Das Kadett
habe ich jetzt die nicht beneidenswerte Aufgabe, diesen Befehl nur mit zweihundert Männern durchzuführen – der Hälfte meiner Besatzung«, erklärte Halify.
»Ich habe es mit vierzig gemacht«, meinte Miles. Worauf wollte dieser Felicianer hinaus?
»Ich habe ferner die Aufgabe, alle betanischen Waffen abzuziehen und mit Captain Sahlin – hier drüben – zurückzusenden, um den Krieg dort weiterzuführen, wo jetzt unglücklicherweise unsere Heimatfront verläuft.«
»Das macht es für Sie komplizierter«, stimmte Miles ihm zu.
»Bis die Pelier Galaktiker hinzuzogen, waren unsere beiden Seiten ziemlich gleich stark. Wir dachten, wir stünden knapp vor einer Einigung durch Verhandlungen. Die Oserer haben dies Gleichgewicht verändert.«
»Verstehe.«
»Den Schaden, den Galaktiker anrichten, können Galaktiker aber auch wieder reparieren. Wir möchten daher die Dendarii Söldner anwerben, um die Blockade der Oserer zu brechen und den Raum von allen Streitkräften anderer Planeten zu säubern. Die Pelier …« – er schnaubte verächtlich – »können wir selbst erledigen.«
Ich werde Bothari seelenruhig Baz erwürgen lassen … »Ein kühner Vorschlag, General. Ich wünschte, ich könnte darauf eingehen. Aber Sie wissen sicher, dass der Großteil meiner Truppen nicht hier ist.«
Der General verschränkte die Hände. »Ich bin sicher, dass wir hier die Stellung halten können, bis Sie sie herbringen.«
Miles blickte Auson und Thorne drohend an. Jetzt war kaum der richtige Augenblick, um zu erklären, wie lange man warten müsse.
»Wir müssten die Blockade durchbrechen, und im Augenblick sind alle meine Sprungschiffe nicht einsatzfähig.«
»Felice hat drei kommerzielle Sprungschiffe, außer denen, welche außerhalb der Blockade festliegen. Eines ist sehr schnell. Im Verband mit Ihren Kriegsschiffen müssten Sie damit durchkommen.«
Miles wollte schon eine patzige Antwort geben, als ihm klar wurde, dass hier eine Fluchtmöglichkeit auf silbernem Tablett serviert wurde: Alle seine Lehnsleute ins Sprungschiff mit Thorne und Auson die Blockade durchbrechen und danach Tau Verde IV und seinen Bewohnern für immer eine lange Nase drehen. Es war riskant, aber durchführbar. Überhaupt war das die beste Idee des heutigen Tages.
Er lächelte freundlich. »Ein interessanter Vorschlag, General …« Nicht die Begeisterung zu offen zeigen! »Und wie stellen Sie sich die Bezahlung für meine Dienste vor? Die Dendarii sind nicht billig.«
»Ich bin autorisiert, auf jede Ihrer Bedingungen einzugehen innerhalb eines vernünftigen Rahmens natürlich«, fügte der General noch vorsichtig hinzu.
»Ganz offen gesagt, General, das ist ein Riesenhaufen – Millifenige, den Sie mir auftischen. Wenn Major Daum nicht autorisiert war, auswärtige Streitkräfte anzuheuern, dann sind Sie es auch nicht.«
»Man sagte mir, unter allen Umständen, was auch immer dazu erforderlich ist.« Der General biss die Zähne zusammen. »Ich erhalte jede Rückendeckung.«
»Ich möchte einen schriftlichen Vertrag, unterschrieben von jemand, der später auch die Verantwortung übernehmen kann. Die Bezüge von Generälen außer Dienst sind bekanntermaßen nicht üppig.«
Ein Lächeln huschte um Halifys Mundwinkel. Er nickte. »Den bekommen Sie.«
»Wir müssen in betanischen Dollar bezahlt werden. Ich hörte, dass es die bei Ihnen nicht mehr gibt.«
»Sobald die Blockade gebrochen ist, verfügen wir wieder über außerplanetarisches Geld. Sie bekommen Ihre Dollar.«
Miles hatte Mühe, nicht laut loszulachen. Da saß er nun – ein Mann mit einer Kriegsflotte, die nur in der Phantasie existierte – und verhandelte über Bezahlung mit einem Mann, dessen Etat ebenfalls nur in der Phantasie existierte. Also, der Preis war absolut richtig.
Der General streckte ihm die Hand entgegen. »Admiral Naismith, ich gebe Ihnen persönlich mein Wort darauf. Geben Sie mir auch das Ihre?«
Miles’ Fröhlichkeit war wie weggeblasen. Im Bauch spürte er nur einen Eisklumpen. »Mein Wort?«
»Meines Wissens nach hat das bei Ihnen große Bedeutung.« Der General hatte das nur zu gut verstanden. Miles hatte noch nie sein Wort gebrochen – nicht seit achtzehn Jahren. Aber irgendwann kommt immer das erste Mal. Er schüttelte dem General die Hand. »General Halify, ich werde mein Möglichstes tun. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
KAPITEL 15
Die drei Schiffe bewegten sich auf kompliziertem Kurs hinauf und herab. Um sie herum schwirrten weitere
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