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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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Kriminalbehörde ernannt.
    Osama seufzte. Was für ein Leben! Er hatte während des Kriegs einen Bruder und einen Sohn verloren, die Hälfte seiner Familie lebte noch immer im Exil – und die Cousins und Onkel, die bei den Kämpfen ums Leben gekommen waren, hatteer nicht einmal gezählt. Gab es ein Land mit einer bewegteren Geschichte als das Afghanistan der letzten dreißig Jahre?
    Als er aufgegessen hatte, spülte er seinen Teller und das Besteck und dachte grimmig an den Minister. Bis heute hatte er es geschafft, sich nicht vereinnahmen zu lassen, und er würde sich weigern, nun damit anzufangen. Er ging ins Schlafzimmer hinüber. Der Betonboden unter seinen Füßen war eisig, die Bettdecke kalt und hart wie Stein. Zum ersten Mal seit langer Zeit legte er ein Automatikgewehr mit geladenem Magazin und zwei Handgranaten direkt neben das Bett.
     
    Joseph betrat den strahlend erleuchteten Salon des Ministers. Es war beinahe Mitternacht. Khan Durrani saß in einem tiefen Sessel und bot ihm einen Platz auf dem Sofa gegenüber an. Eine Teekanne aus massivem Silber stand auf dem Tisch, außerdem zwei Gläser mit goldverziertem Rand. Es stand auch eine Flasche Whiskey bereit, ein unglaublicher Luxus in Kabul. Joseph nahm Platz, lehnte aber ein Glas Whiskey ab. Er trank niemals auch nur einen Tropfen.
    »Wir sind einverstanden mit Ihrem Plan«, erklärte er.
    »Ausgezeichnet. Ich bin in der Zwischenzeit gut vorangekommen. Meine Männer haben herausgefunden, wo sie sich treffen, um den Jahrestag zu feiern. Babrak geht regelmäßig in ein Café, das vor allem von Jugendlichen besucht wird. Es heißt Hamad Café. Seit zwei Jahren gibt es dort jeden Freitag Live-Musik. In den letzten drei Jahren haben sich Osama, Gulbudin und er dort getroffen. Ich glaube nicht, dass Osama es dort besonders gut gefällt, aber er schätzt seinen Assistenten so sehr, dass er ihm zuliebe wohl hingegangen ist.«
    »Wie lange halten sie sich normalerweise in dem Laden auf?«
    »Letztes Jahr ist Kandar wohl nur eine Stunde dort geblieben. Gulbudin etwas länger. Babrak hat das Lokal erst im Morgengrauen verlassen.«
    »Das ist ein Zeitfenster, das uns genügend Spielraum lässt. Können wir da ohne Probleme eine Bombe hineinschmuggeln?«
    »Am Eingang wird nicht besonders streng kontrolliert. Es ist also möglich.«
    »Gut. Wissen wir genau, wer dort verkehrt? Meine Vorgesetzten haben dem Plan nur unter der Bedingung zugestimmt, dass kein Westler bei der Explosion getötet wird.«
    »Verstehe, Sie wollen also keine Nazarener massakrieren? Nur Afghanen?«, bemerkte der Minister ironisch.
    »Darum geht es nicht. Die Leute, für die wir arbeiten, möchten kein Blut von Europäern oder Mitarbeitern humanitärer Organisationen an den Händen haben, das ist alles.«
    »Glauben Sie mir, es besteht keinerlei Risiko. Wie Sie feststellen werden, wenn Sie ein wenig länger in Kabul bleiben, haben Afghanen zu den meisten Orten, an denen Westler verkehren, keinen Zutritt, und umgekehrt. Wegen des Alkohols. Und dieser Ort wird ausschließlich von Afghanen besucht.«
    »Dann wäre das erste Problem geregelt. Nun kommt das zweite: Meine Vorgesetzten haben mir untersagt, persönlich einzugreifen. Zu gefährlich, falls es zu Schwierigkeiten kommt. Ich werde Ihnen also das nötige Material liefern: Zünder, Funkgeräte. Es handelt sich um tschechische und russische Geräte, deren Herkunft sich nicht so leicht nachweisen lässt. Nicht unbedingt der letzte Schrei, aber doch so wirksam, dass sie zum gewünschten Ergebnis führen werden. An Sprengstoff bekommen Sie dafür das Beste vom Besten, C 5, zehnmal stärker als C 4. Er stammt aus einem Bestand der indischen Armee. Unmöglich, danach die Spur bis zu uns zurückzuverfolgen.«
    »Einverstanden. Sie wünschen also, dass sich meine Leute der technischen Durchführung annehmen? Das ist möglich, aber …«
    »Um ganz ehrlich zu sein, dachte ich an das Team, das sich um Wali Wadi gekümmert hat. Die Berichte über die Männersind ausgezeichnet, obwohl es ihnen nicht gelungen ist, das Dossier ausfindig zu machen, nachdem wir suchen. Mit unserer Hilfe wird es ihnen gelingen, diese Operation durchzuführen.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag«, pflichtete der Minister bei.
    »Haben Sie eine Idee, wer die Bombe tragen könnte?«
    Khan Durrani schob seinem Gesprächspartner einen kartonierten Schnellhefter zu.
    »Ich habe den perfekten Kandidaten. Ein Dummkopf, der nicht die geringste Ahnung hat, dass wir ihn manipulieren.

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