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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Straße zu. Der Verkehr bewegte sich; der Mann krachte gegen den Kotflügel eines heranrasenden Wagens, und der Aufprall schleuderte ihn wieder auf den Bürgersteig zurück.
    Peters Hand war verbrannt, die Haut in Blasen, aber seine Finger hielten immer noch den Zylinder umkrampft, klebten daran. Die Waffe gehörte ihm.
    Mit aus Panik geborener Kraft arbeitete sich der Mann im Regenmantel hoch; er hielt ein Messer in der Hand, die lange blitzende Klinge schoß aus dem Heft. Er warf sich auf Kastler.
    Peter fiel gegen die Telefonzelle, wich dem Messer aus. Er zog den Zylinder von der linken Hand; die blasige Haut seiner Handfläche löste sich teilweise. Er richtete den Lauf auf den Mann im Regenmantel.
    Er konnte den Abzug nicht betätigen! Er konnte die Waffe nicht abfeuern!
    Der Mann stieß mit dem Messer nach oben, ein Stoß, der dazu bestimmt war, Kastler die Kehle zu zerschneiden. Peter taumelte zurück, und die Spitze des Messers fuhr in seinen Pullover. Sein rechter Fuß schoß in die Höhe, traf den Mann an der Brust und schleuderte ihn nach hinten. Der Mann fiel auf die Schulter. Einen Augenblick lang lag er benommen da.
    In der Ferne heulten jetzt Sirenen. Polizeipfeifen schrillten. Kastler folgte ganz seinem Instinkt. Mit der Pistole in der Hand sprang er den halb betäubten Angreifer an und schmetterte dem Mann den Lauf gegen den Schädel.
    Dann rannte er durch die hysterische Menge zur Kreuzung, auf die Straße hinaus, gegen den Verkehr. Er rannte immer weiter.
    Jetzt bog er in eine schmale Seitenstraße; die Sirenen und Schreie blieben hinter ihm zurück. Die Straße war dunkler als die anderen Straßen des Einkaufsviertels; kleine Büros in alten zwei- und dreistöckigen Ziegelbauten befanden sich in ihr.
    Peter fiel in das Halbdunkel einer Türnische. Seine Brust und seine Beine schmerzten ebenso wie seine Schläfen. Er war so ausgepumpt, daß er glaubte, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen; also ließ er alle Muskeln locker, bis die Luft seine Lungen gefüllt hatte.
    Irgendwie mußte er zum Smithsonian Museum. Zu Alan
Longworth. Er wollte nicht daran denken, nicht einmal ein paar Minuten lang. Er mußte einen Augenblick der Stille finden, eine Leere, bis das Pochen in seinem Schädel aufhörte, denn es würde kein ...
    O Jesus! Am Eingang der schmalen Straße, im schwachen Schein der Straßenlaterne hielten zwei Männer Fußgänger auf, stellten ihnen Fragen. Sie waren ihm gefolgt. Die Witterung, die er hinterlassen hatte, war wie die eines Flüchtlings, den die Bluthunde verfolgten.
    Kastler kroch aus den Schatten in andere Schatten am Bürgersteig. Er konnte nicht laufen; man würde ihn zu leicht sehen. Jetzt duckte er sich hinter das eiserne Gitter eines Geländers, das eine steinerne Treppe zierte, und spähte zwischen den Gitterstäben hinaus. Die Männer redeten jetzt miteinander. Der Mann zur Rechten hielt sich ein Walkie-Talkie ans Ohr.
    Eine Hupe war zu hören. Ein Wagen bog in die Straße ein, und die beiden Männer waren ihm im Weg. Sie bewegten sich nach links, um das Automobil vorbeizulassen; jetzt waren sie seinen Blicken entrückt. Aber wenn er sie nicht sehen konnte, konnten sie ihn auch nicht sehen! Aber das würde nur ein paar Sekunden lang gelten — höchstens zwei oder drei.
    Kastler trat hinter dem Gitter hervor und fing an, nach rechts den Bürgersteig hinunterzurennen. Wenn es ihm gelang, irgendwie sein Tempo mit dem des herannahenden Wagens zu synchronisieren, konnte er die Zeitspanne verlängern, in der man ihn nicht sehen konnte; drei oder vier zusätzliche Sekunden würden genügen. Er lauschte auf den Motor hinter ihm. Es klappte! Er war an der Ecke. Er duckte sich hinter den Gebäudevorsprung und preßte den Rücken gegen die Mauer. Dann schob er vorsichtig sein Gesicht etwas vor und blickte in die schmale Gasse hinaus. Die beiden Männer arbeiteten sich vorsichtig von einer Tür zur nächsten, und ihre Vorsicht an sich war für ihn sehr beunruhigend. Dann begriff er. In seiner Panik hatte er es vergessen, aber jetzt erinnerte ihn das Gewicht in seiner Jäckentasche: er hatte die Pistole. Die Pistole, die er nicht abfeuern konnte.
    Passanten sahen ihn an; ein Ehepaar eilte an ihm vorbei; eine Mutter mit ihrem Kind trat ganz außen an den Bürgersteig, um ihm auszuweichen. Kastler blickte nach oben, auf das Straßenschild. New Hampshire Avenue, schräg gegenüber lag die Kreuzung mit der T-Street. Er war in dem Einkaufsviertel nördlich vom Lafayette Square; er

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