Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
Hinsicht eine Bestätigung oder Erklärung für ihren emotionalen Zustand. (Das komplette Datenchart von Christina finden Sie im Anhang). Am deutlichsten konnte Christina erkennen, dass sie mit der abgelehnten Bewerbung um die Geschäftsführung wirklich »eine Bruchlandung« hingelegt hatte. Sie erlebte einen klassischen Rhythmusbruch in ihren KAIROS-Zyklen. Christina taufte ihr erstes Zyklusjahr »Jumpstart«, womit sie einen energievollen Neubeginn zu jeder Lebensphase meinte. In den ersten beiden Lebensphasen war dieses Startjahr zwar auch mit familiären Belastungen verbunden, wie dem Streit der Eltern und dem Auszug des Vaters. Aber in Christinas erste Zyklusjahre gehören eben auch wundervolle Ereignisse wie die erste (heimliche) Liebe zu einer Frau, fast alle ihre geplanten Umzüge und Neuanfänge in Studium und Beruf. Besonders prägend und positiv waren die ersten Zyklusjahre mit 22 Jahren, der Umzug nach Berlin sowie der aufregende Neubeginn in Brüssel sieben Jahre später. Auch mit 35 standen die Zeichen mit dem erneuten Umzug nach Berlin, der Projektleitung im neuen Unternehmen und natürlich der großen Liebe zu ihrer späteren Frau, auf Erfolg.
Ihr jeweils siebtes Zyklusjahr nannte Christina bezeichnenderweise »Sprungbrett«. Die Bewerbung für die Geschäftsführung war in den Jahreswechsel von Zyklusjahr sieben auf eins gefallen. »Diesmal«, so meinte sie inzwischen mit einem Anflug von Humor, »bin ich dann wohl von einem Sprungbrett in ein leeres Becken gesprungen. Das tut natürlich weh.« Ihre Enttäuschung und ihren emotionalen Schmerz konnte sie nun besser akzeptieren – und damit auch besser loslassen. Außerdem war es für sie beruhigend zu sehen, dass ihr in den Folgejahren nach dem »Jumpstart« eine Phase der »Orientierung« und der »Festigung« oft Zeit für Korrekturen gelassen hatte. Sie nutzte ihr auf das Coaching folgende Jahr der »Orientierung« diesmal sehr aktiv, um die Gründung ihrer Firma vorzubereiten. Die darauf folgende »Festigung« gelang, das erste Geschäftsjahr (in ihrem dritten Zyklusjahr) verlief bereits äußerst erfolgreich. »Vom Jumpstart, zum Start-up«, lachte die energievolle Neu-Unternehmerin, als ich sie zwei Jahre nach unserem Coaching zum Nachgespräch traf.
Bei Stefanies Rhythmusbetrachtung bestätigte sich, dass Klienten häufig ins Coaching kommen, wenn ihre Zyklusjahre Themen wie »Suche« und »Orientierung« beinhalten. Das sechste Zyklusjahr, in dem Stefanie ihr Coaching startete, trug den Namen »Orientierung«. Und die folgenden zwei Jahre schienen sehr gut geeignet, um einen beruflichen Wechsel im Fluss ihrer KAIROS-Zyklen einzuleiten. Stefanies siebtes Zyklusjahr »Großreinemachen« konnte den Abschied von ihrem Arbeitgeber beinhalten. Und die Aussicht auf ein erstes Zyklusjahr mit dem Namen »Fulminanter Neustart« sprach zumindest dafür, dass Stefanie bisher mit Wechseln zu diesem Zeitpunkt immer gute Erfahrungen gemacht hat. So war es denn auch gekommen, als ich ein Nachgespräch mit ihr führte.
Weniger spektakulär, aber beruhigend fühlte sich die Rhythmusanalyse für Thomas an. Sein typischer Rhythmus, um Neues anzufangen, beginnt jeweils im Jahr eins seiner Zyklen mit »Aufbrechender Unruhe«. In diesem Jahr hatte er vor dem Coaching mit 36 Jahren das Praktikum bei einem Logopäden absolviert und so die nötige »Suchbewegung« im Zyklusjahr zwei angeworfen. In diesem Jahr war er dann zu mir ins Coaching gekommen, um diese Suchbewegung professionell zu unterstützen. Bisher war Thomas erfolgreich bei beruflichen Veränderungen mit dem Dreischritt »Anfänge – Dranbleiben – Bestätigung«. Er bereitete sich also auf drei »Lehrjahre« vor, die er seiner Ausbildung zum Logopäden widmete. Aufbauend auf all seinen bereits erworbenen Fähigkeiten wie Synchronsprechen und dem Sprechtraining von Kindern konnte Thomas dabei das berufliche Lebensthema »Meisterschaft in Serie« bearbeiten und aus der Kombination seiner Fähigkeiten eine lukrative Nische mit seiner Logopädischen Praxis besetzen. »Ich werde wohl ein Suchender bleiben, zeit meines Lebens«, meinte Thomas sinnierend, als er auf sein KAIROS-Datenchart schaut. »Aber inzwischen«, fügte er sichtlich berührt hinzu, »habe ich ja einen Anker in meiner Familie – und – in mir!«
Das Jobangebot annehmen oder nicht? Ein Beispiel aus der Coachingpraxis
Die Frage nach dem Entscheidungszeitpunkt stand für meine Klientin Tanja in einer Sitzung Ihres Coachingprozesses im
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