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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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treffen. Stattdessen hatte ihn Poe in seinem Büro neben dem »Thronsaal« im Präsidentenpalast von Île de Forée empfangen, wo Präsident auf Lebenszeit Iboga die Bestechungsgelder der ASC entgegengenommen hatte.
    »Ich habe mehrmals nach detaillierten Notfallplänen gefragt«, sagte Poe, »falls eine Pipeline bricht oder zwei Tanker kollidieren. Bisher habe ich von ASC nur hohle Phrasen und pseudowissenschaftliches Kauderwelsch bekommen, das sogar BP peinlich wäre. Einer meiner intelligenten jungen Assistenten sagt, dass Teile davon sogar aus veralteten Sicherheitsbestimmungen von BP abgeschrieben sind.«
    Helms fuhr sich mit seiner kräftigen Hand durch sein gewelltes blondes Haar. Der Kerl, der für den letzten Bericht über Poes Zustand verantwortlich war, konnte sich einen neuen Job suchen. Der kurze Höflichkeitsbesuch des Direktors der Erdölabteilung beim Präsidenten dieser gottverdammten Insel wurde langsam so angenehm wie ein Prozess der Inquisition.
    »Mr. President …«
    »Vorläufiger Präsident!«
    »Sir. Sie haben mein Wort, dass Ihr Erdölminister bis morgen früh unsere aktuellen Notfallpläne per E-Mail erhalten wird.«
    »Danke. Dann kommen wir jetzt zur Sache.«
    »Entschuldigen Sie, Mr. … Sir. Welche Sache?«
    »Wir haben zurzeit einen Pachtvertrag … zwischen Île de Forée und der American Synergy Corporation.«
    »Zurzeit?«, erwiderte Helms.
    »Die Bedingungen unserer Vereinbarung sind überaus günstig für American Synergy.«
    »Wir haben einen Vertrag, der ASC die exklusiven Explorationsrechte für fünf Jahre überträgt«, antwortete Kingsman Helms kühl. Es war Zeit, die Glacéhandschuhe auszuziehen. Wenn Poe eine Inquisition wollte, dann sollte er sie haben, aber anders, als er sich das vorstellte.
    »Unsere Vereinbarung besagt weiter, dass ASC die exklusiven Förderrechte für die gesamten Vorkommen besitzt, die wir in diesen fünf Jahren entdecken. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Bohrungen hier in den tiefen Gewässern vor Île de Forée nicht gerade einfach sind. Unsere Investitionen sind enorm. Wir haben es bei diesen geologischen Gegebenheiten mit vielen Unsicherheitsfaktoren zu tun, für uns ein großes geschäftliches Risiko. Falls wir das Glück haben, größere Vorkommen zu entdecken, haben wir uns die Förderrechte auch wirklich verdient. Mit anderen Worten, Herr vorläufiger Präsident, falls wir fündig werden, gehört das Öl uns, und Sie kassieren die Förderabgabe.«
    »Die Förderabgabe ist genau das Problem«, erwiderte Poe. »Unser Anteil ist zu gering, und die Kontrollmöglichkeiten sind beschränkt. Mit anderen Worten, Herr Direktor der Erdölabteilung von ASC, die Vereinbarung ist nicht fair.«
    »Sie würden doch sicher nicht lieber mit Unternehmen Geschäfte machen, die mit chinesischen oder russischen Methoden arbeiten?«
    Poe ging nicht auf die Bemerkung ein. »Das Free Forée Movement hat Ihre Bedingungen in einer verzweifelten Situation akzeptiert. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie uns geholfen haben. Doch die Situation hat sich geändert. Wir verstecken uns nicht mehr im Dschungel.«
    »Drohen Sie mir etwa, den Vertrag zu brechen?«
    »Staaten brechen keine Verträge. Sie verhandeln sie neu.«
    Helms lächelte. »Es freut mich, dass Sie von Staaten sprechen, denn es sind mehrere an der Sache beteiligt, nicht nur einer.«
    »Welche Staaten sind denn beteiligt?«
    »Da muss man als Erstes natürlich Nigeria nennen. Als sich Île de Forée von Äquatorialguinea abspaltete, hat Sie da nicht Nigeria unterstützt?«
    »Das ist viele Jahre her. Nigeria hat uns dafür Ölgeschäfte aufgezwungen, die alles andere als vorteilhaft für uns waren. Außerdem hat Nigeria später Iboga unterstützt, um diese Vereinbarungen zu schützen.« Poes Augen funkelten zornig.
    Helms fiel ihm ins Wort, bevor Poe der ASC vorwerfen konnte, mit beiden Seiten verhandelt zu haben, bis sich abzeichnete, dass Iboga den Krieg verlieren würde. »Trotzdem haben Sie Ihre Ölfelder in Kooperation mit Nigeria erschlossen.«
    »In Küstennähe!«, protestierte Poe. »Nur in Küstennähe. Nicht in der Tiefsee, die ASC für uns erkundet.«
    »Nigeria könnte leicht behaupten, dass die Ölfelder, die ASC mit so großem Aufwand erschließt, genauso wie die Vorkommen vor Porto Clarence eine geologische Einheit mit dem Niger-Delta bilden.«
    »Unsinn. Die neuen Ölfelder wären Hunderte Meilen vom Niger-Delta entfernt.«
    »Bei solchen Disputen sind geologische Faktoren genauso

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