Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
keinen Luxus“, sagte Nick und wusste, dass er schwindelte. Nick genoss jede Annehmlichkeit, die ihm das Geld bot und seine Eltern gehörten der gehobenen Mittelschicht Amerikas an.
Er verdiente nicht schlecht u nd Geld hatte für ihn nur einen Zweck, das Leben angenehmer zu machen.
„Auch kein warmes Wasser beim Duschen?“
„Nein“, antwortete Nick trotzig.
„Und nur ein Plumpsklo?“
„Auch egal. Wie ich schon sagte, ich habe es Ihrer Tante versprochen und das werde ich auch ein halten“, sagte er in seinem Stolz verletzt, aber in Gedanken machte er sich schon Vorwürfe, da er es hasste, kalt zu duschen. Und das mit dem Plumpsklo war auch nicht gerade erfreulich.
„Ich verstehe eh nicht, warum Sie ihrer Tante nicht ein schöneres Haus kaufen. Bei Ihrem Gehalt sollte das doch kein Problem sein“, antwortete Nick .
Rebecca schaute ihn eingeschnappt an.
„Denken Sie etwa ich wäre geizig meiner Tante gegenüber?“
„Keine Ahnung, ich sehe nur die Fakten“, antwortete Nick mit einem sarkastischen Lächeln .
„Die Fakten? Sie kennen doch meine Tante gar nicht und mich auch nicht, um behaupten zu können, ich wäre geizig.“
„Ich habe nie gesagt, dass Sie geizig sind.“
„Meine Tante hängt an diesem Haus und an diesem Ort. Sie hat sich noch nie etwas aus Geld gemacht. Sie ist nicht so wie ihr Amerikaner. Egal wie sehr sie es benötigen würde, sie würde sich nie Geld leihen oder schenken lassen. Nicht einmal von mir!“, antwortete Rebecca wütend und öffnete die Beifahrertür um die Straßenkarte rauszuholen.
„Also, wenn sie meine Tante wäre, hätte sie sich sicherlich von ihrem Neffen helfen lassen. Dafür ist doch Familie da.“
Rebecca kochte innerlich vor Wut, da sie eins über alles hasste: wenn man sich über sie lustig machte, oder sie anders darstellte als sie war.
Wie konnte Nick auch wissen, dass Rebecca alles unternommen hatte, ihre Tante aus diesem Ort herauszuholen oder wenigstens das Haus zu modernisieren und eine schöne Einrichtung zu kaufen.
Die Tante hatte jedes Mal abgewunken.
Das einzige, was ihr Rebecca schenken durfte, war ein Kleid und das Klavier, da das alte Instrument der Tante kaputt war.
„Hier, dieser Straße müssen Sie nur folgen, dann kommen Sie direkt auf ihr Hotel zu“, sagte Rebecca und reichte ihm die Straßenkarte.
Nick merkte, dass sie sauer war und fragte sich, ob er es nicht übertrieben hatte.
„Danke“, sagte er, nahm die Karte und begab sich zur Fahrertür.
„Ich habe das eben nicht so gemeint …“
Rebecca antwortete nicht und ging wieder zurück ins Haus.
Bevor er einstieg rief Rebecca: „Das mit dem Klo war ein Scherz.“
Nick schmunzelte und startete den Wagen.
Kapitel 30
„Diese Leichtfertigkeit darf nie wieder passieren, hörst du?“, sagte Kaan mit sorgenvoller, aber sehr dominanter und ernster Stimme auf Arabisch.
„Es tut mir l eid , Onkel! Ich war nur ganz kurz ein Eis holen und habe mich ablenken lassen.“
„Nein, Jalal, du weißt welche Verantwortung unsere Familie trägt. Die Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf ihr Leben. Vielleicht war es ein Fehler von mir, dir diese Verantwortung auferlegt zu haben. Ich hätte Ahmeds Aufgabe, ihn zu beschatten, nicht dir übertragen sollen. Es war mein Fehler.“
„Nein, Onkel. Es wird nie wieder geschehen. Versprochen! Ich möchte auch ein so angesehener und stolzer Wächter sein, wie du. Ich will dass die Leute zu mir aufschauen, ich will auch jemand sein.“
„Jalal, du musst noch sehr viel lernen. Deine junge Zunge lässt dich nicht denken. Denkst du, ich mache dies des Ruhmes wegen? Diese Ehre, die unsere Familie seit nunmehr über tausend Jahren genießt, ist eine Verpflichtung der Ehre wegen und nicht, um Ruhm zu genießen.
Umso weniger man von uns wahrnimmt, umso besser können wir unsere Arbeit machen.“
„Aber was hat man dann von all der Mühe, wenn sie niemand sieht?“
„Zu helfen, heißt nicht zu prahlen. Diese Hilfe ist nichts wert Jalal. Lass dich nicht davon blenden. Wer hilft, ohne je darüber zu sprechen, der ist ein Held.“
„Und das nur für eine alte Frau …“, sagte Jalal mehr zu sich. Doch genau in diesem Moment schlug ihm Kaan mit der rechten Hand ins Gesicht.
„Sprich so nicht, das macht mich nur zornig.“
„Dann sag mir, warum ich nicht so denken soll. Sag, was ist so besonderes an dieser alten Frau? Sie ist alt und arm und eine Christin“, s chrie Jalal Kaan an . Kaan war ein sehr strenger
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