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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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versöhnlicheren Ton an. »Sie sind ein hartnäckiger Ermittler,
Qoumaandaan
Kandar, aber man darf Hartnäckigkeit nicht mit Verbissenheit verwechseln. Wenn Sie keine greifbaren Beweise für Ihre Pseudothese vom Mord finden, bitte ich Sie, diese Untersuchung zu beenden. Und zwar so bald als möglich.«
    Der Minister erhob sich und hakte sich unter, um ihn zur Tür zu begleiten. Im Vorzimmer kam er mit seinem Gesicht ganz nahe heran, als wäre er Osamas bester Freund, so dass der Kommissar seinen stark nach Knoblauch riechenden Atem wahrnahm.
    »Ich vermute, Sie haben auf Ihre alten Netzwerke zurückgegriffen, auf die Mudschaheddin der Nordallianz, um die Tests am Flughafen abzufangen. Sie wissen, dass die nationale Wiedervereinigung von Paschtunen und Tadschiken ein Thema ist, das dem Präsidenten sehr am Herzen liegt. Lassen Sie also nicht den Eindruck entstehen, dass Sie die Männer Ihres Clans bevorzugen,
Qoumaandaan
. Sie gefährden so unter Umständen Ihre Karriere. Wenn nicht gar Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie.«
    Mit diesen unheilvollen Worten entließ er seinen Besucher.
     
    Der Polizist, der die Wanze an Osamas Wagen anbringen sollte, schlich mit seiner Tüte in der Hand in die Garage des Zentralkommissariats. Er hatte sein Glück schon mehrmals versucht, bislang hatte ihn jedoch die Anwesenheit zu vieler Zeugen von seinem Vorhaben abgehalten. Jetzt war die Garage zum ersten Mal verlassen – bis auf drei Mitarbeiter. Er ging auf einen der drei Mechaniker zu, mit dem er sich schon einmal unterhalten hatte, und setzte ein künstliches Lächeln auf.
    »
Assalamu aleikum
. Möge dein Haushalt wachsen und gedeihen,dein Körper stark sein und Friede in deinem Heim herrschen.«
    Rasch entspann sich ein Gespräch. Der Mechaniker erwies sich als äußerst redselig, sie unterhielten sich angeregt über die Entscheidung der Taliban in einer der östlichen Provinzen, wo die Höchstgrenze für die Mitgift auf tausend Dollar für die erste und auf siebenhundert Dollar für die zweite Frau festgelegt worden war. Schnell war eine große Debatte in Gang. Der Mechaniker vertrat die Ansicht, dass man nun auch den Abstand zwischen der Mitgift für eine Jungfrau und einer Ehefrau »im Sonderangebot« einander annähern müsste. Der Polizist nickte eifrig und enthüllte seinem neuen Freund, dass er gerade im Begriff sei, eine zweite Frau zu nehmen, und noch dazu eine unberührte.
    »Woher hast du denn die fünftausend Dollar?«, fragte der Mechaniker erstaunt.
    »Ach, die krieg ich schon irgendwie zusammen«, antwortete der Spitzel unbestimmt und lenkte das Gespräch auf die Vorzüge einer zweiten Frau im Vergleich zu einer Ehe mit nur einer Frau. Die beiden Männer stimmten darin überein, dass es gar nicht so übel war –
Inshallah
–, zur zweiten Ehefrau gehen zu können, sollte die erste ihre ehelichen Pflichten nicht erfüllen können.
    »Aber was macht man, wenn beide nicht zur Verfügung stehen?«, rief der Mechaniker.
    »Dann nimmt man eben eine dritte!«, erwiderte der Polizist und brach in schallendes Gelächter aus. Dann ging er aufs Ganze und warf lässig ein: »Ich hab’s satt, mein Land Cruiser ist alt, erst letzte Woche hat er wieder den Geist aufgegeben. Die Chefs haben’s gut, sie kriegen die neuesten und besten Wagen.
Qoumaandaan
Kandar zum Beispiel hat Anrecht auf einen GMC, wie die Minister.«
    »Nein«, entgegnete der Mechaniker, »er hat einen Land Cruiser, wie alle Abteilungsleiter. Außerdem ist die Klimaanlagehinüber, die Vordertür knarrt, wir haben da ein Problem mit dem Scharnier, das wir nicht in den Griff kriegen.«
    »Ich glaub dir kein Wort«, sagte der Polizist, »mein Freund arbeitet beim NDS und sagt, er fährt einen GMC.«
    »Dann erzählt er Mist, und außerdem kann ich es dir beweisen, denn der Wagen steht ja hier.«
    Sie gingen in den hinteren Teil der Garage, wo neben zwei Hebebühnen mehrere staubige Jeeps standen. Der Mechaniker deutete auf einen von ihnen.
    »Hier, der hier ist es. Da siehst du ja: Es ist ein Land Cruiser!«
    Der Jeep hatte ein weißes Nummernschild wie für Zivilfahrzeuge üblich und kein rotes Polizei-Nummernschild. Der Spitzel merkte sich das Kennzeichen: KBL 97   744 SH. Er diskutierte noch ein paar Minuten mit dem Mechaniker, dann tat er, als würde er sich verabschieden. Stattdessen jedoch schlüpfte er durch eine angelehnte Seitentür neben einer der Hebebühnen in ein kleines Treppenhaus. Kurze Zeit später hörte er, wie die Mechaniker sich in der

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