber in Wirklichkeit denkst du das. Du vertraust keinem von uns wirklich.«
    »Wo hast du das hergeholt?« fragte Jim, jetzt ärgerlich.
    »Was wirst du tun?« fragte Sal. »Mich mit deiner elektrografisch-magnetischen Rasierklinge foltern?«
    Pat sagte scharf: »Was soll das, Sal? Weshalb redest du so mit Jim?« Sie blickte sich nervös um. »Nimm einmal an, jemand hat mitgehört.«
    »Ich versuche, ihn aus seinen Depressionen herauszureißen«, sagte Sal. »Es gefällt mir nicht, wenn er sich ihnen geschlagen gibt. Diese CLEAN-Posten haben ihn aus der Fassung gebracht, aber er erkennt das nicht oder fühlt es nicht bewußt.« Er starrte Jim durchdringend an. »Ich habe es dich viele Male sagen hören. ›Ich kann nicht verletzt werden.‹ Verdammt, du bist es bestimmt. Du warst gerade eben verletzt. Du willst, daß dich jeder liebt, Weiße und Farbige – beide. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, in der Politik an die erste Stelle zu kommen. Du hättest ein Nachrichtenclown bleiben sollen, der jung und alt erfreut. Besonders die sehr Jungen.«
    Jim sagte: »Ich möchte der menschlichen Rasse helfen.«
    »Indem du die Ökologie der Planeten veränderst? Meinst du das ernst?«
    »Wenn ich ins Amt gewählt werde, habe ich tatsächlich vor, Bruno Mini, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben, zum Direktor des Raum-Programms zu ernennen; ich werde ihm die Chance geben, die man ihm nie gegeben hat, selbst als sie...«
    »Wenn du gewählt wirst«, sagte Pat, »kannst du Dr. Sands begnadigen.«
    »Ihn begnadigen?« Er sah sie an, verwirrt. »Er ist nicht angeklagt. Er wird geschieden.«
    »Du hast die Gerüchte nicht gehört?« fragte Pat. »Seine Frau wird etwas Kriminelles ausgraben, das er irgendwann mal getan hat, damit sie ihn erledigen und ihren gesamten Besitz erhalten kann. Noch weiß niemand, was es ist, aber sie hat angedeutet...«
    »Ich will es nicht hören«, sagte Jim Briskin.
    »Du hast vielleicht recht«, meinte Pat nachdenklich. »Die Sands-Scheidung wird schmutzig. Es könnte ins Auge gehen, wenn du sie erwähnst, wie Sal das von dir will. Die Geliebte, Cally Vale, ist verschwunden, möglicherweise ermordet. Vielleicht hast du doch einen Instinkt, Jim. Vielleicht brauchst du uns gar nicht.«
    »Ich brauche euch«, sagte Jim, »aber nicht, um mich in Dr. Sands Eheprobleme zu verwickeln.« Er nippte an seinem Drink.
     
    Rick Erickson, Mechaniker bei Pethels Jiffi-Scoutportern, Verkauf & Service, steckte sich eine Zigarette an, drückte mit den knochigen Knien gegen seine Werkbank und kippte seinen Stuhl zurück. Vor ihm lag die Hauptkanzel eines defekten Jiffi-Scoutporters. Jener – in der Tat –, der Dr. Lurton Sands gehörte.
    Es hatte immer Defekte bei den Portern gegeben. Der erste, der jemals in Gebrauch genommen worden war, hatte seinen Geist aufgegeben. Vor Jahren war das gewesen, aber die Porter waren im Grunde heute noch immer dieselben wie damals.
    Historisch gesehen, hatte der ursprüngliche defekte Porter einem Angestellten der Terra Entwicklungsgesellschaft namens Henry Ellis gehört. Menschlicher Natur gemäß hatte Ellis den Defekt seinen Arbeitgebern nicht gemeldet... So jedenfalls erinnerte

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