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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Leute für mich. Den Namen Sécurité Referral haben bestimmt schon einige gehört.«
    Sie starrten in ihre leeren Gläser.
    Er wandte sich Miles zu, der schweigend zugehört hatte. Eine der Lektionen, die Miles ihm beigebracht hatte, lautete: »Wenn du etwas zu sagen hast, behalt’s für dich, bis du weißt, was du damit erreichen willst.« Miles erwiderte seinen Blick und sagte schließlich: »Es gibt zwei Worte, die du in Israel nicht oft zu hören bekommst, mein Freund: ›Entschuldige‹ und ›Danke‹.«
    Janson straffte die Schultern. »Ein ›Danke‹ erwarte ich auch nicht. Ich glaube einfach, ich hab mir das Recht erworben, um einen kleinen Gefallen zu bitten.«
    »Vielleicht schulden wir dir was«, murrte Weintraub. »Vielleicht auch nicht. Schwerttod war nicht gerade eine Ein-Mann-Operation.«
    »Am Ende war’s aber einer, der den Job ausgeführt hat«, erwiderte Janson grimmig. »Und jetzt ist er gekommen, um seinen Lohn einzufordern.«
    Weintraub zuckte mit den dürren Schultern. »Schuldeneintreiber sind nicht gerade beliebt.«
    Janson hatte zumindest erreicht, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten.
    Schließlich erhob Grandig einen neuen Einwand: »Welcher Schuldeneintreiber kann von uns verlangen, dass wir die Tarnung unserer Freunde aufs Spiel setzen, indem wir ihnen alle möglichen Fragen stellen?«
    Janson wandte sich erneut Miles Donner zu. Der englische Jude zwinkerte ihm zu, wie zur Bestätigung, dass Grandig ihm eine Lücke geboten hatte, in die Janson hineinstoßen konnte. Janson zog einen Plastikbeutel aus seiner Umhängetasche und leerte ihn aus. Der Inhalt fiel klappernd auf den Tisch. »Prepaid-Handys, für den einmaligen Gebrauch. Keiner wird je erfahren, wer wen angerufen hat.«
    »Wer hat dir die Dinger verkauft?«, fragte Grandig. »Der Handyladen am Flughafen Ben Gurion, auch als Mossad-dot-com bekannt?«
    »Mit SIM-Karten vom Schin Bet programmiert«, fügte Weintraub hinzu, »damit der Inlandsgeheimdienst unsere Gespräche mithören kann?«
    »Nein, ich hab sie in Sadr City gekauft und bar bezahlt. Sobald eure Schützlinge mir sagen, wohin Ibogas Senkrechtstarter verschwunden ist und wer hinter Sécurité Referral steckt, könnt ihr eure Freunde gern schützen, indem ihr die SIM-Karten schluckt.«

20
    Drei Tage später hielt sich Janson immer noch in Israel auf. Die alten Männer brauchten für alles etwas länger. Weintraub musste zwischen den Gesprächen immer wieder ein Nickerchen einlegen und bestand darauf, jeden Abend nach Hause gefahren zu werden, um die Nacht in seiner bescheidenen Wohnung am anderen Ende von Tel Aviv zu verbringen. Grandig nahm Donners Couch in Beschlag. Janson schlief in einem Lehnstuhl in den wenigen Stunden, in denen sich auch Donner etwas Schlaf gönnte. Die alten Männer arbeiteten zwar langsam, doch sie blieben dran, zuerst aus Pflichtgefühl gegenüber Janson, doch nach und nach wurden sie selbst von der Jagdleidenschaft gepackt und machten einen Anruf nach dem andern bei jüngeren Männern und Frauen draußen im Feldeinsatz. »Im Ruhestand bleibt dir nur noch die Rolle des Zuschauers«, erläuterte Donner im Auto, nachdem sie Weintraub nach Hause gebracht hatten. »Aber selbst etwas zu tun ist befriedigender, als nur zuzuschauen. Sie werden sich nicht bei dir bedanken, aber sie sind trotzdem froh, dass du ihnen einen Job gegeben hast.«
    »Bist du auch froh über den Job?«
    »Es macht immer Spaß, einen alten Bekannten in Aktion zu sehen.«
    Allmählich formte sich aus Dutzenden Anfragen und Gesprächen ein Bild von der Sécurité Referral. Die Einzelheiten passten zu dem, was Janson selbst beim Präsidentenpalast in Porto Clarence gesehen hatte. Die Sécurité Referral existierte tatsächlich, gegründet allem Anschein nach von einer Gruppe abtrünniger geheimer Einsatzkräfte, mit dem Zweck, abgesetzte Herrscher und Kriegsverbrecher an sichere Orte zu bringen, zusammen mit dem Vermögen, das sie außer Landes geschafft hatten.
    Es schien sich um eine neue Organisation zu handeln, was auch erklärte, warum nur wenige davon gehört hatten. Die Telefongespräche der alten Herren förderten zutage, dass es bereits einige Rettungsoperationen vor Iboga gegeben hatte. Unter anderem hatte die Gruppe einen kolumbianischen Drogenbaron vor seiner Auslieferung an die USA bewahrt. Die Sécurité Referral hatte eine äußerst lukrative Marktnische gefunden: Personen in exponierten gesellschaftlichen oder politischen Positionen in Sicherheit zu

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