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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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Gelände.
    Im Inneren mussten sie erst die Röntgenschleuse passieren,bevor sie in den von Bäumen gesäumten überdachten Innenhof gelangten. Sie gingen unbehelligt am Empfangstresen vorbei, als seien sie Gäste, bogen in den Gang ein, an dem die beiden Fahrstühle zu den Suiten lagen.
    »Nehmen wir die Treppe«, schlug Osama vor.
    Der Flur auf der dritten Etage bestand aus weißem Marmor, auf dem Boden lag ein schöner dicker Teppich. Die Wände waren mit kostbarem Holz vertäfelt. Man hörte Vogelgezwitscher aus dem Garten. Nick war sprachlos angesichts des Luxus, der hier herrschte. Schließlich standen sie vor der Tür zu Zimmer 308. Osama klopfte vorsichtig an.
    »Room service.«
    Als niemand antwortete, rief er ein Zimmermädchen und zückte seinen Polizeiausweis.
    »Polizei. Öffnen Sie bitte diese Tür.«
    Erschrocken gehorchte sie, um gleich darauf eilig das Weite zu suchen. Sie betraten die Suite.
    »Leer«, sagte Osama.
    Zeitungen lagen auf dem Nachttisch und im Schrank ein paar Kleidungsstücke. Dennoch war es offensichtlich, dass die Gäste dieses Zimmers überhastet das Weite gesucht hatten. Nick deutete auf den Safe.
    »Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihn zu schließen. Es ist noch Geld drin.«
    »Jemand hat ihnen gesteckt, dass wir uns für sie interessieren«, sagte Osama.
    »Wir haben die Chance verpasst!«, rief Nick enttäuscht.
    »Das ist nicht gesagt. Kommen Sie.«
    Als sie ins Auto einstiegen, entdeckte Nick einen Konvoi aus drei mit Antennen gespickten Geländewagen, die ein Stück weiter weg parkten, direkt vor dem Hotel. Mehrere bewaffnete Männer stiegen aus, im Kampfanzug, und stürmten auf den Eingang zu. Nur einer von ihnen blieb am Straßenrand stehen und sah zu ihnen herüber. Joseph.
    »Verdammt, wir müssen weg hier, schnell!«, brüllte Nick. »Das ist ein Mann von der Firma.«
    Osama gab Gas. »Hat er uns erkannt?«
    Die Antwort erfolgte prompt. Zwei Geländewagen setzten sich sofort mit quietschenden Reifen in Bewegung und nahmen ihre Verfolgung auf.
    »Mit diesem Schrotthaufen schaffen wir es nie, denen zu entkommen, los, fahren Sie!«, rief Nick panisch.
    Osama beschleunigte. Er bog in die Chirahi Pashtunistan ein und überholte mit halsbrecherischen Manövern mehrere Kleintransporter und Motorroller.
    »Sie haben uns gleich eingeholt!«
    Osama presste die Lippen aufeinander, fuhr zweimal rechts, raste so dicht an den parkenden Autos vorbei, dass er sie beinahe gestreift hätte. Nick sah die Kuppel einer großen Moschee vorbeifliegen.
    »Das ist die Moschee Id Gah. Nicht weit davon liegt der Souk Shor«, sagte Osama. »Dort werden wir sie abhängen.«
    Er bog in eine verstopfte Straße ein. Der Wagen begann zu schlingern. Gleich darauf gab es ein trockenes Klacken. Die Heckscheibe hatte ein Loch.
    »Sie schießen auf uns!«, schrie Nick.
    »Ich hab’s bemerkt«, erwiderte Osama finster. »Nehmen Sie die Kalaschnikow!«, befahl er. »Verfeuern Sie, was das Magazin hergibt!«
    Nick griff ungeschickt nach der Waffe. Er beugte sich zum Fenster hinaus und versuchte zu zielen. Der Wind blies ihm Staub in die Augen. Er drückte auf den Abzug, spürte, wie ihm die heißen Patronenhülsen ins Gesicht flogen und mit einem metallischen Klacken im Wagen landeten. Der Geländewagen, der sie verfolgte, ließ sich nicht von seinem Kurs abbringen.
    »Verfluchte Scheiße, das Magazin ist leer.«
    »Wir sind fast da.«
    Osama trat heftig auf die Bremse und riss im selben Augenblick das Steuer scharf herum. Der Wagen schoss beinahe im rechten Winkel davon, schrammte an einer Mauer entlang, hinterließ eine Staubwolke. Das Beifahrerfenster zersprang. Die Straße war so schmal, dass der kleine Toyota kaum hindurchpasste. Die beiden Rückspiegel waren abgerissen. Die beiden Geländewagen waren ihnen dicht auf den Fersen, sie mähten die Mauern mit einem apokalyptischen Dröhnen, Bruchstücke flogen in alle Richtungen. Nur der Kühlergrill tauchte aus dem Staubchaos auf und kam mit jeder Sekunde näher.
    »Gleich haben sie uns!«, keuchte Nick.
    »Keine Sorge.«
    Ein dumpfes Fauchen ertönte. Plötzlich sackte der erste Geländewagen ein, die Motorhaube verschwand im Boden, während die Hinterreifen mehr als einen Meter in die Luft ragten. Der zweite Jeep knallte mit voller Wucht auf das erste Fahrzeug. Unter dem Aufprall wurde der erste Wagen in die Senkrechte geschleudert. Es krachte, ein Wasserschwall schoss empor. Mit offenem Mund sah Nick, wie sich zwei Männer aus dem zweiten

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