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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Schwächeanfall, Eure Eminenz“, antwortete der Beichtvater pflichtbewusst und hoffte, dass der Kardinal seine Abneigung ihm gegenüber nicht bemerkte. Der Gedanke, dass sein über alles geliebter Papst sterben würde und jemand wie dieser Kardinal der nächste Papst sein könnte, schmeckte ihm gar nicht.
    „Einen Schwächeanfall? Wie konnte das geschehen?“
    „Das wissen wir nicht. Ich habe ihn ohnmächtig auf dem Boden vorgefunden.“
    „Und wieso ist er nicht im Krankenhaus?“, fragte der Kardinal besorgt, doch nahm der Beichtvater ihm diese Besorgnis nicht ab.
    „Auf Wunsch seiner Heiligkeit wurde er nicht ins Krankenhaus gebracht.“
    „Wie geht es ihm? Kann ich ihn besuchen?“
    „Es geht ihm den Umständen entsprechend. Er schläft gerade. Sie sollten ihn besser nicht wecken. Wenn Sie mich entschuldigen, Eure Eminenz“, sagte der Beichtvater und ging.
    Der Kardinal schaute ihm noch nach und hielt kurz vor der Tür zu den Gemächern des Papstes inne.
    „Einen Schwächeanfall. So, so“, flüsterte er sich zu.
    „Wer weiß …“, sagte er und ging weiter.
    Sehr bald, alter Mann, wirst du abgelöst werden, von einem stärkeren Papst! Von einem, der schon vor langer, langer Zeit auf diesem Thron sitzen sollte, dachte er voller Überheblichkeit und erwartete freudig die Ankunft Ismails.

Kapitel 14
     
    … Ich kann keinen Gedanken fassen, geschweige denn schlafen, auch wenn der Arzt mir zur Ruhe geraten hat, mein Herz ist voller Schmerz. Ich weiß nicht, welche Uhrzeit es ist, aber sicherlich sehr spät in der Nacht. Ich schreibe dir, liebes Tagebuch, weil ich sonst noch fürchte. den Verstand zu verlieren. Zu groß ist der Schmerz, der mich heute heimgesucht hat. Zu groß das Meer an Tränen, welche ich noch immer vergieße. Wie du weißt, hat Pilatus, dieser Tyrann, ihn zum Tode verurteilt. Die ganze Verhandlung war ein Trug. Er hatte nie vorgehabt, Joshua einen fairen Prozess zukommen zu lassen. Ich hatte es von Anfang an geahnt und seine Frau Claudia hat uns das heute Abend erzählt. Die Arme, sie ist mit den Nerven am Ende und voller Selbstzweifel, weil ihr Ehemann Joshua zum Tode verurteilt hat und sie keinen Einfluss darauf nehmen kann. Aber es ist nicht ihre Schuld, dass ihr Mann ein Sadist ist. Sie hat Pilatus angefleht, ihn nicht zu kreuzigen, doch dieser hat sie nur belächelt und gesagt, dass seine Entscheidung unumkehrbar sei. All unsere Hoffnungen sind dahin.
    Schon Morgen wird er sterben. Mein über alles geliebter Joshua.
    Und warum?
    Weil er den Menschen helfen will. Ihnen Vergebung und Nächstenliebe predigt. Das ist doch unbegreiflich. Wie kann der Mensch zu solch einem Unrecht fähig sein? Ich hasse die Menschen. Ja, ich hasse sie! Weil sie mir das Recht genommen haben , glücklich zu sein.
    Ich hatte einen kleinen Schwächeanfall bei der Verhandlung, als ich diese schrecklichen Worte von Pilatus vernahm, dass Joshua gekreuzigt wird. Ich war schwach, ich hoffe, er hat das nicht gesehen. Ach, was sage ich, es ist egal, ob er es gesehen hat, oder nicht.
    Wie konnte er mir das antun?
    Er weiß doch, dass ich nicht ohne ihn leben kann. Mit Freuden hätte ich mich zur Ader gelassen, wenn er nur danach gefragt hätte, aber nein, er muss der Welt offenbaren, dass er der Messias, Gottes Sohn ist.
    Was hat ihm das eingebracht? Den Tod! Wie kann Gott das wollen? Nein, dieser Gott kann kein guter Gott sein!
    Und was, wenn Joshua doch nur ein Mensch ist und nach seinem Tode sich nichts ändert? Er sich geirrt hat?
    Dieser Gedanke ist noch unerträglicher für mich, denn dann wäre er sinnlos gestorben …
    Mir tut mein Kopf weh, liebes Tagebuch. Und meine Augen schmerzen wegen der ganzen Tränen.
    Ich werde diesen Schmerz nie überwinden, das weiß ich sicher! Joshua hat mir mein Herz gebrochen.
    Gift?
    Vielleicht. Vielleicht, sind wir dann im Himmel vereint und können dort unsere Liebe leben. Aber was, wenn mir die Pforten nicht zum Himmel geöffnet werden, weil ich mir das Leben nahm? Was, wenn ich dann die einzige Möglichkeit verspielt habe, wieder bei ihm zu sein?
    Nein, dieses Risiko kann ich nicht eingehen, auch wenn mir das Leben sinnlos erscheint. Ich muss dir gestehen, ich habe große Angst vor dem morgigen Tag, oder ist das nicht schon heute? Soweit, wie die Nacht angebrochen ist, sind wir bestimmt schon im neuen Tag.
    Ich weiß es nicht, ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Viel zu groß ist mein Selbstmitleid, dass ich sogar alle um mich herum vergesse. Sicherlich

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