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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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diesen Biestern umzugehen, ist auch schlau genug, sie irgendwo reinzuschmuggeln.«
    »Es muss McKay sein. Alles weist darauf hin. Aber dieses Mal krieg ich ihn, Black, das schwör ich dir.«
    »Ja, du kriegst ihn. Und zwar bald. Booker hat mich vor etwa einer Stunde angerufen. Stell dir vor, wer in L.A. polizeilich gesucht wird. In einem Fall von Kindesentführung.«
    Das brachte mich auf den Plan und meinem Kopf eine Schmerzattacke, die sich darin austobte wie ein Golfball aus Stahl. Ich drückte mit dem Kiefer dagegen. Black nahm eine Haarsträhne von mir in die Hand. »Du hast Blut in den Haaren.«
    Ich tastete über meinen Kopf und spürte das trockene, verkrustete Blut. Viel mehr interessierte mich aber, was Booker zutage gefördert hatte.
    »Er hat in Los Angeles ein Kind entführt? Das passt. In seinem Hof war ein Schneemann. Wie alt ist das vermisste Kind?«
    »Eineinhalb Jahre. Ein Mädchen namens Elizabeth Duncan. Die Eltern wohnen in einem großen Appartementkomplex in Anaheim. Vor ein paar Monaten lief eine Suchmeldung über sämtliche Medien, aber sie blieb einfach wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Das wäre in etwa der Zeitraum, in dem McKay hier aufgetaucht ist. Gibt es ein Strafregister? Stieß Booker auf frühere Fälle von Sexualverbrechen mit oder ohne kinderpornografischem Hintergrund?«
    Black schüttelte den Kopf. »Vorbestraft ist er nicht. Es gibt nichts Diesbezügliches und auch nichts, das ihn mit dem Mord an Classon in Verbindung bringen würde. Auch keine strafrechtlich relevanten Streiche mit Spinnen oder Schlangen, nicht seit dem einen Mal, als er achtzehn war. Booker sagt, der Kerl hat bei den Marines gedient und sich eine Brust voller Orden verdient, ehe er in Ehren entlassen wurde. Seine Vorgesetzten hielten große Stücke auf ihn und verwendeten ihn für Sondereinsätze, auch für Geheimoperationen, was ihn, militärisch gesehen, zu einem absoluten Spitzenmann macht.«
    »Mag alles gut und schön sein, aber nun ist ihm ein Regiefehler unterlaufen, und die Kollegen in L.A. sind ihm auf den Fersen. Ich dachte, ich hätte was in seinem Haus gehört. Vielleicht war es das kleine Mädchen. Und auch der Schneemann deutet darauf hin, dass sie noch am Leben sein könnte.«
    Ich stand auf, das Blut in meinem Körper pulsierte. Ich presste die Finger gegen die Schläfen und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen und das Pochen mit meinem Willen abzuschalten. »Charlie ist in Jeff City, aber überträgt den Haftbefehl jederzeit an uns, wenn er von dem vermissten Kind hört.«
    »Sei vernünftig, Claire, du brauchst Ruhe, du bist die ganze Nacht über auf gewesen, und Bud ist im Moment stabil, er steht unter Beruhigungsmitteln. Ruh dich aus! McKay und das kleine Mädchen kann jemand anders übernehmen.«
    »Ich fahr jetzt da raus und werde ihn stellen, ehe er mit dem Kind wieder verschwindet.«
    »Wie denn? Dein Explorer steht noch immer draußen am Highway.«
    »Ich weiß. Buckeye und seine Leute sind draußen, um ihn zu untersuchen. Gib mir dein Auto. Solange ich ihm auf der Pelle sitze und ihn überwache, kann McKay nicht verschwinden, und Charlie gibt mir grünes Licht, sobald ich ihn erreiche, ganz gewiss.«
    »McKay ist vielleicht schon längst auf halbem Weg nach Mexiko.«
    »Hör zu, Black, ich fahr da raus, und du kannst mitkommen, oder auch nicht. Er kommt mir nicht ungeschoren davon, nicht nach dem, was er Bud angetan hat.«
    Black wirkte zwar nicht sonderlich erfreut, aber ich war es zum Teufel noch mal auch nicht. Warum musste es immer zu diesen Streitereien kommen. Wer glaubte er denn, wer er war? Meine Mutter?
    »Und wenn Bud in eine Krise gerät?«
    Hier zögerte ich dann doch, und mein Gewissen ließ mich innehalten. Ich musste mich vergewissern, ob Bud wirklich okay war, aber welchen Sinn hatte es, hier herumzusitzen und den Kopf zwischen den Händen zu halten? Bud wäre es lieber, ich würde McKay schnappen, als draußen auf dem Gang vor seinem Krankenzimmer herumzusitzen und Zeit zu verschwenden. Er hatte einen ganzen Stab von Ärzten und Krankenschwestern, die sich um ihn kümmerten.
    »Sie rufen mich an, sollte … was passieren, und ich bin schnellstmöglich wieder hier.«
    Black stemmte die Fäuste in die Hüften und sah mich dermaßen grimmig an, mit einem Blick, der seinen Angestellten Beine machte und sie springen und schnellsten ein Bündel Baumwolle pflücken ließ. Ich war aber weder der Typ, dem man Beine machte, noch ließ ich mich dadurch einschüchtern. Er

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