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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Aufflackern — dann ging das Licht aus.
    Er wartete lautlos; kein Geräusch zu hören. In der Finsternis öffnete er die Klappe seiner Gerätetasche und holte einen zwölf Zentimeter langen Metallzylinder heraus. Es war der Lauf einer seltsam aussehenden Waffe. Aus einem anderen Fach nahm er eine kräftige Stahlstange und befestigte sie an dem Zylinder; die Stange lief in eine gebogene Schulterstütze aus. Aus einer dritten Tasche in dem ledernen Werkzeugbehälter holte der Fahrer ein Infrarotteleskop,
das genau auf das Oberteil des Zylinders abgestimmt war; es war selbstsperrend, und, sobald es einmal an Ort und Stelle saß, sehr genau, Schließlich griff der Mann in sein Jackett und holte das Teil mit dem Abzug heraus. Er ließ es an der Unterseite des Laufes einschnappen und prüfte das lautlos arbeitende Schloß; alles war bereit, blieb nur noch die Munition.
    Er klemmte sich die seltsame Waffe unter den linken Arm, schob die rechte Hand in die Tasche und holte einen Stahlbolzen heraus, dessen hinteres, sich verbreiterndes Ende mit Leuchtfarbe bestrichen war. Er schob den Bolzen in die Kammer, und zog den Verschluß zurück. Der Hammer war jetzt gespannt, die Waffe schußbereit.
    Seine Uhr zeigte zweiundzwanzig Uhr vierundvierzig; wenn die alte Gewohnheit auch diese Nacht eingehalten wurde, würde er das in Kürze wissen. Zwölf Meter über dem Boden hängend, spannte der Mann seinen Sicherheitsgurt, bis sein Körper gegen den Mast gepreßt war. Er hob die Waffe und drückte sich die gebogene Stütze gegen die Schulter.
    Er sah durch den leuchtenden, grünen Kreis, der das Visier bildete, und bewegte es sorgfältig, bis er die Hintertür des Hauses des Direktors deutlich sehen konnte. Trotz der herrschenden Finsternis bot sich ihm ein klares Bild; das Fadenkreuz war exakt auf die Eingangsstufen gerichtet.
    Er wartete. Die Minuten verstrichen langsam. Er warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr; zweiundzwanzig Uhr dreiundfünfzig. Viel länger konnte er nicht warten; er mußte zu dem Wagen zurückkehren, um den Schalter umzulegen.
    Ausgerechnet heute! Er würde nicht seiner Gewohnheit folgen.
    Dann sah er das Außenlicht! Die Tür öffnete sich; der Mann spürte eine Welle der Erleichterung.
    Durch sein Infrarotteleskop war jetzt das mächtige Tier zu sehen. Es war Hoovers riesiger Bullenbeißer, von dem das Gerücht ging, er wäre einer der bösartigsten Hunde, die man sich vorstellen konnte. Es hieß, dem Direktor bereitete der Vergleich Vergnügen, die man zwischen den Gesichtern von Herr und Hund anstellte.
    Die jahrelang geprägte Gewohnheit wurde auch heute geübt. Jeden Abend zwischen dreiviertel elf und elf ließen Hoover oder Annie Fields den Hund hinaus, damit er innerhalb der Umfriedung herumlaufen konnte; seine Kot wurde dann am Morgen entfernt.
    Die Tür schloß sich, das Außenlicht blieb brennen. Der Mann an der Telegrafenstange bewegte seine Waffe, ließ sie seinem Opfer
folgen. Jetzt ruhte das Fadenkreuz auf dem mächtigen Hals des Tieres.
    Der Fahrer betätigte den Abzug; ein kurzes, metallisches Klikken war zu hören. Er konnte durch sein Zielfernrohr sehen, wie sich die Augen des Bullenbeißers weiteten; das mächtige Maul öffnete sich, aber kein Laut war zu hören.
    Das Tier fiel betäubt zu Boden.
     
    Ein unauffälliger, grauer Wagen rollte am 4936 Thirtieth Street Place vorbei und blieb etwa dreißig Meter davon entfernt stehen. Ein hochgewachsener Mann in einem dunklen Anzug stieg auf der Beifahrerseite aus und sah sich auf der Straße um. In der Nähe der Residenz des peruanischen Botschafters führte eine Frau einen Dalmatiner spazieren. In der anderen Richtung, vielleicht zweihundert Meter entfernt, ging ein Paar langsamen Schrittes auf eine beleuchtete Eingangstür zu.
    Sonst war nichts zu sehen.
    Der Mann sah auf die Uhr und spürte die leichte Ausbuchtung seiner Jackentasche.
    Er hatte genau eine halbe Minute, dreißig Sekunden, und danach würde er exakt zwanzig Sekunden haben. Er nickte dem Fahrer zu und ging schnell zur Einfahrt zurück. Die Kreppsohlen seiner Schuhe bewegten sich völlig lautlos über das Pflaster. Jetzt hatte er die von Schatten bedeckte Einfahrt erreicht und ging, ohne seine Schritte zu verlangsamen, auf die Tür in der Mauer zu und zog eine kleine Luftpistole aus dem Gürtel, nahm sie in die linke Hand. Der, Bolzen war eingelegt; er hoffte, ihn nicht gebrauchen zu müssen:
    Wieder sah er auf die Uhr. Elf Sekunden; er würde noch drei zulegen. Ein letzter

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