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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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älteren Profis aufgenommen wurde. Doch die Israelis, egal ob im Land geboren oder nicht, waren alle mit amerikanischen Filmen aufgewachsen und würzten ihre Sprache mit entsprechenden Ausdrücken.
    Janson merkte schnell, dass man ihn abgeschoben hatte. Weintraub, ihr Kommandant, war damals fünfundsiebzig gewesen. Von den sogenannten Feldagenten war Donner fast fünfundsechzig und Grandig, der Jüngste, knapp fünfzig. Sie wussten, dass sie im Abseits standen.
    »Willkommen in der Stern-Bande«, hatten sie ihn begrüßt und ihm erklärt, dass die historische Stern-Bande im Zweiten Weltkrieg als radikale Splittergruppe der zionistischen Untergrundorganisation Irgun Anschläge gegen die britische Mandatsmacht und die Araber durchgeführt hatte. Die Gruppe wurde von der Mehrheit der Zionisten als zu radikal betrachtet, und ihr Gründer Avraham Stern wurde 1942 von britischen Polizisten erschossen.
    »Da ist jemand ziemlich sauer auf dich, junger Janson«, hatte Weintraub gemeint.
    »Oder sie haben Angst, er könnte ihnen schaden«, warf Miles ein. »Egal, du solltest dich schon mal dran gewöhnen, dass du hier versauerst.«
    Janson hatte vergeblich versucht, von dort wegzukommen. Er war der Verbindungsmann zur Stern-Bande und würde es bis ans Ende seiner Zeit in Israel bleiben, wenn es nach der CIA ging, und die hatte eine Menge zu sagen.
    Donner, der alte Weintraub und Grandig hatten ihn freundlich aufgenommen. Ihnen war klar, dass der junge Amerikaner hier einen Gefängniskoller kriegen würde, deshalb nahmen sie ihn immer wieder auf kleine Ausflüge mit, zum Beispiel auf einen Militärschießstand. Janson war ausgebildeter Army Ranger und hatte auch ein erstes Cons-Ops-Training genossen. Doch es gab Tricks im Umgang mit der Waffe, von denen er keine Ahnung gehabt hatte. Die alten Männer ermöglichten es ihm außerdem, mit Lehrern der jüdischen Krav-Maga-Nahkampftechniken zu arbeiten, was ihm ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Es war äußerst aufschlussreich, seine alten Kameraden in Aktion zu sehen.
    Sie fragten ihn, ob er die Sprengschule des Mossad sehen wolle, und nahmen ihn auch dorthin mit. Die jungen Offiziere ließen ihre ehemaligen Chefs mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern herein. Sie führten ihn in die »Küche«, wo Mossad-Wissenschaftler Gegenmittel zu exotischen Giften zusammenbrauten. Und zur Abteilung »Papierkram«, wo Reisepässe, Visa und Kreditkarten fabriziert wurden.
    Janson war sehr dankbar für das alles gewesen. Ohne die Ausflüge wäre er verrückt geworden. Erst nach und nach wurde ihm klar, dass es weniger darum ging, ihm etwas beizubringen, sondern dass er in Wahrheit getestet wurde.
    Das sagte er ihnen auch.
    Donner zuckte nicht mit der Wimper. »Du hast mit Auszeichnung bestanden«, gab er zurück. »Was hältst du davon, bei einer inoffiziellen Operation mitzumachen?«
    »Was für eine Operation?«
    »Eine, bei der man hart zupacken muss.«
    »Ohne dass meine Bosse im State Department davon erfahren?«
    »Ohne dass irgendwelche Bosse es erfahren.«
    »Nicht einmal die des Mossad?«
    »Die schon gar nicht.«
    »Ihr seid fast im Ruhestand, aber ich fang grad erst an. Warum soll ich meine ganze Zukunft wegen eines solchen Alleingangs aufs Spiel setzen?«
    »Machen wir einen Spaziergang.«
    Donner und Weintraub unternahmen mit ihm eine lange Wanderung durch die Wüste. Mitten in der Negev, weit weg von Häusern und Straßen, begannen ihn die beiden zu filzen, um sicherzugehen, dass er keinen versteckten Sender bei sich trug. Sie taten es, ohne sich zu entschuldigen.
    Es fiel Janson auf, dass sie ihrem Freund Grandig nicht hundertprozentig zu trauen schienen. »Was soll das?«, fragte er.
    »Wir haben ein Problem. Du kannst uns helfen.«
    »Was für ein Problem?«, fragte Janson.
    »Ein südafrikanisches Problem.«
    Damals hatte die Diktatur in Südafrika noch mit allen Mitteln das Apartheidregime verteidigt, verlor jedoch immer mehr an Boden gegen den Afrikanischen Nationalkongress und die Weltöffentlichkeit. Nachdem man die schwarze Bevölkerungsmehrheit über viele Generationen unterdrückt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis das geächtete Regime unterging. Janson hatte seinen Mentor – denn das war Miles inzwischen, mehr als jeder andere auf seinem bisherigen Weg – fragend angeschaut und ihm gesagt, dass er die Gerüchte über eine israelisch-südafrikanische Zusammenarbeit ebenfalls gehört habe, sie aber stets für übertrieben gehalten hatte.
    »Israel hätte

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