Das kalte Gift der Rache
ja richtig handzahm.
»Und diese Festwagen nun? Warum dürfen wir nicht reinkommen, um uns das Spiel im Rose-Bowl-Stadion anzusehen – Kalifornien gegen Texas, stimmt’s? Wir sind beide Footballfans.« Bud ließ nicht locker.
»Ja. Warum nicht? Zaubern Sie Ihren Durchsuchungsbefehl hervor, und ich sorge für Pizza und Bier.«
Ich sagte: »Sie kommen sich wohl sehr toll vor, was, McKay? Nun denn, ich danke Ihnen für Ihr Entgegenkommen, und wir sehen uns sicher schon sehr bald wieder, das verspreche ich Ihnen.«
McKay verschwand grinsend im Haus und schlug die Tür hinter sich zu. Ich hörte einen Riegel einrasten. Schweigend stapften Black und ich um das Haus herum zurück nach vorne und stiegen in meinen Explorer. Alle Fenster waren beschlagen. Ich sagte: »Etwas verbirgt er in diesem Haus.«
»Aber was den Durchsuchungsbefehl angeht, hat er recht. Uns fehlt eine ausreichende Begründung.«
»Vielleicht sollten wir wiederkommen, wenn unser Freund und Hellseher nicht zu Hause ist, und uns ein wenig bei ihm umsehen. Spielst du mit?«
»Ja klar.«
»Diese Runde geht also an ihn. Dann warten wir mal ab, was sich sonst noch ausfindig machen lässt. Vielleicht hat ja Blacks Privatschnüffler was entdeckt, das wir gegen ihn verwenden können.«
Ich startete den Motor und wendete. Wir verließen McKays Zufahrt in Richtung Highway. Etwas im Zusammenhang mit diesem Schneemann ließ mir keine Ruhe. Erwachsene gehen nicht raus und bauen für sich allein einen Schneemann. Ohne Kind. War es das? Er hatte ein Kind, von dem ich nichts wissen sollte. Ergab auch keinen rechten Sinn, aber das traf auf alles an diesem Mann zu.
»Er hat richtig Dreck am Stecken, Bud. Ich rieche das.«
»Genauso geht’s mir auch. Lässt dein Instinkt dir auch keine Ruhe?«
»Ganz und gar nicht. Ich habe den Eindruck, McKay war richtig durcheinander. Mehr als er zugab. Wir müssen Charlie dazu bringen, einer Überwachung zuzustimmen, um McKay nervös zu machen. Vielleicht knickt er ein und macht einen Fehler.«
So recht wollte ich nicht daran glauben, während ich versuchte, die Spur zu halten, die wir auf der Hinfahrt hinterlassen hatten. Bud öffnete das Handschuhfach und kramte darin herum. »Hast du noch ein Snickers hier? Ich bin am Verhungern.«
»Bist du doch immer.«
»Mensch, ich war die ganze Nacht auf und hatte kein Frühstück. Nun mach mal halblang. Nur weil du nie was zu essen brauchst, muss ich noch lange nicht verhungern.«
Ich grinste. Er hatte recht. »Schon gut, dies ist dein Glückstag. Auf dem Rücksitz ist ein Korb voller Fresssachen aus Frankreich.
Hat Black aus Paris mitgebracht, und ich soll es mit dir teilen. Bedien dich.«
Bud drehte sich um. »Was für Sachen denn?«
»Na aus Frankreich, du weißt schon – Käse, Schokolade, etwas von dem Brot, das sie Baguette nennen, ausgefallenes Zeug wie Black es gern isst. Ich hab noch ein paar Päckchen Chips dazugepackt, nur für dich. Glaubst du, McKay verdünnisiert sich, sobald wir außer Sichtweite sind? Vielleicht sollten wir anhalten und die Straße kurz im Auge behalten.«
»Wäre schon interessant, zu sehen, wo er hinfährt. Dafür brauchen wir keinen Durchsuchungsbefehl.«
Ich sah mich nach einem geeigneten Platz zum Parken um, während Bud Blacks Fresskorb auf seinen Schoß holte. »Wow. Ei, ei, ei, Mamselle, man beachte die hübschen kleinen Verschlüsse. Die sind garantiert aus echtem Gold. Vielleicht gibt es drinnen noch einen schmachtenden Liebesbrief. Oder ein Bündel Goldbarren mit roter Schleife.«
»Schluss jetzt, Bud.« Ich sah ihn an. »Was läuft eigentlich zwischen dir und der Finnin? Wurde da nicht heiß getanzt gestern Abend? Und du warst doch noch bei ihr zu Hause, als ich dich angerufen habe?«
»Sie ist gut drauf. Ich mag sie, und gebaut ist die, meine Güte, Beine – eine Meile lang.«
Die nächste Seitenstraße schien geeignet für einen Beobachtungsposten, und ich bretterte darauf zu, begierig, einen Grund zu bekommen, der einen Richter einen Durchsuchungsbefehl ausstellen ließ. Zudem hoffte ich, Booker würde in diesem Moment eine Menge Schmutz aus McKays Vergangenheit zutage fördern. Ich linste zu Bud hinüber, als er den Deckel des Korbs öffnete, denn ein bisschen Hunger hatte ich doch auch. Ich hörte ein seltsames Klickgeräusch und trat dann voll auf die Bremse, als eine Schlange ungefähr so dick wie mein Arm aus dem Picknickkorb herausschnellte und direkt auf Bud zuschoss.
Mein Auto schlingerte in lang gezogenen
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