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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sparen«, unterbrach Peter. »Die Organisation hieß ›Einheit des Todes‹. Sie wurde 1911 gegründet, und ihr Anführer war unter dem Namen Apis bekannt. Sein wirklicher Name war Dragutin, und er war der Leiter der Serbischen Militärabwehr. Das Buch hieß Sarajewo!«
    »Sehr gut, Mr. Kastler.« Die Stimme der Frau klang, als befände sie sich in einem Klassenzimmer und lobte einen gut vorbereiteten Schüler. »Ich habe jetzt eine neue Telefonnummer für Sie.«
    Sie gab sie ihm; er wählte. Wieder dasselbe Amt.
    »Historische Abteilung, Labor.« Eine männliche Stimme diesmal. Peter gab sich zu erkennen und wurde aufgefordert, einen Augenblick zu warten. Eine andere Stimme meldete sich, diesmal die einer Frau. Sie sprach mit ausländischem Akzent.
    »Ich möchte gern von Ihnen erfahren, was einen Menschen dazu bewegen kann, sich von allem zu lösen, was er kennt und akzeptiert, und das Risiko einzugehen, in den Augen seiner Mitmenschen zum Ausgestoßenen zu werden. Denn jenes Risiko abzulehnen, so weiterzuleben wie bisher, das hieße, sich selbst aufzugeben, als denkendes, empfindendes Wesen zu sterben.«
    Kastler starrte das weiße Gehäuse des Telefons an. Das waren seine Worte aus Gegenschlag! Ein kurzer Absatz unter Tausenden, aber für Peter war er der Schlüssel zu dem ganzen Buch. Wenn Longworth über die Fähigkeit verfügte, das zu erkennen, dann war an dem Mann vielleicht mehr, als er bisher in Betracht gezogen hatte.
    »Das Wissen, daß die Verwaltung und Gerechtigkeit und Fairneß aufgehört hatten, für die führenden Persönlichkeiten des Landes eine Bedeutung zu haben. Man muß dies den Leuten zeigen, muß die Führer damit konfrontieren.« Kastler kam sich vor wie ein Narr, er zitierte sich selbst.
    »Danke, Mr. Kastler«, sagte die Frau mit dem ausländischen Akzent. »Bitte, analysieren Sie Ihre Antwort und die Anrufe, die Sie gerade getätigt haben. Sie werden daraus erkennen, was Sie wissen wollen.«
    Peter war verwirrt. »Gar nichts erkenne ich! Ich muß Longworth sprechen! Sagen Sie mir, wo er ist!«
    »Ich kenne keinen Mr. Longworth; ich lese nur etwas am Telefon vor, was mir ein alter Freund gegeben hat.« Ein Klicken ertönte, dann der Wählton. Peter schlug die Hand auf die Gabel des Telefons. Es war verrückt! Drei nicht miteinander in Verbindung stehende Telefonanrufe, die sich um Bücher drehten, die er
geschrieben hatte — nicht miteinander in Verbindung stehend? Nein, das stimmte nicht. Es war dasselbe Amt. Das bedeutete — wo war das Telefonbuch?
    Es hing an einer Kette in der Zelle. Er fand Manfriedie’s Restaurant. Es lag an der Zwölften Straße, Nordwest. Beim zweitenmal hatte sich eine Frau mit Industrievermittlungen gemeldet. Beim drittenmal mit Historische Abteilung . Wo war die Verbindung?
    Plötzlich war es ihm klar. Es handelte sich um Gebäude im Komplex des Smithsonian Museums. Manfriedie’s lag in der Nähe der Fußgängerzone dort. In der Nähe des Smithsonian! Wahrscheinlich das einzige Restaurant in dieser Gegend.
    Aber wo im Smithsonian? Der Gebäudekomplex war riesig.
    Analysieren Sie Ihre Antwort .
    Das Wissen, daß die Verwaltung und Gerechtigkeit und Fairneß ...
    Verwaltung!
    Das Verwaltungsgebäude des Smithsonian! Eine der Landmarken Washingtons.
    Das war es! Dort war Longworth!
    Peter ließ die Telefongabel los und riß die Tür auf.
    Er blieb stehen. Vor ihm stand der Mann im Regenmantel. In der Dunkelheit stand er da, von den blitzenden Farben der weihnachtlichen Lichter beleuchtet. Kastler sah die Waffe in der Hand des Mannes. Auf ihrem Lauf steckte das dicke Rohr eines Schalldämpfers. Die Waffe war auf seine Magenpartie gerichtet.

27
    Zum Nachdenken war keine Zeit. Also schrie Peter. So laut und so schrill er konnte.
    Seine linke Hand schwang nach unten auf den obszönen, perforierten Zylinder zu. Es gab zwei Vibrationen, Schüsse; ein Stück Zement explodierte. Nur wenige Meter entfernt schrien ein Mann und eine Frau hysterisch auf. Die Frau griff sich an den Leib, brach auf dem Bürgersteig zusammen, wand sich vor Schmerz; der Mann taumelte, hielt sich das Gesicht, Blut quoll ihm durch die Finger.
    Chaos herrschte. Der Mann im Regenmantel drückte erneut ab. Kastler hörte das spuckende Geräusch. Seine Hand spürte
die weißglühende Hitze des Zylinders, und das Glas hinter ihm zersplitterte. Peter ließ das tödliche Ding nicht los; er trat nach den Beinen des Mannes, trieb ihm das Knie in den Unterleib und stieß ihn nach rückwärts, auf die

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