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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gewisse Individuen erschrecken, die Teil einer Verschwörung sind, und könnte sie dazu zwingen, sich zu offenbaren. Um ganz ehrlich zu Ihnen zu sein, habe ich daran gezweifelt, daß was jetzt geschieht, klug ist — und zwar seit ich das erste Mal davon hörte.«
    »Ist das alles, was Sie gelernt haben?«
    »Ich vermute, daß es irgend etwas Unangenehmes gegeben hat, aber man hat uns versichert, daß Ihnen kein Leid geschehen würde.«
    »Wer sind diese ›gewissen Individuen‹? Worin besteht ihre Verschwörung?« «
    Paris hielt einen Augenblick lang inne, als müßte er zuerst in sich einen Konflikt austragen. »Wenn Ihnen das niemand gesagt hat, ist vielleicht die Zeit gekommen, daß es jemand tut. Es gibt eine Verschwörung. Eine sehr gefährliche und wichtige. Ein ganzer Abschnitt von J. Edgar Hoovers Privatarchiven ist verschwunden. Sie sind einfach weg, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Wieder schwieg Montelán eine Weile und fuhr dann, nachdem er sich entschieden hatte, fort: »Details kann ich Ihnen nicht nennen. Aber da Sie den Namen erwähnten und heute morgen — was noch wesentlicher ist — in Ihrem Telefonanruf auf die anderen Bezug nahmen, muß ich annehmen, daß Sie mehr erfahren haben, als beabsichtigt war. Es hat nichts zu sagen; schließlich geht das ganze ja zu Ende. Inver Brass hat sich in den Besitz der übrigen Archive setzen können.«
    »Wie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sie können nicht, oder Sie wollen nicht?«
    »Etwas von beidem vielleicht.«
    »Das reicht nicht.«
    »Kennen Sie einen Mann Namens Varak?« fragte Paris mit leiser Stimme.

    »Ja.«
    »Fragen Sie ihn. Vielleicht sagt er es Ihnen, vielleicht auch nicht.«
    Peter musterte das Gesicht des Spaniers im Mondlicht. Montelán log nicht. Er wußte nichts von Varaks Tod. Kastler verspürte ein leeres Gefühl im Magen; damit war der dritte ausgeschieden. Es gab noch Fragen, aber das Wichtigste war geklärt. Paris hatte die Archive nicht.
    »Was sollte das bedeuten, als Sie sagten, es sei unwesentlich, was ich erfahren habe? Daß es zu Ende ginge?«
    »Die Tage von Inver Brass sind vorüber.«
    »Was genau ist Inver Brass?«
    »Ich nahm an, Sie wüßten es.«
    »Sie sollen nichts annehmen!«
    Wieder wartete der Spanier eine Weile, ehe er weitersprach. »Eine Gruppe von Männern, die dem Wohlergehen dieser Nation ergeben ist.«
    »Ein Kern«, sagte Peter.
    »Ja, so könnte man es nennen«, antwortete Montelän. »Die Gruppe besteht aus hervorragenden Männern, Männern von außergewöhnlichem Charakter, die von großer Liebe für ihr Land erfüllt sind.«
    »Sind Sie einer von diesen Männern?«
    »Mir ist das Privileg zuteil geworden, dazu aufgefordert zu werden. «
    »Ist dies die Gruppe, die ins Leben gerufen wurde, um Hoovers Opfer zu warnen?«
    »Sie hat viele Funktionen gehabt.«
    »Vor wie vielen Wochen hat man Sie aufgefordert, sich der Gruppe anzuschließen? Oder waren es Monate?«
    Zum erstenmal schien Paris verblüfft. »Wochen? Monate? Ich bin seit vier Jahren Mitglied.«
    »Vier Jahre?!« Da war wieder dieser Mißklang. Soweit Peter bekannt war, war die Gruppe — St. Claires Kern, dieses Inver Brass — gebildet worden, um Hoovers letzte und bösartigste Taktik zu bekämpfen; die Erpressung mit der Angst vermittels seiner Privatarchive. Es war eine späte Defensive, die aus der Notwendigkeit entstanden war. Ein Jahr, anderthalb Jahre, allerhöchstens zwei Jahre, hatte sie existiert. Und doch sprach Paris von vier Jahren ...
    Und Jacob Dreyfus hatte den Satz »vierzig Jahre im Dienst unseres Landes« gebraucht, und daran anschließend hatte er
dann etwas von »zahllosen Millionen« erwähnt. Damals während des Gesprächs am Strand, der Panik, hatte Kastler gedacht, Dreyfus meine damit irgendwie sich selbst. Aber jetzt ... vierzig Jahre ... zahllose Millionen.
    Plötzlich erinnerte Peter sich Frederick Wells’ beißender Worte. Dieses Land braucht mich. Ich muß Inver Brass anführen. Die anderen sind alt, schwach! Ihre Zeit ist abgelaufen. Ich bin derjenige.
    Vier Jahre ... Vierzig Jahre! Zahllose Millionen.
    Und endlich erinnerte sich Peter an den Brief, den Dreyfus an Montelán geschrieben hatte. Den Pakt zwischen Christopher und Paris.
    Wir werden von unseren Erinnerungen verzehrt ...
    Erinnerungen woran?
    »Wer sind Sie, Sie und diese Gruppe?« fragte er und starrte Montelän an.
    »Ich werde nichts sagen, was über das hinausgeht, was ich bereits gesagt habe. Sie

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