Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
wartete auf der Straße.
„Nun heißt es Abschied nehmen“, sagte Nick und blickte zu Kaan.
„Passen Sie mir auf die Damen auf, ja?“
„Das werde ich. Versprochen.“
Beide gaben sich die Hand und es schien, als wären mit diesem Händeschütteln die Fronten geklärt.
Nick wusste, dass er Kaan nicht wirklich böse sein konnte. Dieser hatte ihm das Leben gerettet und schien ein Mann von Charakter zu sein , a ber die Liebe ließ nun mal Menschen Gedanken ausleben, die jeglicher Vernunft entbehrten.
Dann wandte er sich Esther zu.
„Vielen Dank, das ich für einen Augenblick ein Teil ihrer Familie sein durfte! Das werde ich nie vergessen.“
Esther blickte ihn fürsorglich an, nahm seine Hand und drückte sie leicht.
„Ich muss mich bei dir bedanken Nick. Ein angeblicher Zufall führte dich zu mir. W enn du ein wenig mehr über uns Israelis erfährst, wirst du in Erfahrung bringen, dass wir nicht allzu sehr an Zufälle glauben. Egal was geschieht, du wirst hier immer willkommen sein. Einen lieben Rat möchte ich dir auf den Weg geben. Höre auf dein Herz. Lass dich nicht von der Moral des Geldes und ihrer angeblichen Wahrheit leiten. Dein Herz wird dir oft Dinge raten, die im ersten Augenblicke nicht in das moderne Weltbild passen, aber genau dieses wird dich stärken. Versprich mir ab und zu auf dein Herz zu hören. Es ist ein G utes.“
Nick sah sie an und seine Augen wurden feucht. Er wusste, dass er Esther unheimlich vermissen würde. Er hatte noch nie jemanden so schnell in sein Herz geschlossen. In seinen Augen gab es keinen besseren Menschen als sie . Ließ er sie im Stich, fragte er sich a ber für eine Antwort war es nun zu spät. Schon Morgen würde er im Flieger sitzen und tausende Kilometer weit entfernt sein ...
Trotzdem war er sich sicher, dass er sie nie vergessen würde.
Zum Abschied umarmte er sie.
Esther gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
Ein warmer, wohltuender Strahl durchzog seinen Körper.
„Ich begleite Sie zum Taxi“, sagte Rebecca und ging vor .
Am Taxi angekommen sagte sie: „Ich werde gleich Michael anrufen wegen des Vertrages. Ist es Okay, wenn er eine Bestätigung per Fax in Ihr Hotel schickt?“
„Ja, das geht klar“, sagte Nick und traute sich nicht Rebecca anzuschauen.
„Gut. Der Vertrag wird dann an Ihr Büro geschickt. Ich wollte mich bei Ihnen bedanken, dass sie uns in der schweren Stunde geholfen haben.“
„Ich habe mich zu bedanken. Sonst hätte ich nie Ihre wunderbare Tante kennengelernt. Der Streit gestern … das tut mir wirklich leid. Ich wollte Sie nicht kränken. Ich hoffe Sie können mir verzeihen …“
„Schon vergessen. Ich war auch nicht ganz fair. Also sind wir Quitt“, sagte Rebecca .
„Leben Sie wohl“, sagte Nick und gab ihr zum Abschied die Hand. Sie erwiderte den Handschlag.
Nie wieder, werde ich ihren schönen, sanften Körper berühren, dachte Nick kummervoll.
Ein letztes Mal trafen sich ihre Blicke. So sehr Nick auch versuchte stark zu sein, war er der erste, der seinen Blick abwendete und ins Taxi einstieg.
Das Fenster der Taxi Tür stand wegen der Hitze offen.
„Leben Sie auch wohl Mr. Adams u nd grüßen Sie mir Ihre Freundin. Sie wird froh sein, Ihren Freund wohlbehalten bei sich zu wissen.“
„Ich habe keine Freundin“, sagte Nick trocken und ohne jede Emotion in leisem Ton.
„Aber was ist mit Samantha?“, fragte Rebecca ungläubig.
„Sie ist meine Cousine“, sagte Nick und gab dem Taxifahrer Zeichen loszufahren.
Nick konnte nicht mehr den erstaunten und irritierten Blick Rebeccas sehen, dem Tränen folgten. Bevor sie zu den anderen zurückging wischte sie sich die Tränen ab und fragte sich: „Warum?“
Während der Fahrt zurück ins Hotel musste Nick über die letzten Tage nachdenken. Jeder vernünftige Mensch hätte ihm zu seinem Entschluss gratuliert, da er sich aus der Gefahrenzone begeben hatte.
Es stimmte zwar, dass die letzten Tage für ihn sehr gefährlich gewesen waren, aber auf der anderen Seite musste er zugeben, dass er diese, trotz der Umstände, als einige der schönsten Tage seines Lebens empfand.
Er hatte zwei wunderbare Menschen kennengelernt, die er noch sehr lange vermissen würde.
Und zum ersten Mal hatte er das Gefühl gehabt, dass das Leben einen Sinn ergab: anderen zu helfen. Und durch diese selbstlose Hilfe etwas zu erfahren, was kein Vermögen der Welt vermochte. Ausgeglichenheit. Ja, er war ausgeglichen gewesen, trotz der Gefahr u nd er hatte sich in die wunderbarste Frau
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