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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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zielen.
    Sie steckte die Waffe wieder ein, suchte mit Händen und Füßen Halt zwischen den Streben und Trägern und kletterte hinter ihm her. Etwas brannte plötzlich in ihren Augen. Zuerst dachte sie, sein Blut tropfe auf sie herunter, doch dann merkte sie, dass es ihr eigenes Blut war, das von einer Kopfwunde herunterlief. Sie wischte es mit dem Ärmel weg und zog sich, vor Anstrengung keuchend, weiter.
    Sie hörte Stimmen. Viele Stimmen. Halluzinierte sie etwa schon? Es klang, als würden Leute einander etwas zurufen. Keine Bullen, keine Verfolgung, sondern Leute, die Spaß hatten. Vielleicht halluzinierte sie wirklich. Ihr Kopf schmerzte, und sie atmete schwer, während sie sich wie Spiderman das Gerüst entlanghangelte – nur dass ihr die Superkräfte fehlten.
    Sie konzentrierte sich darauf, ihre bleischweren Arme und Beine in gleichmäßigem Rhythmus zu heben und darauf zu achten, dass er ihr nicht erneut auflauerte. Sie musste sich immer wieder daran erinnern, nach oben zu schauen. Hoch über ihr kletterte van Pelt aus dem Stahlgerüst hervor, als würde er aus dem Wasser auftauchen. Wieder hörte sie Stimmen, doch diesmal Schreie der Angst, des Schmerzes, und schließlich wieder van Pelts hämmernde Schritte.
    Sie gelangte ebenfalls ganz hinauf und schwang sich von dem Träger auf einen schmalen, windigen Laufsteg. Hinter ihr erstreckte sich der Brückenbogen nach unten. Leute schrien. Jessica blickte hinauf und sah, dass sich der Bogen noch höher in den Himmel schwang. Die Leute befanden sich zwischen ihr und dem Scheitel des Bogens: eine Gruppe von acht Personen in identischen Overalls, durch ein Seil neben dem Laufsteg gesichert. Touristen auf einer Brückenwanderung, dachte sie.
    Selbst im Flugzeug und auf dem Flughafen wurde für den »Bridge Climb« geworben. Touristen wurden zum höchsten Punkt des Brückenbogens geführt, um die atemberaubende Aussicht zu genießen und sich hoch über der Stadt fotografieren zu lassen. Zwei von ihnen lagen bewusstlos auf dem Laufsteg, von van Pelt niedergeschlagen. Er hatte sich an ihnen vorbeigedrängt und rannte zum Scheitel der Brücke empor.
    Ein Mädchen sah Jessica und schrie.
    »Da ist noch einer!«
    Kincaid stürmte direkt auf die Gruppe zu und zeigte an, auf welcher Seite sie vorbeilaufen würde. »Zur Seite!«, befahl sie laut.
    Die Touristen wichen zurück, als sie die entschlossene Frau mit dem blutigen Gesicht kommen sahen. Sie jagte an ihnen vorbei.
    Gut fünfzehn Meter vor sich sah sie van Pelt rennen wie der Wind.
    Seine Verletzung schien ihn kaum zu behindern, und er vergrößerte seinen Vorsprung zusehends. Plötzlich tauchte vor ihm eine zweite Klettergruppe auf. Der Führer rief etwas in sein Walkie-Talkie. Ohne zu zögern sprang van Pelt vom Laufsteg auf die Träger, die quer über die Brücke verliefen. Er balancierte hoch über der Fahrbahn und den Eisenbahngleisen und rannte zum Bogen auf der anderen Seite hinüber.
    Jessica folgte ihm. Sie fasste neuen Mut, als sie erkannte, dass sie das bessere Gleichgewichtsgefühl besaß und auf den Trägern schneller vorankam. Und je schneller sie lief, umso sicherer fühlte sie sich. Sie musste nur achtgeben, keinen falschen Schritt zu machen und nicht in ein Loch im Stahlträger zu treten. Er hingegen wurde immer langsamer, schien zu hinken, und seine steife Haltung verriet, dass er Angst hatte abzustürzen. Sie war nur noch wenige Meter hinter ihm, als der Söldner die andere Seite erreichte und auf den Laufsteg hinunterkletterte. Sein Weg war frei. Da war nichts mehr zwischen ihm und dem Scheitel des Brückenbogens, und wenn er erst den höchsten Punkt überwunden hatte, würde er bergab wieder schneller vorankommen als sie. Jessica gelangte ebenfalls auf den Laufsteg, kletterte über das Geländer und jagte hinterher.
    Eine einsame Gestalt erschien oben auf dem Brückenscheitel.
    Jessie blinzelte keuchend, die Augen von ihrem eigenen Blut verklebt, verwirrt von dem unwirklichen Anblick. Die Stimmen der Touristen waren ihr schon seltsam vorgekommen, doch was sie jetzt sah, war noch unheimlicher. Über ein Handy gebeugt und durch eine Drahtgestellbrille auf das Display starrend, sah die Gestalt aus wie ein Brückenwanderer, der seine Gruppe verloren und sich verirrt hatte, hundertvierunddreißig Meter über dem Hafen von Sydney. Er blickte von seinem Handy auf, als er die hämmernden Schritte hörte, und nahm die Brille ab, wie um den hünenhaften van Pelt besser sehen zu können, der über den

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