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Das Jungmädchenbett

Das Jungmädchenbett

Titel: Das Jungmädchenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wieder auf Kredit angewiesen?« brummte er, wurde aber sofort besserer Laune, als ich den Kopf schüttelte.
    Ich reichte ihm einen Fünfziger.
    »Reicht das?«
    »Du kriegst sogar noch zwei Zehner zurück.«
    »Dafür kannst du sie nach Hause fahren. Sie wohnt irgendwo in Gubbängen, und wenn dann noch was übrigbleibt, kannst du dafür hinten neu beziehen.«
    Er nickte. Ich schlenderte langsam in Richtung der angegebenen Adresse am Sonntagsweg.
    Außerdem nahm ich an, daß Pelle aus der Geschichte mehr Zinsen herausholen würde, als in Geld zu rechnen ist, jetzt, wo er mit Alice nach Gubbängen fuhr. Ich trottete in Gedanken vertieft vor mich hin und zuckte zusammen, als ein scharfes Hupen ertönte. Ich wandte mich erschrocken um und erblickte Pelles Taxi an meiner Seite. Alice hatte die Scheibe heruntergekurbelt und rief: »Sören!«
    Ich ging zu ihr.
    »Ich bin morgen nicht in der Firma. Wenn du nichts anderes zu tun hast, kannst du mich am Abend besuchen.«
    Sie reichte mir einen Zettel mit ihrer Adresse.
    »Mach ich, wenn ich kann«, antwortete ich. »Ist das auch gratis?«
    Sie streckte lang die Zunge heraus, lachte und nickte, und dann verschwand der alte Volvo um die Ecke.

II

    Der Sonntagsweg war lang, aber bald hatte ich das Haus mit der richtigen Nummer gefunden. Gleich beim Eingang fand ich eine Tafel mit den Namen der Mieter, unter ihnen E. Åkerberg.
    Ich schnaufte die vier halben Treppen hinauf und hatte dann kaum noch die Kraft, an der Türklingel zu läuten. Ich fühlte mich überanstrengt, nicht durch den Weg, sondern durch die Taxifahrt. Die war weiß Gott ziemlich arbeitsreich und energieverbrauchend gewesen.
    Obwohl ich mich eben ausgevögelt hatte, bekam ich einen elektrischen Stoß in die Körpermitte, der sich bis in die Schwanzspitze fortsetzte, als ich das Wesen sah, das mir die Tür öffnete.
    Ich hatte ein ausgetrocknetes Knochengestell in der Nähe des Pensionsalters erwartet, mit strengen, schmalen Lippen und einem Knoten im Nacken.
    Statt dessen stand hier eine attraktive Dame, vielleicht 30—35 Jahre alt, mit kupferrotem Haar, nach teurem Parfüm duftend und in einem Kleid, das mehr zeigte, als es verbarg.
    »Gu... gu... guten Tag«, stammelte ich.
    »Guten Tag«, erwiderte das Wesen. »Du bist sicher Sören Ekblom? Steh doch nicht so steif da, komm herein. Häng deine Jacke im Vorzimmer auf. Es ist warm heute.«
    Ich gehorchte, und als ich in Hemdsärmeln dastand, hängte sie sich bei mir ein und lotste mich in einen ziemlich großen Wohnraum hinein. Auf einem Büchergestell aus Jakaranda stand eine gigantische Stereo-Anlage, aus der jetzt Soft music mit dem richtigen Schmelz heraustönte.
    Wäre ich ein echter Playboy gewesen, hätte ich sofort
    den entsprechenden saugenden Blick in meinen Augen erzeugt. Aber da ich nur ein einfacher Bursche bin, bekam ich bloß ein merkwürdiges Zucken in meinem Apparat.
    »Vielleicht sollte ich mich jetzt vorstellen«, sagte sie in einem Anfall konventioneller Sachlichkeit. »Ich heiße Elisabeth Åkerberg.«
    »Das weiß ich«, erwiderte ich und konstatierte mit einem freimütigen Blick die reizvollen Einzelheiten der Dame: die vollen, festen Brüste, deren Warzen deutlich und steif hervorstachen, die schlanke Taille, die langen, formvollendeten Beine in hauchdünnen Strümpfen, die grüngrauen Augen mit enorm langen Wimpern (>künstlich natürlich, dachte ich, >aber trotzdem fantastisch wirkungsvoll!«), den blutroten, großen Mund mit den schimmernden Zähnen, die weißen Hände mit den langen, spitzen Nägeln, mit denen sie sich über die schmalen Hüften strich, das ganze Ensemble erstklassiger weiblicher Details, das mich mein kürzlich erlebtes Abenteuer im Taxi total vergessen ließ.
    Allmählich begann ich meine Fassung wiederzugewinnen. Sollte ich bei dieser Lehrerin in die Schule gehen, dann wollte ich wahrhaftig keine Lektion schwänzen.
    »Atterbom hat mich vor einer halben Stunde angerufen«, sagte sie, während sie mich gleichzeitig mit einer charmanten Geste einlud, in einem Sessel Platz zu nehmen. »Er erzählte mir, daß du der neue Starverkäufer werden sollst. Ich kann dir nur einige gute Ratschläge geben, da es zu 99 Prozent Frauen sein werden, mit denen du zu tun haben wirst.«
    Der Sessel war tief und weich, und ich sank so tief hinein, daß ich fast auf dem Boden saß. Elisabeth Åkerberg setzte sich in einen Sessel mir gegenüber, und dieses Möbelstück war vom gleichen Kaliber. Auch sie sank sehr tief hinein, und ihr

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