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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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davon war Chasŏng. Sämtliche Verletztenlisten sind unter Ihrem Namen entfernt worden.«
    »Chasŏng ist Verschlußsache. Nationaler Sicherheitsrat«, sagte der Brigadier schnell.
    »Nicht in bezug auf uns, General«, unterbrach Brown. »Wir haben Priorität. Ich habe mir eine Freigabe besorgt, um die Duplikate in der DV-Abteilung zu prüfen ...« Er sprach den Satz nicht zu Ende, so, als hätte er noch mehr zu sagen, wüßte aber nicht, wie er es sagen sollte.
    Ramirez konnte die Spannung nicht ertragen. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Das ist es, Sir. Ich weiß nicht, aber als ein Soldat zum anderen, ich habe schreckliche Angst. Hunderte von Männern, die in Chasŏng getötet wurden; Hunderte vermißt. Alles Negertruppen. Siebenunddreißig Überlebende; mit Ausnahme von sechs Geistesgestörten. Einunddreißig in einunddreißig verschiedenen Hospitälern, alle schwarz und alle isoliert. Das spricht gegen jede übliche Praxis. Mir ist es gleichgültig, daß das zweiundzwanzig Jahre zurückliegt. Wenn das alles herauskommt ...«
    »Wer weiß sonst noch von den Akten?« unterbrach Ramirez.
    »Im Augenblick niemand außer mir. Ich habe Sie angerufen, weil Ihr Name ...«
    »Lassen Sie es dabei!« sagte der Brigadier brüsk. »Das ist ein Befehl. Es ist jetzt siebzehn Uhr dreißig. Kommen Sie zu meinem Haus in Bethesda. Seien Sie um neunzehn Uhr da.« Ramirez gab ihm die Adresse und legte auf.
    Brown verließ die Zelle. »Wir sind hier; wir haben Zeit. Wir sollten etwas essen.«
    Sie aßen mechanisch, unterhielten sich kaum.
    Als der Kaffee kam, beugte Brown sich vor: »Wie erklären Sie O’Brien?« fragte er.

    »Das kann ich nicht. Ebensowenig wie ich einen Mann wie Varak nicht erklären kann. Sie nehmen das Leben anderer, sie riskieren ihr eigenes Leben. Und wozu? Sie leben in einer Welt, die ich nicht begreifen kann.« Kastler hielt inne, erinnerte sich. »Vielleicht hat O’Brien es selbst erklärt. Etwas, was er sagte, als ich ihn nach Varak fragte. Er sagte, es gebe Zeiten, in denen nicht Leben oder Tod das Entscheidende sind; Zeiten, in denen es nur darauf ankommt, ein Problem zu eliminieren.«
    »Das ist unglaublich.«
    »Das ist unmenschlich.«
    »Das erklärt O’Brien immer noch nicht.«
    »Vielleicht erklärt ihn etwas anderes. Er war Teil der Archive. Er sagte mir, er sei für die Prüfung bereit, aber er sei sich nicht sicher. Jetzt kennen wir die Antwort.«
    Eine Bewegung am Fenster, das auf die Terrasse des Restaurants hinausblickte, zog Peters Auge an. Die Außenbeleuchtung war eingeschaltet worden, der Tag war gerade in den frühen Abend übergegangen. Plötzlich erstarrte er. Seine Hand blieb, wo sie war, das Glas an seinen Lippen, die Augen am Fenster klebend, an der Gestalt eines Mannes draußen auf der Terrasse.
    Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er im Begriff war, verrückt zu werden, ob sein Verstand unter der Anspannung der sich schnell auflösenden Grenze zwischen der Wirklichkeit und dem Nichtwirklichen zerbrochen war. Dann wußte er, daß er jemanden sah, den er schon einmal gesehen hatte. Vor einem anderen Fenster, auf einer anderen Terrasse. Ein Mann mit einer Waffe!
    Derselbe Mann. Durch das Fenster auf der Veranda des alten viktorianischen Hauses an der Chesapeake-Bay: Munro St. Claires Chauffeur. Er wartete auf sie, vergewisserte sich, daß sie noch da waren!
    »Man ist uns gefolgt«, sagte er zu Brown.
    »Was?«
    »Draußen auf der Terrasse ist ein Mann. Er sieht herein. Sehen Sie mich weiter an ... Jetzt geht er weg.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Er ist St. Claires Mann. Und das bedeutet, wenn er uns hierher gefolgt ist, ist er uns die ganze Zeit gefolgt. Er weiß, daß Alison in Arundel ist!« Peter stand auf, gab sich große Mühe, seine Furcht zu verbergen. »Ich muß anrufen.«
    Alison meldete sich.
    »Gott sei Dank, du bist dort«, sagte er. »Jetzt hör mir zu und
tu, was ich dir sage. Dieser Kapitänleutnant, der Mann, der uns das Geld gegeben hat, ruf ihn an und bitte ihn, zu dir zu kommen und bei dir zu bleiben. Sag ihm, er soll eine Waffe mitbringen. Bis er kommt, will ich, daß du den Hausdetektiv anrufst. Sag ihm, ich hätte angerufen und darauf bestanden, daß man dich in den Speisesaal bringt. Dort sind viele Menschen; bleib dort, bis er kommt. Jetzt tu, was ich dir gesagt habe.«
    »Natürlich tue ich das«, sagte Alison, die seine Panik fühlte. »Jetzt sag mir weshalb.«
    »Man ist uns gefolgt. Ich weiß nicht, wie lange.«
    »Ich verstehe. Bei dir

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