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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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wichtig wie Entfernungen. Solche Dinge müssen in Vertragsverhandlungen geklärt werden. Wenn das nicht gelingt, wird der Fall von der Kammer für Streitigkeiten über die Abgrenzung von Meeresgebieten am Internationalen Seegerichtshof behandelt, und dann in der Kammer für Meeresbodenstreitigkeiten. Oder geht es andersrum? Zuerst in der Kammer für Meeresbodenstreitigkeiten? Ich kann mir das nie merken. Das ist jedenfalls eine Sache der Anwälte.«
    »Île de Forée hat keine Zeit für eine lange rechtliche Auseinandersetzung mit Nigeria. Wenn wir jemandem erlauben, Erkundungen durchzuführen, dann bleibt es dabei.«
    »Falls Sie gegen eine Anordnung des Seegerichtshofs verstoßen, die Erkundungen und Bohrungen einzustellen, bis der Fall geklärt ist, dann garantiere ich Ihnen, dass Nigeria sich nimmt, was es will, und die Fragen der Weltöffentlichkeit später beantwortet.«
    Ferdinand Poe rieb sich den Mund, wie um zu verhindern, dass ein Ausdruck des Zweifels auf seine Lippen trat.
    »Und ich wäre nicht überrascht, wenn Gabun die Gelegenheit beim Schopf packen und ebenfalls zugreifen würde«, fuhr Kingsman Helms fort und richtete sich zu voller Größe auf. »Herr vorläufiger Präsident, wir haben eine Vereinbarung. ASC hält sich an seine Vereinbarungen. Wir hoffen, Sie auch. Wenn nicht, wird Île de Forée bald sehr allein dastehen.«
    Ferdinand Poe erhob sich mühsam von seinem Stuhl. »Für unser Land – diese Insel – hat sich für einen kurzen Moment ein kleines Fenster geöffnet. In diesem Moment können wir die Uhr ein großes Stück vorwärtsdrehen und die Vergangenheit überwinden. Wir können die letzten Erinnerungen an die Kolonialzeit auslöschen. Die Erinnerungen an Ibogas Terrorherrschaft. Wir können das Geschenk, das unter dem Meeresboden bereitliegt, nutzen, um ein Land aufzubauen, in dem Ordnung, Anstand und Wohlstand herrschen. Mit anderen Worten, Mr. Helms, ich werde mich mit meiner ganzen Kraft gegen Ihre Pläne wehren. Dieser ausbeuterische Vertrag wird nur über meine Leiche weiterbestehen. Wir werden ihn neu verhandeln. Oder ihn brechen.«
    Kingsman Helms drehte sich abrupt um und schritt aus Poes Büro hinaus. Margarido, Poes Stabschef, stand im Flur und sah ihn fragend an. »Ich hoffe, Sie hatten ein gutes Gespräch, Mr. Helms?«
    »Ein ausgezeichnetes Gespräch. Wie immer ein Vergnügen, in Île de Forée Geschäfte zu machen … Entschuldigen Sie mich, ich muss ein wichtiges Telefongespräch führen.«
    Er zog sein Satellitenhandy heraus.
    Mario Margarido betrat Poes Büro. »Und?«, fragte er.
    Poe saß zusammengesunken an seinem Schreibtisch, sein Mund arbeitete. Er blickte müde zu seinem Stabschef auf. »Als ich den Bedingungen von American Synergy zustimmte, damit sie uns in unserem Kampf gegen Iboga unterstützen, glaubte ich wirklich daran, dass Île de Forée eine bessere Heimat für unser Volk sein würde, wenn dieses Monster erst weg ist. Ich hab davon geträumt, wie ein zweiter Nelson Mandela zu sein, der sein Land befreit und sich dann zurückzieht, um es den Jungen zu überlassen, es neu aufzubauen. Du hast mich gewarnt, dass ich mich auf einen Pakt mit dem Teufel einlasse.«
    Der Stabschef lächelte in der Hoffnung, Poe beruhigen zu können. »Es war meine Aufgabe, den Advocatus Diaboli zu spielen.«
    »Ich habe dir erklärt, wie dringend wir Unterstützung brauchen, und du hast zugestimmt. Doch ich hätte nie gedacht, dass der Teufel so fest entschlossen ist, ein Teufel zu bleiben.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe um fairere Bedingungen gebeten.«
    »Und?«
    »Er hat gesagt, ich soll mich zum Teufel scheren.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass du’s auch tun musst.«
    »Er hat mir klar zu verstehen gegeben, dass er uns in einen Konflikt mit Nigeria hineinzieht.«
    »Ja, an die Möglichkeit hab ich auch schon gedacht. Also, was tun wir?«
    »Das Gleiche, was wir mit Iboga getan haben. Wir wehren uns.«
    »Willst du dich wirklich auf einen neuen Krieg einlassen? So früh?«
    Ferdinand Poe stand auf und humpelte zum Fenster, von dem er den Hafen überblickte. Er sammelte seine Gedanken. Dann wiederholte er, was er dem Ölmenschen aus Texas gesagt hatte.
    »Ja, ich bin bereit, Widerstand zu leisten, wenn es sein muss.« Poe drehte sich um und sah seinen alten Kameraden Margarido an. »Und du, mein Freund?«
    Mario Margarido senkte den Kopf. »Ich würde lügen, wenn ich sage, ich freu mich drauf. Aber du brauchst mich nicht zu fragen, ob ich dabei

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