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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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hinter sich einschnappen ließ.
    Jerry Brownlaker saß auch noch so unbeweglich da, als die Uhr auf der Anrichte 1 Uhr schlug.
    Müde und ächzend erhob er sich.
    Er war zu einem Entschluß gekommen...

Klinikbesuch

    7 Uhr 10 hatte Josh McPickett Perry Clifton vom Hotel abgeholt. Wenn Doktor Dorset um 8 Uhr mit der Visite begann, dann mußten sie sich sputen.
    Diesmal saß eine junge farbige Schwester hinter dem Empfangstresen. Große schwarze Augen in einem milchkaffeebraunen Gesicht strahlten ihnen entgegen.
    „Hallo!“ sagte sie und erhob sich.
    „Hallo, Schwester!“ strahlte McPickett zurück. Und zu Perry Clifton gewandt: „Über Nacht scheinen hier Zauberer am Werke gewesen zu sein. Was sagen Sie, Perry, diese Südseeschönheit ist doch nicht das liebenswürdig-schwergewichtige Lebewesen von gestern?“
    „Schwester Caryl hat heute dienstfrei!“ lächelte die Schwester verlegen. „Bitte, was kann ich für Sie tun?“
    „Wir möchten gern Doktor Dorset vor der Visite unsere Aufwartung machen.“
    „Aber... aber... Der Doktor empfängt, außer montags, nur nachmittags Besucher.“
    „Normale Besucher vielleicht... aber wir wollen ihn in keiner ärztlichen Angelegenheit konsultieren. Bitte, melden Sie uns an, Schwester Tausendschönchen.“
    Nach einem kurzen Zögern griff die Schwester zum Telefon. Sie wählte „7“, wie Perry Clifton beobachten konnte.
    „Hier ist Schwester Tina. Herr Doktor, da sind zwei Gentlemen, die Sie gern sprechen möchten!“
    Die Schwester lauschte ein paar Sekunden, nickte dabei und erwiderte mit einem bedauernden Achselzucken in Richtung der Detektive: „Das habe ich den Gentlemen bereits gesagt, Herr Doktor. Sie meinten, daß es sich um kein medizinisches Problem handeln würde.“ Wieder folgte ein kurzes Zuhören, dann sagte sie „bitte..." und streckte Josh McPickett den Hörer entgegen, „der Doktor!“ McPickett meldete sich mit Namen und fuhr gleich fort: „Wir wollen Sie nicht lange aufhalten, Doktor, nur ein paar Fragen. Es handelt sich um eine Identifizierung.“ Perry wußte, daß die Frage des Arztes nur hatte lauten können: Sind Sie von der Polizei? Denn Josh McPickett antwortete: „Ja, Doktor, da komme ich her!“
    Anschließend reichte er der Schwester den Hörer zurück. „Sie möchten so freundlich sein und uns den Weg zum Büro des Doktors erklären.“
    Dr. Abel Dorset studierte beim Eintritt der beiden Detektive eine Röntgenaufnahme über dem Lichtkasten. Ohne sich umzuwenden, rief er: „Bin gleich soweit, bitte nehmen Sie Platz, Gentlemen!“
    „Danke! Ich bin übrigens Detektivinspektor McPickett, und mein Begleiter ist Mister Clifton, ein Detektiv aus London.“
    Dorset warf ihnen nur nickend einen stummen Blick zu und befaßte sich noch mit drei weiteren Aufnahmen. Alles geschah hektisch und mit gespielter Eile, so, als wollte er damit Unsicherheit und Unbehagen überspielen. Endlich wandte er sich seinen Besuchern zu: „Bitte, was kann ich für Sie tun? Viel Zeit habe ich allerdings nicht, um acht Uhr beginnt die Visite. Sie sagten vorhin etwas von Identifizierung?“
    McPickett zog eines von Crabbleys Fotos aus der Tasche. „Wir hätten gern von Ihnen gewußt, wann Sie diesen Mann mit einem neuen Gesicht ausgestattet haben.“
    Dr. Dorset, sichtlich nervös, griff nach dem Bild. Schon nach dem ersten Blick sagte er: „Ach, Sie meinen Tom Chivers.“
    „Tom Chivers nannte er sich?“ wunderte sich McPickett laut und grinste Perry Clifton zu. „Haben Sie es gehört, Perry, er heißt jetzt Chivers.“
    „Ja“, nickte Clifton, „vieles ist seltsam.“
    „Warum wollte Mister Chivers eigentlich ein neues Gesicht, Doktor?“ fragte der Detektivinspektor dann.
    Dorset zuckte mit den Schultern. „Ihm gefiel es nicht mehr, so jedenfalls lautete seine Begründung. Hören Sie, Inspektor“, Dorsets Stimme klang erregt, „ich lebe von Schönheitsoperationen. Ich lebe davon, daß die Leute, die zu mir kommen, das eine oder andere ge- oder verändert haben wollen. Und es interessiert mich wenig, warum sie es wollen.“
    „Und Sie machen sich auch keine Gedanken darüber?“ staunte McPickett.
    „Natürlich, aber die sind privat!“
    „Und welche Gedanken haben Sie sich gemacht, als dieser Chivers sein intaktes Gesicht gegen ein anderes eintauschen wollte?“
    Dr. Dorset schwieg. Nur das Mahlen seiner Backenknochen verriet, daß seine Erregung zunahm.
    Josh McPickett machte eine lässige Handbewegung, und mit einem Seufzer kommentierte

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