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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Pirates, worauf sie ihm versprach, er könne die Pirates bei deren nächstem Spiel im Busch Stadium hören.
    Vor dem Schlafengehen gab sie ihm noch ein Glas Milch und einige selbst gemachte Haferplätzchen mit Rosinen. Sie schmeckten gut, und auch das Abendessen hatte er gemocht – Schinken, Süßkartoffeln und grüne Bohnen aus dem großen Garten hinter ihrem Haus. Sie sagte, er könne ihr beim Unkrautzupfen helfen und dass sie Tomaten und Mais für den Winter einmachen würden. Sie gab ihm einen Gutenachtkuss und drehte den Docht herunter, bis es dunkel im Zimmer wurde und er sich zu fürchten begann.
    Er verbarg den Kopf unter der Decke und weinte, denn er vermisste seine Mama, Papa und Katie. Er dachte an Gabriel und seine unter der Jagdhütte versteckte Höhle, und er fragte sich, ob Gabriel wohl dorthin zurückgegangen war, nachdem sie auf der Veranda der Großmutter Apfelkuchen mit Zimt gegessen hatten.
    Seine Großmutter hatte gesagt, Gabriel sei ein guter christlicher Junge und hätte guten Einfluss auf Uriel.
    Uriel erstarrte, als er das leise Kratzen hörte. Er dachte an die unheimlichen Spinnen in Gabriels Höhle. Er bekam Gänsehaut auf den Armen und schauderte, aber als das Kratzen nicht aufhörte, wagt er einen kurzen Blick. Jemand war draußen am Fenster. Dann sah er, dass es Gabriel war, der ihm mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete. Uriel krabbelte aus dem Bett, durchquerte das Zimmer auf Zehenspitzen und öffnete das alte Schiebefenster.
    »Beeil dich, Uriel, zieh dich an. Es geht los!«
    »Aber was ist, wenn Großmutter etwas merkt?«
    »Sie wird nichts merken. Ich hab mal gehört, wie sie im Gebetskreis gesagt hat, dass sie jeden Abend eine Medizin zum Schlafen nimmt. Und nun komm, schon, wir haben nicht ewig Zeit!«
    So schnell er konnte, zog Uriel eine abgeschnittene Jeans an, seine alten Reeboks und ein schwarzes T-Shirt mit Piraten-Aufdruck. Er spähte vorsichtig in den Flur, aber im Haus war es ruhig und still, und seine Großmutter schnarchte unten in ihrem Zimmer. Er war ziemlich aufgeregt, als er aus dem Fenster kletterte. Gabriel hielt einen Leinensack in der Hand, in dessen Innerem sich etwas bewegte und laut summte.
    »Was ist da drin, Gabriel?«
    »Ein Hornissennest. Wir rächen uns ein bisschen an Freddie für das, was er dir angetan hat. Komm!«
    Im Wald war es stockfinster, und man hörte Frösche quaken, Heuschrecken zirpen und anderes Getier im Unterholz rascheln. Uriel fürchtete sich und blieb dicht hinter Gabriel, bis sie an einer schwarzen Asphaltstraße herauskamen. Dort stand Gabriels Motorroller, und er hängte den Sack an den Lenker und half dann Uriel, der hinten aufstieg.
    Uriel war ganz außer sich, als sie losfuhren und der kühle Nacht-wind seine Haare über den oberen Rand seines Verbands wehte.
    Er schmiegte sich eng an Gabriel an und hielt sich fest, denn er saß zum ersten Mal auf einem Motorroller, hatte aber keine Angst, schließlich war Gabriel ja bei ihm. Nach ungefähr zehn Minuten erreichten sie den richtigen Briefkasten und hielten unter einer Gruppe von Walnussbäumen an.
    Gabriel nahm den Sack voller Hornissen und schlich sich im Schutz von Büschen an der Kiesstraße entlang, die zum Haus führte, einem einstöckigen Farmhaus, dem seiner Großmutter nicht unähnlich. In den vorderen Fenstern brannten ein, zwei Lichter. Sie krochen durch ein paar seitlich am Haus stehende Fliederbüsche. Aus dem Inneren hörten sie Geräusche einer Spätabend-Show und Männerlachen.
    »Das ist sein Daddy«, flüsterte Gabriel. »Freddys Zimmer liegt hinten, und schau mal, das Baby braucht noch ein Nachtlicht.«
    Als sie unter Freddys Zimmerfenster standen, hob Gabriel Uriel hoch, damit er das Superman-Nachtlicht auf der Kommode sehen konnte. Freddy schlief in einem Bett direkt unter dem Fenster, das offen war, damit die kühle Nachtluft hereinkam. Nachdem Gabriel Uriel wieder heruntergelassen hatte, grinste er und legte den Zeigefinger auf die Lippen. Mit einem Taschenmesser schlitzte er das Fliegengitter auf und stopfte das obere Ende des Sacks durch die Öffnung, worauf die Hornissen als wütende braune Wolke heraus und in Freddys Zimmer flogen. Gabriel warf das Nest direkt unter dem Fenster zu Boden und zog Uriel sicherheitshalber ein Stückchen weg vom Fenster, wo sie sich niederduckten und lauschten. Er grinste zufrieden, als Freddy lauter aufschrie, als Uriel es je gehört hatte. Seine Schreckensschreie hallten in die Nacht hinaus, bis Freddys Mutter ins

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